Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Cassedy und Corey von dem Geldtransport Lunte bekommen hatten, ist nie herausgebracht worden. Cassedy wollte jedenfalls am 28. unten am Arkansas sein. Bis dahin gedachte er den lästigen Spürhund Earp oben in den Bergen abgeschüttelt zu haben.

      Der Bandit sorgte dafür, daß in den kleinen Städten vor den Sund Hills seine Leute steckten, die ihm Nachricht über die Route des Constablers zukommen lassen sollten. Er wollte ihm dann irgendwo an einer geeigneten Stelle den Weg verlegen. Diesmal wollte er ihn genau treffen. So wie er unten in dem Hohlweg vor Howell den Jungen getroffen hatte.

      *

      Hal Oakland raffte sich nach Wyatt

      Earps Verschwinden zusammen, holte sein Pferd aus dem Mietstall und schwang sich in den Sattel.

      Er sah den Constabler weit im Nordwesten auf die Berge zureiten, die die

      Hochebene wie eine Wand zum Westen hin abschlossen.

      Er mußte einen Gewaltritt unternehmen, der Bandit Oakland, wenn er den Constabler umreiten und Cassedy noch erreichen wollte. Tief auf den Hals seines Schecken gebeugt, preschte er über die Prärie nach Norden, um später am Abend im weiten Bogen nach Westen auf die Berge abzubiegen.

      Indessen stampfte der Falbe des Constablers durch hohes Büffelgras auf die blaugraue Wand des Sund Hills zu.

      Nach Einbruch der Dunkelheit zündete Wyatt sich in einer Mulde zwischen niedrigem Buschwerk ein kleines Feuer an und machte sich einen Kaffee; dazu aß er Dauerbrot und ein Stück geräuchertes Fleisch.

      Als das Feuer verloschen war, zündete er sich eine seiner schwarzen Zigarren an, breitete seine Pferdedecke auf dem Boden aus, setzte sich darauf und lehnte sich mit dem Kopf gegen seinen Sattel.

      Er dachte an Willa, seine junge Frau.

      Wie war das alles nur gekommen? Er hatte sie getroffen, dreimal gesehen und dann geheiratet. Weil der kleine blonde Kid es so gemeint hatte – und weil es anders gar nicht sein konnte. Er liebte die kleine blondhaarige Frau über alles.

      Kid war tot und lag nun längst auf dem Friedhof unten am Arkansas in einem kleinen Grab. In der Brust die Kugel seines Mörders.

      Und Willa saß in dem kleinen sauberen Haus unten am Marktplatz in Howell.

      Daheim, im fernen Lamar, in Missouri, wußten sie nichts von alldem. Von seinem Glück, mit dem er den Vater und die Brüder hatte überraschen wollen. Und nichts von seinem Unglück, das ihn auf der kaum begonnenen Heimreise getroffen hatte.

      Der Sheriff von Lamar wußte, daß Wyatt dem Viehräuber gefolgt war. Wyatt hatte das Vieh nicht finden können. Wohl aber hatte er in der Satteltasche des toten Räubers mehrere hundert Bucks gefunden, die der Rustler als Erlös für die verkauften Rinder erzielt hatte. Das Geld steckte in Wyatts Satteltasche. Und da würde es bleiben, bis er zusammen mit Willa in Lamar einzog. Oben im Haus des Großvaters gab es noch zwei Dachstuben; da würde er mit ihr wohnen können. Solange jedenfalls, bis er Geld genug gespart hatte, sich eine eigene Wohnung zu nehmen, oder gar später einmal ein Haus zu bauen.

      Der Gedanke an das eigene Haus hat Wyatt Earp sein ganzes Leben lang begleitet. An ein schönes, behäbiges Holzhaus mit einem großen Vorbau, mit weißgestrichenen Fenstern, weißem Verandageländer und weißgestrichenen Türen. Vorn sollte ein schöner, großer Garten sein. Und hinten müßten Obstbäume wachsen, und es müßte da eine große Wiese zum Spielen für die Kinder sein.

