Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Herzlich drückte er ihm die Hand. »Wyatt, das wird Wichita Ihnen nie, nie vergessen!«

      Aus allen Häusern kamen jetzt die verängstigten Menschen heraus, atmeten auf und stürmten mit glänzenden Augen ins Marshal-Office.

      Aber Wyatt hatte sich schon durch den Hinterausgang verkrochen.

      Wenn er etwas nicht über sich ergehen lassen konnte, dann war es Dank…

      *

      Yeah – Freunde. Er hatte Wichita den Frieden wiedergegeben, der Hilfs-Marshal Earp.

      Jetzt saß er still in seinem Zimmer oben über Wynn Porters Saloon und rieb sich den Schädel.

      Er hatte Schmerzen.

      Gestern bei dem Irrsinnsfight in der River-Street hatte der Schlag einer Handspeiche seinen rechten Unterkiefer getroffen.

      Seitdem hatte er höllische Schmerzen.

      Aber er hatte zu niemandem darüber gesprochen.

      Goddam, vielleicht hatte der Bandit ihm den Kiefer zertrümmert.

      Wyatt riß die Zimmertür auf und lief den Gang hinunter bis zur Treppe.

      »Wynn!«

      Porter war sofort an der Treppe. »Wyatt?«

      »Können Sie mir eine Flasche Brandy bringen?«

      Dem Salooner blieb der Mund offenstehen. »Was?« stotterte er. War der Marshal plötzlich krank? Er, der sonst nie einen Schluck trank, verlangte plötzlich gleich eine ganze Flasche.

      »Eine Flasche Brandy!« wiederholte Wyatt.

      »Yeah, natürlich, Wyatt. Wie Sie wollen!«

      Der jüngste Sohn des Salooners brachte die Flasche sofort hinauf.

      Wyatt entkorkte sie und nahm einen kräftigen Schluck, den er über den rechten Unterkiefer laufen ließ.

      Ein stechender Schmerz zuckte durch seinen Schädel.

      Wyatt ließ die Flasche stehen und legte sich aufs Bett, langausgestreckt, die Arme hinter dem Kopf verschränkt.

      Nat Porter, der Junge, hatte die Tür nicht ganz geschlossen, als er das Zimmer verlassen hatte.

      Und Wyatt hatte es nicht bemerkt.

      Der Schmerz in seinem Schädel brannte teuflisch.

      Jetzt setzte der Mann sich auf, stützte den Kopf in die schwieligen Fäuste und starrte auf die Dielen.

      Plötzlich sah er die blankgeputzten Spitzen zweier eleganter Schuhe vor sich.

      Ganz langsam hob er den Kopf und blickte in zwei stahlblaue Augen, die etwas Magisches, Hypnotisches an sich zu haben schienen.

      Es war das erste Mal, daß Wyatt Earp in das Gesicht Doc Hollidays blickte.

      Er nahm die Hände vom Gesicht und zog die Brauen zusammen. »Was wollen Sie?«

      »Mein Name ist Holliday«, antwortete der Fremde mit einer seltsam klirrenden hellen Stimme.

      »Und wie kommen Sie hier herein, Mr. Holliday?« fragte Wyatt ziemlich ungnädig.

      »Die Tür stand offen, Marshal. Ich habe gedacht, vielleicht könnte ich Ihnen helfen.«

      »Helfen?«

      »Ja, ich bin Arzt.«

      Wyatt stand auf und lachte. Dann ergriff er die Brandyflasche. »Ich brauche keinen Knochenflicker – ich habe Zahnschmerzen.«

      »Das hatte ich mir schon gedacht«, versetzte Holliday ruhig. »Ich bin nämlich Zahnarzt.«

      Wyatt ließ die Flasche, die er schon angehoben hatte, langsam wieder sinken und machte in diesem Augenblick absolut kein sehr kluges Gesicht. »He? Zahnarzt sind Sie?«

      »Ja, Marshal. Wenn Sie Lust haben, kommen Sie eben mit über den Korridor in mein Zimmer. Ich habe meine Instrumente bei mir.«

      Wyatt fuhr sich durchs Haar. »Instrumente? Unsinn! Wozu denn so was? Das gibt sich doch wieder. Bin in meinem ganzen Leben noch nicht zum Zahnarzt gegangen…«

      »Dann wird es endlich Zeit«, versetzte Holliday ungerührt.

      »Aber Sie haben keine Chance, an mir was zu verdienen, Doc. Ich bin ein halber Büffel, was Schmerzen anbetrifft. Hat meine Mutter schon gesagt.«

      »Wer behauptet, daß ich an Ihnen etwas verdienen will, Marshal? Ich habe eben Ihren gloriosen Gang mit der Horde da unten beobachtet und glaube, daß ich Ihnen für dieses Schauspiel gern kostenlos einen Zahn ziehen könnte.«

      Wyatt kräuselte die Stirn. »Einen Zahn ziehen? Sind Sie verrückt? Ich brauche meine Zähne!«

      Holliday nahm ihn mit hartem Griff am Arm und zog ihn hinüber in sein Zimmer.

      Dort schob er einen Sessel ans Fenster und drückte Wyatt unsanft hinein.

      Als der hörte, wie die Instrumente aus der Tasche gepackt wurden, sah er mißtrauisch zur Seite. »He, Doc – lassen Sie die Schaufeln und Zangen getrost in Ihrem Koffer, bei mir wird nichts gezogen und nichts geklopft.«

      Da war der Arzt schon bei ihm.

      »Mund auf!« kommandierte er sachlich.

      Wyatt gehorchte widerwillig.

      Und dann verfiel er dem sonderbaren Zauber dieses merkwürdigen Mannes. Die Augen des Doctor John Holliday hatten ihn in seinen Bann gezogen. Es waren harte, tiefgründige Augen; von einem seltsamen Blau, schimmernd und doch irgendwie unheimlich.

      »Der letzte Backenzahn ist lose.«

      »Was…?«

      »Er muß raus.«

      Mit geschickten Griffen tastete der Arzt an dem Kiefer herum. Er hatte zwei Fläschchen aus der Tasche genommen, Watte auf eine Pinzette gesteckt und sagte jetzt: »Nun wollen wir mal sehen, ein wie harter Büffel Sie wirklich sind. Ich muß jetzt Jod an die Wunde bringen… Na ja, ging ja. Und jetzt wird das Ding freigelegt…«

      Wyatt fühlte, wie ihm der kalte Schweiß auf der Stirn perlte.

      Er sah nur in die harten Augen des Arztes.

      Mehrmals hatte er das Gefühl, als hebe der Doc etwas aus seinem Kiefer.

      Und plötzlich beugte sich Holliday zur Seite. Er zog ein Glas mit Wasser heran. »Ausspülen!« kommandierte er.

      Wyatt spülte in das Waschbecken, das Holliday ihm vorhielt.

      »Goddam, das blutet ja schon, Mann. Was fangen Sie bloß mit mir an? Wie soll das erst werden, wenn Sie das Ding rausziehen?«

      Da nahm der Arzt die rechte Hand hinter dem Rücken

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