Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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saß still auf dem Wagen und starrte auf den hellbraunen Rücken des Pferdes.

      Wyatt sagte nur ein Wort: »Cassedy!« Dann spannte er sein Pferd aus, nahm das Reitzeug vom Wagen, sattelte den Falben, nahm das Gewehr und stieg auf.

      Der alte Sutherland, Keaton und der Sheriff standen neben ihm.

      »Wir kommen mit!« sagte Lester.

      Wyatt schüttelte den Kopf. »Nein, ich reite allein!«

      Er trieb sein Pferd neben den Kutschbock des Wagens und blickte Willa an. Mit einer unbeholfenen Bewegung nahm er ihre Hand und drückte sie an seine Lippen. Dann wandte er den Falben auf der Hinterhand und schoß mit verhängten Zügeln davon.

      *

      In Wittrup waren Cassedy und seine Leute nicht gesehen worden.

      Wyatt war durch die Hügellandschaft von Jettmore hinauf in die Logan Sands geritten, streifte tagelang durch die hier völlig unberührten Wälder der Floorys und hielt dann auf Kidderville zu.

      Von Kidderville aus ritt er nach Imperial.

      Vor dem Saloon am Ortsausgang machte er halt und band seinen Falben an.

      Die Schenke war zu dieser Morgenstunde noch ziemlich leer.

      An einem Tisch saßen vier Männer und spielten Karten.

      Ein fünfter lehnte hinter ihnen an der Wand und schaute zu. Als dieser den Eintretenden sah, schob er sich den Hut ins Gesicht und wartete, bis der Fremde an der Theke war. Dann machte er drei schnelle Schritte an dem Tisch vorbei auf den Eingang zu.

      Wyatt wirbelte herum. Die Hände seitlich an den Hüften.

      Der langaufgeschossene Bursche starrte ihn entgeistert an.

      »Was – was ist los?«

      »Bleib stehen«, versetzte der Constabler eisig.

      »Was wollen Sie von mir? Ich kenne Sie nicht, Mister!«

      »Das ändert sich gleich.«

      Der Lange warf einen Blick auf die Männer am Tisch. Die hatten die Karten hingelegt und standen auf.

      Wyatt ging auf den Mann zu. Drei Yards vor ihm blieb er stehen. »Wo ist Cassedy?«

      Der Mann erbleichte. »Keine Ahnung. Ich – ich kenne ihn überhaupt nicht.«

      Die vier Männer standen seitlich hinter Wyatt. Einer, ein bleichsüchtiger, schmaler Kerl mit einem kalten Pokergesicht, legte seine Hand auf den elfenbeinbeschlagenen Griff seines Colts und zwinkerte dem Langen zu.

      Plötzlich sprang Wyatt zur Seite. An seiner linken Hand blitzte der Buntline-Revolver auf.

      Das Pokergesicht schrie auf und ließ den Colt fallen.

      Wyatt lud seelenruhig den Revolver wieder auf. »Einfälle haben die Leute«, meinte er gelassen. »Will mir der ungare Halunke da von hinten ein Stück Blei zwischen die Rippen schieben, während ich mich gerade angeregt mit Mr. Oakland aus Wittrup unterhalte.«

      Der Mann mit dem Pokergesicht lief stöhnend zur Theke und steckte seine blutende Hand in das Tauchbecken für die Gläser.

      Die drei anderen Spieler hatten plötzlich Indianergesichter bekommen. Hart, ledern, stumpf und zu allem bereit. Wenn sie auch vielleicht nicht zu Cassedys Leuten gehörten, so waren sie doch entschlossen, die Partei Hal Oaklands gegen diesen Fremden zu nehmen.

      Wyatt Earp machte zwei Schritte zur Seite, so daß er das Pokergesicht nicht mehr im Rücken hatte. Der Buntline Special saß längst wieder im Halfter.

