Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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das Feuer drüben belebte die Nacht. Es war so groß geworden, daß man das Knistern bis ans Ende der Stadt zu hören glaubte.

      Vor dem roten Schein zeichneten sich die Silhouetten der Häuser ab. Eine Biegung in der Mainstreet versteckte dem Constabler jedoch den direkten Blick auf das Flammenmeer.

      Eine Dreiviertelstunde war vergangen.

      Da vernahm der lauschende Mann kaum wahrnehmbare Schritte vor dem Stepwalk auf seiner Straßenseite.

      Und von da an ging alles rasend schnell.

      So schnell, daß der alte Sheriff, der unbemerkt von Wyatt in der halboffenen Tür seines dunklen Offices stand, vor Verblüffung nur den Mund aufreißen konnte und auf die Straße starrte.

      Wyatt hatte den Gegner bis auf zwanzig Schritt herankommen lassen, dann rief er ihn an: »Bleib stehen, Boy!«

      Der Mann schoß sofort.

      Wyatt schoß zurück.

      In diesem Moment krachte vom gegenüberliegenden Stepwalk ein lauter Schuß.

      Der alte Howard Lester konnte schwören, daß er den Constabler umfallen sah.

      Und gleich darauf schoß der unten von der Treppe her.

      Dreimal.

      Drüben schrie ein Mann gellend auf.

      Wyatt Earps harte Stimme scholl über die nächtliche Straße. »Geht zurück, Männer! Hier ist kein Durchkommen. Überall sitzen unsere Leute!«

      Der alte Sheriff riß die Augen weit auf und sah, wie ein Schatten über die Straße huschte.

      Gleich darauf blitzte es drüben auf. Viermal. Gewehrschüsse.

      Schreie auf den Vorbauten und wütendes Schießen.

      Zwei Querschläger heulten jaulend über die Mainstreet.

      Noch zweimal blitzten drüben vor dem »Toten Sioux« Gewehrschüsse auf.

      Zwei gurgelnde Schreie kamen weiter unten von den gegenüberliegenden Stepwalks.

      Dann sah Lester den Schatten zurückhuschen zur Treppe.

      Und sofort bellte der Buntline-Colt wieder auf.

      Der alte Lester wischte sich über die Stirn und stieß tonlos hervor: »Damned, dieser Bursche hat den Teufel im Leib…«

      *

      Silk Cassedy stand hinter der Ecke eines vorspringenden Hauses und blickte in die dunkle Straße.

      Drüben wimmerte ein Sterbender.

      Vor ihm war das keuchende Hecheln eines Schwerverwundeten.

      Da scholl es ihm aus nächster Nähe entgegen: »Cassedy! Gib’s auf! Ich habe dich allein stehen lassen, weil ich mir die Freude nicht trüben will, dich bei Tag sterben zu sehen…«

      Silk schlug die Zähne knirschend aufeinander und schoß in rasender Wut seine Pistole leer.

      Ein hartes Lachen drang an sein Ohr. »Bist ein schlechter Schütze, Freund! Schick deine Leute zurück! Wir machen sonst kurzen Prozeß.«

      »Jonny! Bill!« schrie Cassedy mit sich überschlagender Stimme. »Ihr müßt doch in seiner Nähe sein! Durchlöchert ihn endlich, ihr Geier!«

      Das klirrende Lachen des Constablers kam als Antwort zurück.

      Silk lud seine Pistole wieder auf. »Bill!« kreischte er.

      »Boß?« kam es nach einer Weile von der anderen Straßenseite zurück.

      »Wo steckt ihr Hunde denn?«

      »Hier!«

      »Könnt ihr ihn denn nicht sehen?«

      »Nein. Hier vor mir steckt ja auch einer mit dem Gewehr…«

      »Knall ihn doch ab, du Ochse!« zeterte der Bandenchef.

      Von drüben kam die Stimme des Constablers: »Bleib stehen, Bill. Ich sehe dich ganz genau, du lehnst neben der Tonne!«

      Bill spürte plötzlich, daß seine Hände und Knie zitterten, daß der Schweiß ihm aus allen Poren rann. Er stand also wie eine lebende Zielscheibe da! Dieser verfluchte Polizeihelfer konnte ihn in jeder Sekunde abknallen.

      Da gaben bei Bill Kennedy die Nerven nach. Er drehte sich um und rannte polternd über die Stepwalks zurück.

      Cassedy hörte ihn laufen. »He! Bill!« kreischte er. »Bist du verrückt?«

      Der Mann rannte weiter.

      Da schoß Silk. Vier Kugeln schickte er zu seinem Kameraden hinüber.

      Von zwei Kugeln tödlich getroffen, brach Bill Kennedy zusammen.

      Die Leute Cassedys preßten die Zähne aufeinander und blickten schweigend dahin, wo ihr Kumpan stöhnend gegen ein Vorbaugitter sank.

      In die Stille rief Wyatt Earp: »Komm raus, Cassedy! Mitten auf die Straße! Und schick die anderen weg!«

      Es herrschte eine beklemmende Stille.

      »Cassedy!« rief Wyatt wieder.

      Howard Lester sah zu seinem Schrecken den Constabler aufrecht zur Straßenmitte gehen.

      »Cassedy! Ich warte hier auf dich!«

      Obgleich es nicht sehr hell war, konnte man die aufrechte Gestalt des Mannes auf der Straßenmitte deutlich erkennen.

      Silk Cassedy lehnte hinter einem Mauervorsprung. Ganz langsam nahm er die rechte Pistole hoch, zielte und drückte dreimal ab.

      Da sah er drüben den Colt des Constablers tief am Boden aufblitzen.

      Eine der Kugeln riß einen Steinsplitter aus der Mauerecke und schleuderte ihn in das Gesicht des Banditen. Der scharfkantige Stein hatte eine klaffende Wunde auf der linken Wange gerissen.

      Silk unterdrückte einen Schmerzensschrei.

      Wyatt ging wieder zu der Treppe zurück. »Es ist also nicht vernünftig mit dir zu reden, Cassedy! Gut – du hast nur eine Chance: verschwinde. Das sichert dir für heute das Leben. Aber finden werde ich dich trotzdem.«

      Der Bandit blickte sich um, ob ihn auch keiner seiner Leute sehen konnte und schlich dann in geduckter Haltung wie ein geprügelter Hund davon.

      *

      Tub Crooner hatte am anderen Ende der Stadt hinter dem Wagen mit den Petroleumkanistern gestanden.

      Immer näher schlug die wabbernde Lohe von dem großen Feuer zu ihm heran. Da hatte sich ein teuflischer Gedanke in das enge Hirn dieses Mannes geschlichen.

      Auf dem Wagen standen noch zwei Kanister.

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