Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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der Tür stand der grauhaarige Arzt.

      »So, Kid – jetzt genügt es. Geh heim und schlaf dich aus!«

      Der Bursche wischte sich durch das Gesicht und erhob sich. »Das geht nicht, Doc – ich muß hier bleiben. Ich habe übrigens ein paar Stunden geschlafen.«

      »Sicher, so siehst du auch aus.«

      Gleich darauf kam Lewt Hope und sagte, daß drüben in der City-Hall der Bürgerrat versammelt sei.

      Kid solle herüberkommen.

      Jim Hope, der Mayor, hatte die Stadtväter um sich versammelt. »Männer, wir müssen etwas unternehmen«, begann er gedehnt.

      »Das Gefühl habe ich auch«, knurrte der Arzt.

      Hope hüstelte. »Das ist verdammt schwer. Mannen Clements hat den Marshal ermordet und in der Bank drüben den Clerk Engelen erschossen. Bill Potts liegt mit einer schweren Verletzung immer noch bei Doc Croft, und Sam Neegle geht’s nicht viel besser. Und Clements wird zurückkommen. Heute hat er sicher seine Leute bei sich. Zweifellos wird er seine Heldentaten draußen im Herden­Camp berichtet haben. Es ist nicht sehr schwer zu erraten, was jetzt geschieht. Er wiegelt wieder die Treiber auf und kommt mit ihnen zurück.«

      »Und wenn wir uns zur Wehr setzen, schießen sie uns nieder und verwüsten trotzdem die Stadt!« rief ein kurzbeiniger feister Mann mit blankem Schädel.

      »Sie können ja daheim bleiben!« knirschte der Doktor ihn an. »Ich für meinen Teil wollte schon lange mal feststellen, ob meine alte Winchester überhaupt noch schießt.«

      »Sie sind ein alter Kampfhahn, Doc!« zeterte der Dicke. »Wenn Sie unbedingt sterben wollen, dann gehen Sie vor die Stadt, laufen Sie der Horde entgegen. Wir wollen nicht kämpfen und sterben.«

      »Was heißt wir?« mischte sich da Kid Kay ein. »Ich bin mit dem Doc einer Meinung!«

      »Ich auch!« erklärte ein schmächtiger Mann mit hagerem Ledergesicht und hellen Falkenaugen.

      »Ja, natürlich, Mr. Coppers, der alte Scout, die Indianerzeit sitzt noch in seinen Knochen!« nörgelte der Dicke. »Gut, laßt sie kämpfen, Leute. Wer schießen will, der muß sterben können.«

      Da schob sich Doc Croft vor und blieb kurz vor dem Dicken stehen. »Sie können daheim bleiben, Mann. Und wenn Mannen Clements dann mit seinen Halunken vor Ihrem Laden steht, wird es mir eine besondere Freude sein, zuzusehen, wie er alles zusammenschlägt!«

      »Männer – wir müssen vernünftig beraten!« mahnte der Bürgermeister.

      Da fuhr der Doc herum. »Was heißt hier vernünftig? Wir müssen kämpfen!«

      »Wie in der Indianerzeit!« keifte der Dicke.

      »Jawohl, wie in der Indianerzeit. Und wir werden immer wieder kämpfen müssen, wenn unsere Freiheit und unser Leben bedroht werden. Etwas anderes gibt es doch gar nicht, Männer. Auf, macht eure Waffen fertig. Wir müssen bereit sein.«

      Da hob der Reverend die Hand.

      »Ja?« fragte Hope unbehaglich. »Rev, Sie wollen etwas sagen?«

      Der Geistliche trat vor. »Doktor Crofts Worte kommen auch aus meinem Herzen, Männer von Wichita. Aber sie finden den Weg nicht zu meinem Verstand. Wenn wir kämpfen, müssen wir untergehen. Wir haben den Treibern nichts entgegenzusetzen. Vielleicht bringt Clements diesmal hundert Reiter in die Sättel.«

      »In Wichita wohnen eine Menge Menschen!« maulte der grauköpfige Arzt. »Und jeder zweite hat einen Colt.«

      »Aber sie können nicht kämpfen!« mahnte der Geistliche. »Die Treiber sind blindwütig in ihrer Zerstörungswut, und wenn sie angegriffen werden und Widerstand finden, muß sich ihre Rache verdoppeln.«

      Kid senkte den Kopf. Er sah ein, daß der Rev wahrscheinlich recht hatte.