      Er machte ihm absolut nichts aus, daß der angeschossene Spieler Red Donegan noch einen Colt im linken Halfter stecken hatte und vor Rachsucht kochte, daß seine Genossen Alan Tubb, Milt Velton und Edward Piggers mit je zwei schnellen Colts Western 44 kaum fünf Schritt rechts neben ihm standen – und daß der Cassedy-Mann Hal Oakland mit einem großen Parker Colt im tiefen Halfter vor der Schwingtür stand.

      Der Schuß hatte den Wirt in den Schankraum gelockt. Nat Hotkins war ein noch junger Mann mit weizenblondem Haar und verschlagenem Blick. Er lebte seit Jahren hier oben in den Bergen, und seine Kundschaft bestand zum großen Teil aus Leuten vom Schlage Oaklands. Hotkins war zu der Ansicht gekommen, daß es gut für ihn war, wenn er mit den lichtscheuen Leuten aus den Bergen auf gutem Fuß stand. Es kam schon einmal vor, daß ein Marshal unten aus dem Tal heraufkam und den einen oder anderen suchte, der es in den Städten am Arkansas zu toll getrieben hatte; aber niemals hatte einer der Polizeispitzel hier oben einen Fang machen können. Im Gegenteil. Hinten auf dem Friedhof lag Billy Fenner, ein Marshal aus Wichita. Er war zu langsam mit dem Ziehen gewesen.

      Nat dachte nicht allzulange darüber nach. Seine Rechte langte nach der Winchester, die griffbereit direkt unter dem Thekenblech lag.

      Da traf ihn ein schneller Blick des Fremden.

      Nat erstarrte in die Bewegung.

      Dieser Blick! Diese Augen! Der Wirt vermochte sich nicht zu rühren.

      Da grölte Oakland von der Tür her: »Na, Gents, wollt ihr den kleinen Hasen noch zappeln lassen?«

      Alan Tubb war nie ein sonderlich kluger Bursche gewesen. Aber für seine vierzig Sommer, die er auf dem Buckel trug, hätte er vernünftiger sein sollen. Er zog den Colt und – sah drüben ein Phantom vor sich.

      Der Fremde hatte nur auf den Griff seines Revolvers gedrückt; der Schuß war unten durch die winzige Öffnung des Halfterleders gegangen.

      Alan schlug schwer gegen den Tisch, taumelte zurück, riß einen Stuhl mit sich und fiel rücklings auf die weißgescheuerten Dielen.

      Und drüben stand der unheimliche Mann aus dem Tal und hatte die Arme verschränkt.

      Nat Hotkins würde es noch seinen Enkeln erzählen, falls ihm Gelegenheit dazu blieb.

      Er würde es bis an seinen letzten Tag nicht vergessen: Dieser verdammte Fremde hatte die Arme verschränkt! Breitbeinig stand er da. Hochaufgerichtet. So, als sei absolut nichts geschehen.

      Red Donegan hielt seine blutende Rechte in die Luft und blinzelte nervös auf seinen Freund Alan.

      Vorn am Boden, vier Yards vor ihm, lag Alan Tubb, der schnelle Alan, von dem jeder wußte, daß er ein Meisterschütze war.

      Der Fremde legte den Kopf ein wenig auf die Seite. »Mister!« sagte er zu dem Wirt. »Falls Sie Ihren sonnigen Schopf noch ein wenig über die Zeit retten wollen, nehmen Sie Ihre Hände auf die Theke.«

      Nat stand steif da.

      »Los!« donnerte der Fremde. Seine Stimme klirrte wie Glas.

      Da hörte Hal Oakland, wie sich hinter ihm leise die Schwingtür bewegte.

      Ein Mann von wenigstens sechseinhalb Fuß Größe schob sich in den Saloon. Mit einem einzigen Blick übersah er die Situation.

      »Rally!« brüllte Milt Velton, der in starrer Angst dagestanden hatte,

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