Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Nichte ansah, wie sie die Anschuldigungen gegen Sie vorbrachte. Ich kenne sie schon ziemlich lange und war erst verwundert und dann ehrlich erschrocken. Ich kann nichts tun, als Sie für alles um Vergebung zu bitten.«

      Wyatts Brust hob und senkte sich. Er konnte im Augenblick nichts sagen.

      Rooper wandte sich an den Richter. »Mr. Hutt, damit wäre die Verhandlung wohl geschlossen!«

      Der Richter nickte betreten.

      Die Männer verließen das Bunkhaus, gingen stumm an dem Constabler vorbei. Er war der letzte, der den Raum verließ.

      Draußen stand sein Pferd.

      Er stieg auf und ritt aus dem Ranchhof.

      *

      Wochenlang strich Wyatt Earp durch die Sund Hills.

      Von dem Mörder des kleinen Kid war nirgends eine Spur zu finden.

      Der einsame Mann, der von den Bergen hinunter nach Sott ritt, ahnte gewiß nicht, daß er noch über fünfhundert Meilen reiten mußte, bis er sein Ziel erreicht hatte…

      Fünfhundert Meilen durch Kansas, durch die Weite des felsigen Staates Colorado, hinauf in den Rinderstaat Wyoming, über dessen einsame unendliche Weiden bis hinauf zu den Rear Mountains.

      An einem nebligen Novembermorgen ritt er über abfallendes, buschgewachsenes Land auf die Stadt Vernon zu.

      Er war die ganze vorherige Nacht geritten. In Bird City hatte er gehört, daß in Vernon am Wochenende Treibertag sei.

      Treibertag! Wyatt wußte, was das bedeutete. Aus der ganzen Gegend kamen die Menschen zusammen, um ein Fest zu feier. Sie nannten es Treibertag. Er stammte aus der Zeit, als der große Santa Fé-Trail noch über Dodge City quer durch Kansas hinauf an der Spitze Colorados längs nach Wyoming hineinführte.

      Ja, auch heute noch zogen die Rindertrecks durch Vernon, aber sie kamen längst nicht mehr von Dodge oder gar von Santa Fé herauf.

      Immerhin würde es in der Stadt viel Wirbel geben. Die Cowboys kamen von weit und breit heran, um sich einmal richtig vollaufen zu lassen. Die Händler würden da sein und die Rancher aus der Umgebung.

      Vielleicht war das ein Anziehungspunkt für den flüchtigen Mörder Cassedy?

      Wyatt glaubte selbst nicht recht daran. Er wußte, daß er es sich nur einredete, um überhaupt weiterzureiten. Sein Herz trieb ihn längst nach Howell zurück, zurück zu seiner jungen Frau.

      Und daheim in Lamar? Da warteten der Vater, die Brüder und der alte Sheriff auf ihn. Sicher, sie konnten annehmen, er sei immer noch hinter dem Viehdieb her, der jedoch schon längst in der Erde oben bei Villary lag.

      Wyatt wußte, daß er nicht umkehren würde, bevor er nicht Silk Cassedy gestellt hatte. Und wenn er dafür bis ans Ende der Welt reiten müßte.

      Wie ein Busheader ritt er gegen Abend in Vernon ein.

      Mit staubbedeckten feuchten Kleidern, stoppelbärtigem wetterbraunem Gesicht und brennenden Augen. Wer wochenlang im Sattel saß, konnte nicht anders aussehen.

      Aber die Menschen in der Stadt sahen anders aus. Sie hatten sich für den Treibertag herausgeputzt.

      Der zerlumpte Reiter fiel auf in den Straßen. Und nicht selten bekam er ein abfälliges Wort zu hören.

      Vor einem geräuscherfüllten Saloon lehnten ein paar Cowboys neben der Treppe und blickte dem Reiter entgegen.

      »He!« rief ein baumlanger Bursche mit aschblondem Haar und breitem Mund. »Wer kommt denn da? Ist das nicht Napoleon?«

      Schallendes Gelächter der anderen.

      Der Aschblonde sprang mitten auf die Straße. »He, Fremder! Du willst doch nicht etwa hier bei uns betteln, was?«

      Wyatt wollte weiter, aber der Bursche fiel ihm in die Zügel.

      Da sprangen auch die anderen lachend und lärmend hinzu.

      »Laß den Zügel los!« sagte Wyatt mit rauher Stimme. Es war das erste Mal seit Tagen, daß er etwas gesagt hatte; und er erschrak vor seiner eigenen Stimme.

      »He, Lumpenmann! Steig ab! Wir spendieren dir einen Drink!«

      »Laß die Zügel los!« herrschte Wyatt den Mann jetzt an. Aus seinen rotumränderten Augen schossen Blitze.

      Aber der Bursche begriff noch nicht. Im Gegenteil. Er riß an dem Zügel und ließ den Falben hin und her tanzen. »Kommt, Freunde, wir wollen den Tramp ein wenig schaukeln!«

      Da zog Wyatt mit einem scharfen Ruck die Zügelleine an, nahm den Falben vorn hoch und riß ihn auf den Hinterhufen herum. So schnell, daß die vorderen Eisen des Pferdes die Männer umwarfen.

      Grölendes Schreien.

      Dann Schüsse.

      Wyatt fühlte einen Schlag durch den Pferdeleib zucken. Dann brach das Tier auf der Vorderhand ein und begrub ihn seitlich unter sich.

      Jetzt stürzten sich die Cowboys wütend auf ihn.

      Am Boden liegend, wehrte er sich wie ein Indianer. Endlich bekam er das linke Bein aus dem Steigbügel, riß sich hoch und schleuderte einen der Männer gegen die anderen.

      Da fielen ihn zwei zur gleichen Zeit von hinten an.

      Einen schleuderte er in einem Überwerfer gegen die Vorbautreppe, und dem nächsten warf er einen krachenden Faustschlag ins Gesicht.

      Noch immer waren drei Männer um ihn.

      Wyatt wehrte einen kleinen Burschen mit einem Faustschlag ab und wollte sich dem nächsten zuwenden, als er einen stechenden Schmerz in seinem linken Bein spürte. Er hatte es sich beim Sturz unter dem Pferdeleib verletzt.

      Die drei Burschen merkten es sofort und stürzten mit Geheul über ihn her.

      Wyatt kniete am Boden, nahm Faustschläge und Tritte hin, blickte aus zerschundenem, blutendem Gesicht den Männern entgegen und hatte plötzlich einen am Bein gepackt, riß ihn zu sich heran und wirbelte ihn sich über den Kopf.

      Die Füße des Burschen trafen das Gesicht eines anderen.

      Da krachte plötzlich ein Schuß.

      Der Constabler merkte einen glühenden Stich im Rücken, richtete sich auf und stand auf den Beinen.

      Aus verzerrtem Gesicht starrte er die Männer an.

      Hinter ihm an der Treppe stand der Mann mit dem aschblonden Haar. Er hatte die Pistole noch in der Hand.

      Wyatt ging schwankend auf ihn zu.

      Da schoß der Mann noch einmal.

      Die Kugel traf den Constabler sengend am linken Arm.

      Er ging weiter.

      Als er zwei Yards vor dem Schützen stehenblieb, ließ der die Pistole

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