Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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weicher Stimme.

      Der große Bursche erschauerte. Heiser erwiderte er: »Das wissen Sie doch, Miß.«

      »Würden Sie mir einen Gefallen tun?«

      Er trat einen Schritt vor. »Jeden!«

      Mit Ekel verspürte sie den starken Whiskydunst, der ihr mit seinem Atem entgegenschlug. Sie richtete sich wieder auf. Scharf flüsternd sagte sie: »Dieser Earp will um fünf Uhr aufbrechen. Haben Sie verstanden?«

      Der Texaner starrte sie an. »Ja«, sagte er. Aber er wußte nicht, was er verstanden haben sollte.

      Da hörte er oben die Frau sagen: »Er hat mich gekränkt, Reely. Ich hätte nichts dagegen, wenn er dafür bestraft würde!«

      Ihre Augen blickten kalt über den Mann hinweg in den wolkenverhangenen tiefdunklen Himmel.

      Pat Reely schluckte. Dann stotterte er: »Ja, Miß Mildred, Sie… Sie können sich auf mich verlassen!«

      Mit einem Ruck drehte sie sich um und ging ins Haus.

      Der Mann stand noch minutenlang auf seinem Platz und starrte dahin, wo der Inhalt all seiner Träume verschwunden war.

      *

      Kurz nach vier stand Wyatt auf. Er ging hinaus in den Hof, wusch sich am Brunnen, nahm seinen Sattel, betrat den Stall, sattelte sein Pferd und führte es in den Hof.

      In diesem Augenblick hörte er ein leises scharrendes Geräusch hinter der Tür.

      Zu spät. Ein kurzes scharfes Zischen war in der Luft, dann sauste ein harter Schlag mit einem schweren Gegenstand auf ihn nieder.

      Da er den Kopf nicht mehr weit genug zur Seite hatte nehmen können, war er für den Bruchteil einer Sekunde so benommen von dem Schlag, daß ihm der Zügel entglitt und er zurücktaumelte.

      Da sah er die Umrisse eines großen Mannes vor sich. Wyatt riß all seinen Widerstandswillen in sich zusammen und sprang den Mann mit einem Rechtshänder an.

      Es war wie der schwere Prankenschlag einer Raubkatze, was dem Texaner Pat

      Reely da gegen den Schädel krachte. Er flog zurück und schlug mit dem Hinterkopf schwer auf die steinerne Pferdetränke auf. Langsam rutschte er daran auf die Erde nieder.

      Wyatt schüttelt den immer noch benommenen Kopf und blickte auf den Niedergeschlagenen. Endlich löste er die Lippen. »Du feiger hinterhältiger Halunke…« Er hatte im heraufkriechenden Grau des neuen Tages das Gesicht des Texaners erkannt.

      »Steh auf, damit ich dir die Knochen einzeln breche!« zischte Wyatt halblaut, noch immer rauchend vor Zorn. Daß der Mann ihn von hinten angefallen hatte, das war eines der Dinge, die er bis auf den Tod haßte.

      »Steh auf, Reely!«

      Laut dröhnte die Stimme des Constablers über den Hof.

      Der Texaner rührte sich nicht.

      Da bückte sich Wyatt, hob ihn auf und steckte seinen Schädel in das kalte Wasser der Tränke. Dann schüttelte er den Mann und riß ihn hoch. »Los, steh auf!«

      Als er den Reglosen aus seinen Händen ließ, fiel er wie ein leerer Sack in sich zusammen.

      Drüben im Ranchhaus brannte Licht auf.

      Mildred Rooper hatte kein Auge zugetan. Als sie jetzt die lauten Worte im Hof hörte, kleidete sie sich in rasender Eile an und hastete auf die Veranda. Der Rancher und seine Frau waren von dem Lärm ebenfalls wach geworden.

      Auch im Bunkhaus flammte die Lampe auf.

      Wyatt bückte sich und blickte in das Gesicht des Niedergeschlagenen. Er hob den Kopf des Mannes an, betastete ihn, horchte an seiner Brust – und wußte plötzlich, daß der unselige Texaner Patrick Reely tot war.

      Wyatt blickte hinüber zur Veranda und sah am Geländer die Gestalt einer Frau stehen.

      Mildred Rooper.

      Plötzlich begriff er alles.

      Er bückte sich, hob dann den Toten auf und trug ihn zum Ranchhaus hinüber. Auf der Treppe legte er ihn ab. »Hier, Miß Rooper. Hier haben Sie Ihren Mörder – er ist tot!«

      Mit harten, sporenklirrenden Schritten ging er über den Hof zu seinem Pferd.

      Die Frau schrie plötzlich gellend auf. »Hilfe! Mörder! Mörder! Haltet ihn…!«

      Wyatt ritt langsam aus dem Hof.

      Nach einer Viertelstunde hörte er schnellen Hufschlag hinter sich.

      Bald hatten die Reiter ihn eingeholt.

      Richter Hutt drängte sein Pferd vor das des Constablers. »Mr. Earp, Sie müssen mit zurückkommen!«

      Wyatt blickte ihn forschend an. »Weshalb?«

      »Sie haben einen Mann getötet.«

      »Es war Notwehr. Er hat mich von hinten angefallen.«

      »Hatten Sie nicht gestern schon eine Auseinandersetzung mit dem Mann?«

      »Ja, das stimmt.«

      »Und weshalb, wenn ich fragen darf?«

      Wyatt blickte zu den Cowboys hinüber, dann sagte er leiser: »Es war wegen Miß Rooper, aber…«

      »Danke, das genügt. Ich wußte es ohnehin. Miß Rooper hat mir nämlich schon erklärt, daß Sie Pat Reely aus Eifersucht erschlagen hätten.«

      Wyatt biß die Lippen zusammen. »Aber das ist doch Wahnsinn!«

      »Mr. Earp! Kommen Sie mit!«

      Mit einem harten Ruck nahm der Constabler sein Pferd herum und ritt mit dem Richter und den Cowboys zur Ranch zurück.

      *

      Im Osten warf die Sonne eben ihren ersten feuerroten Schein über den Horizont. Der Himmel war blaugrau und klar.

      Auf der Veranda des Ranchhauses stand Mildred Rooper. Kühl, stolz, hochaufgerichtet. Wie eine Rachegöttin.

      Wyatt stieg vom Pferd und blickte sie an. Wirr schossen die Gedanken durch seinen immer noch schmerzenden Schädel. Das alles konnte doch nicht wahr sein! Wie war das nur gekommen? Was wollte die Frau von ihm?

      Der Rancher trat aus dem Haus. Ernst blickte er dem Constabler entgegen.

      »Mr. Rooper«, sagte Wyatt. »Der Richter hat mich zurückgeholt.«

      »Ich weiß«, versetzte Rooper gedehnt. »Es ist ungeheuerlich, was Ihnen vorgeworfen wird, Mr. Earp. Der Richter wird es prüfen.«

      »Was gibt es da zu prüfen?« rief Mildred schneidend dazwischen. »Er hat Pat Reely erschlagen.«

      »Aber es war Notwehr!« sagte Wyatt heiser.

      »Notwehr?

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