Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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ein Gewehrlauf nach draußen geschoben wurde.

      Kid erschrak.

      »Was wollen Sie?« hörte er die tiefe Stimme des Arztes.

      »Doc –«, stieß er hervor. »Ich bin es. Kid Kay!«

      »Kid?«

      »Ja –«

      »Warte, ich öffne sofort.«

      Gleich darauf stand Kid in dem dunklen Zimmer, in dem Bill Potts und Sam Neegle lagen.

      Das Stöhnen des Bankiers riß an den Nerven des Burschen.

      Kid warf den Kopf herum.

      Das Fenster zum Hof war mit einer Decke verhangen. Auf dem Schreibtisch stand eine kleine Kerosinlampe mit einem grünen Schirm.

      »Doc, was ist… was ist geschehen?«

      Der Arzt wischte sich über die Augen.

      »Mannen Clements war hier.«

      Kid prallte zurück. »Clements?«

      »Yeah.«

      Der Bursche atmete schwer. »Wo ist der Marshal?«

      Croft nahm seine Lesebrille vom Tisch und setzte sie auf. »Er ist tot, Kid«, sagte er, ließ sich in einen Korbsessel fallen und nahm ein Buch auf, in dem er wohl vorhin schon gelesen hatte.

      Der junge Deputy schwieg bestürzt.

      Es dauerte fast eine volle Minute, bis er das, was er da eben gehört hatte, begriff.

      »Tot? Und Bill?«

      »Da liegt er, drüben vor dem Fenster.«

      Kid krampfte die Fäuste zusammen.

      »Lebt er?«

      Der Arzt nickte. »Yeah – noch lebt er.«

      »Und wer ist der andere?« Kids Augen tasteten durch das Dämmerlicht des großen Raumes.

      »Sam Neegle.«

      »Sprechen Sie doch, Doc! Lassen Sie sich doch nicht alles wie mit der Leimrute aus der Nase ziehen!« brach es plötzlich von den Lippen des Burschen.

      »Schrei nicht so!« versetzte der Arzt ruhig. »Die Männer brauchen Ruhe. Ich habe dir alles gesagt.«

      Kid ging zur Tür.

      »Wo willst du hin?«

      »Hinaus – ins Office. Wohin wohl sonst.«

      »Bleib hier!«

      »Doc… Ich verstehe Sie nicht. Ich bin Hilfsmarshal, ich muß hinaus!«

      »Einen Dreck mußt du; bleib hier. Drüben in dem kleinen Zimmer steht ein Sofa. Leg dich da hin. Ich bringe dir eine Decke. Hier wird dich niemand suchen.«

      »Suchen?« Die Augen des Burschen wurden groß und rund.

      »Yeah…«, fuhr der Arzt auf. »Er hat dich gesucht.«

      »Clements?«

      »Ja, und deshalb bleibst du hier!«

      »Aber Doc, Sie können mir doch nicht befehlen…«

      »Du bleibst, dummer Kerl! Vor knapp neunzehn Jahren habe ich geholfen, dich zur Welt zu bringen. Ich verspüre nicht die mindeste Lust, heute nacht deine Leiche ins Totenhaus zu schicken.«

      Kid hatte die Fäuste zusammengeballt.

      Es war still im Zimmer.

      Auch der Verwundete hatte aufgehört zu stöhnen.

      Das harte Ticken einer Wanduhr erfüllte den Raum und trug seine Schallwellen hämmernd in das Blut des Burschen.

      Endlich fragte er: »Wo ist er jetzt?«

      »Wer?«

      »Clements.«

      Der Arzt hob die Schultern an und ließ sie wieder fallen. »Ich weiß es nicht. Er ist aus der Stadt geritten.«

      Kid ließ sich auf einen Hocker fallen. »Aber ich verstehe das nicht, Doc. Wieviel Männer waren denn bei ihm?«

      »Er war allein«, versetzte der Arzt rauh.

      »Allein? Die Stadt ist doch voller Menschen! Hat sich ihm denn niemand in den Weg gestellt? Wo waren die Ringlings, Foolham, mit dem großen Maul – wo waren die Upton-Brothers, die es sonst immer mit jedem aufnehmen wollen? Wo waren sie alle?«

      »Es ist ein Trauerspiel, Kid, ich weiß«, sagte der Arzt.

      Kid lachte bitter auf.

      Dann erhob er sich und straffte seine kraftvolle Gestalt. »Ich gehe jetzt ins Marshal-Office, Doc Croft. Sie wissen ja, daß ich jetzt der Marshal bin.«

      Der Arzt wandte sich im Stuhl herum und musterte den jungen Mann über seine Brille hinweg. »Natürlich weiß ich das, Mr. Kay. Aber das eine sag ich dir: Ich habe für heute genug!«

      Kein Wort hatte der Alte davon erwähnt, daß er der einzige war, der hinaus auf die Straße gegangen war, an Mannen Clements vorbei auf die beiden SternMänner zu…

      Kid Kay ging hinaus.

      Draußen blieb er stehen und lauschte in die Nacht.

      Langsam verließ er die Stepwalks, deren Bohlen das Geräusch seiner Schritte dumpf und hohl durch die Stille der Nacht trugen.

      Mitten über die Straße ging er zurück.

      Die Vorbauten gähnten ihn von beiden Seiten an. Dunkel ragten die Silhouetten der Häusergiebel in den Himmel.

      Kid spannte seine rechte Faust um den Griff seines Colts und ging vorwärts.

      Es war still wie in einer toten Stadt.

      Geräuschvoll stieg der junge Mann die Treppe zum Marshal-Office hinauf.

      Dann nahm er das Windlicht aus der Aufhängung, stieß die Tür des Büros auf und suchte Zündhölzer.

      Als das Windlicht brannte, hing Kid es draußen auf.

      Dann ging er zurück ins Office und setzte sich hinter den Schreibtisch.

      Den Colt legte er auf die Tischplatte neben seine Hand.

      So wartete er und blickte mit brennenden Augen durch die große Scheibe.

      Als die Morgensonne in die Main­street fiel und ihre ersten rotgoldenen Strahlen durch die Scheiben ins Office warf, war dem Burschen der schwere Kopf auf die Arme gefallen.

      Er

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