Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 1 – Western - William Mark страница 217

Автор:
Серия:
Издательство:
Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

Скачать книгу

da oben kann man nur mit ihm spielen.«

      »Und dann wollten Sie in der Bank Ihre Bestände auffrischen? Oder was hatte die Schnitzerei an der Tür sonst auf sich?«

      Rifflin schwieg.

      Erst nach Minuten sprach er wieder. »Es war eine Verzweiflungstat, Earp. Ich schwöre es Ihnen.«

      Wyatt stand auf. Er nahm den Revolver und reichte ihn dem Mann zurück. »Hier, nehmen Sie Ihr Schießeisen und gehen Sie nach Hause. Ich glaube, es ist besser, wenn Sie sich erst einmal ausschlafen.«

      Mit ungläubigen Augen stierte ihn der Händler an.

      Wyatt brachte ihn zur Tür. »Und kein Wort über die Geschichte.«

      »Aber die Schüsse? Die Leute müssen sie gehört haben!«

      »Sicher. Da finden wir schon was. – Gute Nacht.«

      Rifflin sah den Marshal offen an. »Earp, ich… ich habe auf Sie geschossen!«

      »Ich sagte Ihnen doch schon, daß Sie nicht getroffen haben. Wir wollen versuchen, alles zu vergessen. Gute Nacht!«

      Am darauffolgenden Abend wartete Wyatt, bis der große Spiel-Saloon KenoHouse die Pforten schloß. Es war zwölf Uhr durch.

      Die Lichter unten wurden gelöscht.

      Und gleich flammten sie oben in drei Fenstern auf.

      Wyatt ging zurück ins Office, holte sich seinen Lasso, lauschte in die Mainstreet und stellte sich dann vor die Seitenfront des Keno-House.

      Leise schwirrte das dreifach geflochtene Hanfseil und zerrte sich gleich darauf um das Ende eines vorspringenden Vordachbalkens.

      Wyatt zog die Schlinge fest und hangelte am Seil nach oben. Auf dem nur wenig abfallenden Dach nahm er den Lasso wieder an sich.

      Tief geduckt huschte er über das Dach zu den Fenstern.

      Ehe er sich erhob, um in eines der Fenster zu spähen, lauschte er in die Straße hinunter.

      Da war alles still.

      Jetzt richtete er sich etwas auf, lehnte sich an die Holzwand und packte mit der Linken die Kante der Fensternische.

      Vorsichtig schob er das Gesicht heran und war bemüht, möglichst wenig Lichtschein auf sich fallen zu lassen.

      Er erkannte sofort, daß seine Lauscherposition hier denkbar ungünstig war. Er blickte in einen leeren Teil des großen Raumes.

      Die Stimmen kamen vom anderen Ende.

      Also bückte er sich, legte sich flach hin und robbte auf Händen und Füßen unter dem mittleren Fenster hin zum letzten.

      Da richtete er sich wieder auf. Diesmal stand er gut. Er konnte den Raum von hier aus besser übersehen.

      Es war ein niedriges Zimmer, das mit einer aufdringlichen, purpurroten schweren Tapete bezogen war.

      Die beiden Türen und die Lamperie hatten einen goldfarbenen Anstrich. Um einen länglichen, mit grünem Tuch bezogenen Tisch saßen fünf Männer.

      Eine große Petroleumlampe hing von der Decke tief über den Tisch und warf ein hartes Licht auf die Gesichter der Männer.

      Spielkarten lagen herum, Whiskygläser standen neben den Spielern. Geldscheine und Hartgeld waren in kleinen und großen Bündeln und Türmen neben ihren Händen aufgestapelt.

      Eine schwere Tabakwolke lag unter der Lampe.

      Zwei blondhaarige, stark angemalte junge Frauen standen an der Wand und sahen dem Spiel mit kalten, ausdruckslosen Augen zu.

      Am oberen Ende des Tisches, direkt mit dem Rücken zur Tür, saß Shanghai­Pierce.

      Er hatte das größte Geldbündel vor sich liegen.

      Mit ruhigen Bewegungen warf er die Karten, belauerte seine Mitspieler, feixte einmal kurz, lachte bellend – und strich den Gewinn ein.

      Wyatt blieb fast eine Stunde neben dem Fenster stehen.

      In dieser Zeit verlor der Viehhändler nicht ein einziges Spiel.

      Das war geradezu märchenhaftes Glück.

      War es vielleicht etwas anderes? Spielte der Mann falsch?

      Wyatt beobachtete Pierces Hände mit Luchsaugen.

      Aber er konnte keine Unregelmäßigkeiten entdecken.

      Hin und wieder lehnte sich eine der beiden Frauen über die Schulter eines Spielers und fuhr ihm zärtlich durch die Haare.

      Wyatt kannte den Mann.

      Es war Yul Douglas, der Sohn eines wohlhabenden Fellhändlers.

      Direkt vor dem Fenster saß ein Mann, den Wyatt erst nach einer ganzen Zeit erkennen konnte.

      Es war Lewt Hope, der Sohn des Bürgermeisters. Seine Anwesenheit in dieser Runde befremdete Wyatt am meisten.

      Als Hopes Geldvorrat dahingeschmolzen und in den weiten Taschen des Viehhändlers verschwunden war, nahm Lewt neues Geld aus seiner Börse.

      Die große Glückssträhne des Händlers schien nicht abzureißen.

      Eine kleine Zwischenpartie ging an Mas Dooter, den Keeper des Keno-House. Einmal gewann auch Ric Booth, ein wohlhabender Nichtstuer.

      Als Douglas’ Geld verspielt war, erhob er sich, winkte den anderen zu und ging hinaus.

      Die blonde Frau, die hinter ihm gestanden hatte, folgte ihm.

      Die andere, die ihr wie eine Zwillingsschwester glich, blieb wie eine Statue an der Wand stehen.

      Ric Booth ging kurz darauf. Er stülpte sich seinen schwarzen breitrandigen Hut auf und verschwand grußlos aus der wenig behaglichen Runde.

      Nun spielte Shanghai-Pierce nur noch mit zweien.

      Kleine Zwischenpartien gewann hin und wieder auch Dooter.

      Einmal gewann sogar Lewt eine kleine Runde. Die darauffolgenden großen Kreuzrunden gingen alle ausnahmslos an Pierce.

      Und dann sah Wyatt es plötzlich: Die Augen des Viehhändlers flogen jedesmal ehe er zu einer großen Runde ausholte, zu der Frau hinüber.

      Sie verriet ihm irgendwie die Karten der Spielpartner.

      Die Karten Hopes!

      Denn Dooter saß ihr gegenüber.

      Überhaupt schien der dauernd gähnende Keeper nur als Statist in dieser Gesellschaft zu fungieren. Völlig interesselos nahm er Karten, schob Geld hin, deckte auf, mischte, nahm ab und warf immer wieder einen schläfrigen Blick auf die große Standuhr.

      Lewt Hope wurde völlig ausgenommen.

Скачать книгу