      Ob Willa Kinder gern hatte?

      Ganz sicher. Sie würden drei oder vier kräftige Buben haben, der älteste würde Wyatt heißen. Der zweite Morgan, wie Wyatts Lieblingsbruder, der dritte Virgil. Und der vierte…?

      Der Mann neben dem verglimmenden Feuer lächelte still vor sich hin bei dem Gedanken, daß das vierte Kind ja vielleicht auch ein Mädchen werden könnte.

      Dann müßte es auf jeden Fall Willa heißen. Und wenn ein zweites Mädchen kommen sollte, konnte man es ja Maryann nennen, wie der Vater die Mutter genannt hatte. Seine arme, kleine, gute Mama, die längst auf dem stillen Friedhof unter der alten Steinbuche lag; ganz hinten in der Ecke des Gottesackers. Da, wo er als Junge oft allein gestanden hatte und nie begreifen konnte, daß sie so einfach gegangen war, die kleine, fleißige Frau.

      Der Mann warf den Zigarrenrest in die leise aufzischende Glut, wickelte sich in die Decke und legte sich dann auf die Seite.

      Spät in der Nacht ließ ihn ein Geräusch aufwachen. Es klang wie ferner, dumpfer Hufschlag.

      Wyatt sprang auf, wischte sich durchs Gesicht, reckte seine Glieder, nahm das Repetiergewehr, verließ sein Versteck und blickte auf die freie Ebene hinaus.

      Hier hörte er den nahenden Hufschlag deutlich. Es mußten wenigstens zehn Reiter sein. Höchstens eine halbe Meile waren sie noch von ihm entfernt.

      Er kniete sich an die Erde und blickte ihnen entgegen.

      »Hieh! Hey!« scholl es ihm entgegen.

      Und dann brauste es donnernd und vielhufig an ihm vorbei. In etwa vierzig Yards Entfernung.

      Er schätzte, daß es etwa ein Dutzend Reiter waren.

      In diesem Augenblick wieherte der Falbe schrill hinter den Büschen auf.

      Die beiden letzten der Vorübersprengenden parierten ihre Pferde, rissen sie auf der Hinterhand herum und trabten auf die Büsche zu.

      Wyatt preßte sich flach an die Erde.

      Die anderen Reiter hatten den Ruf eines der Zurückgebliebenen gehört und kamen auch auf die Büsche zugesprengt.

      Einige von ihnen stiegen ab und liefen zu Wyatts Lagerplatz.

      Einer so dicht an dem Mann auf dem Boden vorbei, daß Wyatt ihm am Bein hätten packen können.

      »Hier steht ein Gaul!« rief einer.

      »Boß!« hörte er eine helle Stimme rufen. »Es ist ein fremdes Pferd. Und in den Satteltaschen ist eine Menge Geld. Wahrscheinlich ein Einzelgänger. Es ist jedenfalls keines der Pferde, die die Rustler bei sich hatten.«

      Wyatt stand auf. Jetzt wußte er, daß die Leute da vor ihm von einer Ranch waren. Sie folgten wahrscheinlich einem Rustlertrupp, der auf ihren Weiden Vieh gestohlen hatte.

      Aufrecht ging er an den Pferden vorbei auf die Büsche zu.

      Zunächst bemerkte ihn in der Dunkelheit niemand.

      An seinem Lagerplatz hatten die Cowboys ein kleines Feuer angezündet und waren eben dabei, seine Satteltaschen weiter zu durchstöbern.

      Wyatt blieb stehen.

      »Hallo, Boß! Hier ist ein Stern.«

      Der junge Cowboy, der den Ruf ausgestoßen hatte, reichte einem älteren, untersetzten Mann den blinkenden Gegenstand, den er unten in einer der Taschen entdeckt hatte.

      Der Ältere ging damit ans Feuer und betrachtete ihn.

      »Hm, ein Fünfzack! Ein richtiger Fünfzack.«

      »Vielleicht

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