Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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schleppte er die beiden schweren Gefäße in einem Bogen zur Stadt. Über abschüssige Geröllpfade gelangte er mehr rutschend als gehend von Norden her an ein einzeln stehendes Gehöft.

      Ein Hund schlug an.

      Tub ging weiter.

      Das nächste Haus stand noch hundert Yards entfernt.

      Endlich hatte er es erreicht, setzte die Kanister ab, wischte sich über Stirn und Nacken und öffnete dann die Verschlüsse.

      Der starke Petroleumgeruch drang ihm bald stechend in die Nase.

      Der Mann nahm den ersten Kanister und leerte ihn auf der Veranda aus. Dabei war er gegen einen Korbsessel gestoßen und mit der Kanne polternd zu Boden gefallen.

      Sofort wurde die Tür geöffnet. Ein Mann kam mit einem Gewehr heraus.

      Der Bandit schoß eher.

      Mit einem lauten Schrei stürzte der Getroffene in den Hausflur zurück. Die Kugel hatte ihn im Oberschenkel getroffen.

      Tub raffte sich auf, riß ein Zündholz an und legte es auf die hölzernen Dielen.

      Wie eine Stichflamme zuckte der Feuerstreif über die Veranda.

      Tub sprang auf die Straße, nahm den zweiten Kanister und hastete weiter.

      Das nächste Haus auf der anderen Straßenseite wurde begossen und angezündet.

      Tub hattte sich noch einen halben Kanister aufbewahrt; er wollte hinunter zur City Hall.

      Etwa dreißig Yards vor dem Marktplatz bemerkte er plötzlich eine dunkle Gestalt in der Mitte der Gasse. Steif und unbeweglich stand sie da.

      Wyatt Earp!

      Tub erkannte ihn sofort, trotz der Entfernung und trotz der Dunkelheit. Er ließ den Kanister fallen. Das Petroleum schwappte aus der Öffnung gegen seine Beine.

      Der Bandit riß den Colt heraus.

      Da zuckte es drüben bei dem Constabler orangerot auf.

      Tub stand noch eine Sekunde starr da und knickte dann nach vorn in die Knie.

      Die Kugel des anderen hatte sein Herz tödlich gestreift.

      Der Brandstifter lag mitten in der Gasse neben dem umgestürzten Kanister.

      Das Petroleum rann in sein verzerrtes Gesicht.

      *

      Die Flammen leckten an den beiden Häusern hoch, und der Westwind trieb sie zu den Nachbarhäusern hin.

      Jetzt endlich kamen die Leute auf die Straße.

      »Löschen, Männer! Löschen!« brüllte der Constabler. Dann rannte er zum Marktplatz zurück. Dabei sah er einen Reiter an sich vorbeischießen.

      Nanu? Hatte der Mann nicht jemand vorn vor sich im Sattel sitzen?

      Ein gellender Hilferuf kam von den Lippen einer Frau.

      Der Reiter verschwand auf das große Feuer am östlichen Stadtausgang zu.

      Wyatt hatte den Colt in der Hand.

      Aber er ließ ihn wieder ins Halfter gleiten.

      »Mr. Earp!« Ein Mann kam auf ihn zugelaufen. »Willa! Sie stand hier auf der Treppe! Da kam einer der Banditen vorbei…«

      Wyatt rannte los.

      Weshalb hatte er vorhin auch das Gewehr bei dem Sheriff gelassen, als er zum Marktplatz gegangen war? Er wollte ungehindert sein. Das hatte es dem anderen jetzt ermöglicht, mit der Frau zu entkommen.

      Der Constabler stürmte ins Sheriff-Office, riß seine Büchse aus dem Halfter und rief dem Alten zu: »In der Gasse hinter der City Hall brennen zwei Häuser!« Dann stürmte er hinaus und holte im Mietstall sein Pferd.

      Hinter dem letzten Haus machte er einen großen Halbkreis um das Feuer auf der Straße und preschte dann in die Nacht hinein nach Osten.

      Ein Glück, daß Silk Cassedy nicht mehr in der Nähe war; das wäre die willkommene Gelegenheit gewesen, seine Rache weiter auszukosten. Die Leute in der Stadt hatten alle Hände voll zu tun, die Brandstellen zu löschen.

      Aber Silk Cassedy war geflüchtet; wie ein feiger Kojote hatte er sich im Schutze der Dunkelheit davongeschlichen.

      In wilden Hast waren seine Leute ihm gefolgt.

      Nur einer war geblieben.

      Ein kleiner Mann mit Schlitzaugen und krummen Reiterbeinen. Der in drei Staaten steckbrieflich gesuchte Bandit Jimmy Loon.

      Tief an der Erde hatte er unter dem Vorbau des Saloons gelegen. Obwohl er den Constabler in nur zwanzig Yards Entfernung mitten auf der Straße hatte stehen sehen, war er nicht mutig genug gewesen, ihm eine Kugel zu schicken. Er hatte in seiner verschlagenen Art abgewartet, bis sich die große Gefahr verzogen hatte.

      Silk war getürmt.

      Die anderen auch.

      Da vorn neben dem Geländer lag Bill Kennedy am Boden. Tot.

      Drüben lag Mac Lobbins, und an der Ecke vorn lag Gerry Hennessen, zusammengerollt wie eine Schnecke.

      Und Jimmy Loon hatte gesehen, daß da nur ein Mann allein geschossen hatte, allein auf beiden Seiten der Straße: Wyatt Earp.

      Und trotzdem hatte der Bandit so viel Respekt vor diesem Mann, daß er still in seinem Versteck geblieben war. Er hätte es dem Constabler ohne weiteres zugetraut, daß er ihn auch noch da unter dem Vorbau herausgeschossen hätte.

      Deshalb war Jim still liegengeblieben und hatte gewartet, bis die Luft rein war.

      Er war ein sehr vorsichtiger Mann.

      Während die anderen von beiden Seiten die Hauptortseingänge zur Mainstreet bei dem Überfall benutzen wollten und auch benutzt hatten, war Jimmy mit seinem Gaul durch die Gasse gekommen, die auf die Mainstreet mündete.

      Sein Brauner stand unweit von ihm in der Gasse vor einem Zügelholm.

      Als die Straße frei war, kroch Jimmy zurück, stieg auf sein Pferd und hob die Zügel. Da hörte er oben aus der Gasse Stimmengeräusch. Sofort riß er sein Tier herum und sprengte auf die Mainstreet hinaus dem Marktplatz zu. Weil er den Constabler dem westlichen Stadtausgang hatte zugehen sehen.

      Da stand sie auf der Treppe. Klein, mit langem blondem Haar und hellem Kleid.

      Jimmy Loon hatte den Gaul an den Vorbau getrieben und die Frau zu sich heraufgerissen.

      Es war nicht das erstemal, daß der Verbrecher Loon so etwas riskiert hatte. Drüben in Wichita war vor zwei Jahren ein Mädchen entführt worden. Bis heute wußte niemand, daß es der kleine Jimmy Loon aus der Crew des Banditen Cassedy war, der sie entführt hatte.

      Entführt, und oben in den Wäldern von Newton getötet…

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