      Doc Croft schwieg. Er ging langsam zur Tür.

      »Bleiben Sie doch, Doc!« rief ihm der Bürgermeister nach, dem das mutige Auftreten des Arztes imponiert hatte, und der nicht vergessen hatte, daß der Doc gestern allein auf die Straße gegangen war.

      »Ach, was soll ich hier?« knurrte Croft. »Herumsitzen kann ich auch daheim. Das heißt, ich habe mehr Arbeit als sonst was. Mein Wartezimmer sitzt voller Menschen!« Er schnitt dem Dicken eine Grimasse und legte die Hand auf den Türdrücker.

      »Croft!« rief da der Geistliche. »Bleiben Sie bitte noch. Sie müssen ertragen können, daß die Vernunft gegen Ihre Ansicht ist. Deshalb schätzen wir hier weiterhin Ihren Rat.«

      Der Arzt zog die Schultern hoch und lehnte sich mit mürrischem Gesicht neben die Tür an die Wand.

      »Meinen Rat? Ich habe keinen anderen. Clements kommt sicher in die Stadt. Und er wird hausen wie ein wildgewordener Sioux, der eine Flasche Brandy intus hat!«

      »Wenn Wyatt Earp hier wäre, sähe alles anders aus!« rief ein dünnes Männchen mit spitzem Gesicht.

      Der Arzt lachte bitter auf. »Ja, Mister Vaugham, das ist bestimmt wahr. Aber er ist nicht da.«

      Hope kratzte sich den Schädel. Ja, das war es: Das einzige Mittel gegen den texanischen Killer war Wyatt Earp.

      »Könnte man ihn nicht zurückholen?«

      Irgend jemand hatte es ausgesprochen.

      Kid Kay schüttelte den Kopf. »Nein, er ist ja noch auf dem Weg nach Missouri. Und niemand kennt den genauen Weg, den er reitet.«

      »An einem einzigen Mann hängt eine ganze Stadt!« rief der lange Shyler grimmig. »Ich denke wie der Doc. Wir müssen kämpfen!«

      »Wie gegen die Indianer?« höhnte der dicke Coppers. »Nicht wahr, Mr. Shyler, das meinten Sie doch. Wir können aber nicht kämpfen. Als Sie gegen die roten kämpften, hockten wir noch in Boston. Ich kann mit einem Schießgewehr nicht umgehen.«

      »Ihr Fehler!« knurrte der Arzt dazwischen.

      Der Bürgermeister bat um Ruhe. »Wir müssen besonnen sein, Männer. Jeden Augenblick kann Clements in die Stadt einreiten, dann ist unser Beraten hier nutzlos.«

      »Ist es sowieso!« warf der Arzt störrisch dazwischen.

      Hope fuhr unbeirrt fort. »Wir wollen zunächst einiges regeln. Kid Kay ist der Marshal.«

      Der Bursche reckte seine Gestalt. Plötzlich hatte er das Gefühl, daß der Metallstern links auf seiner Brust nicht nur überhell im Sonnenlicht blitzte, das durch die Fenster brach, sondern daß er auch bleischwer war und mächtig auf sein Herz drückte.

      Kid Kay ist Marshal, hatte der Mayor gesagt.

      Die Männer hatten dazu geschwiegen.

      Er, der bisher nur lächerlicher, kleiner, geduldeter und kaum ernstgenommener vierter Deputy war, er war heute Marshal.

      »Wer will Hilfs-Marshal sein?« rief Hope.

      Der Doc hob rebellisch die Hand.

      »Nein«,

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