Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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das ist richtig. Er hat unten bei Howell einen kleinen Jungen erschossen.«

      Die junge Frau betrachtete den Mann eingehend.

      Da trat einer der Cowboys an die Veranda, ein großer, breitschultriger Bursche mit schwarzem Haar und dunklen Augen. Er hatte ein stoppelbärtiges Gesicht, eine niedrige Stirn und aufgeworfene Lippen. »He, Sheriff, halten Sie die Lady nicht auf!«

      Als Wyatt sich nach ihm umblickte, grinste der Bursche blöde und wandte sich ab.

      »Wer ist das?« fragte Wyatt.

      Die junge Frau blickte hinter dem großen, schlaksigen Burschen drein und verzog spöttisch ihren Mund. »Pat Reely, ein Texaner aus dem Panhandle.«

      Wyatt nahm eine Zigarre aus der Tasche und stellte mißmutig fest, daß sie zerbrochen war. Mit zerknirschter Miene zündete er sich eine Hälfte an, steckte die andere in die Tasche zurück. »Ein komischer Bursche«, brummte er. »Er ist verliebt in Sie.«

      Die kühlen grauen Augen der Frau hafteten plötzlich fest an seinem Gesicht. »Ja, ich weiß«, entgegnete sie gelassen. »Aber er ist nicht der Typ Mann, der bei mir Aussichten hat.«

      Wyatt hatte die Stirn gerunzelt und blickte durch die dünne Rauchwolke in Mildred Roopers Gesicht. »Und wie müßte der Mann aussehen, der bei Ihnen Aussichten hat?« fragte er, ohne diese Frage sonderlich ernst zu meinen.

      Da senkten sich die Lider der Frau. Langsam wandte sie sich um und ging ins Haus.

      Wyatt sog gedankenvoll an der Zigarre, stapfte in den Hof und sattelte sein Pferd ab.

      Plötzlich merkte er, daß jemand hinter ihm stand.

      »Na, was gibt’s?« fragte er, ohne sich umzudrehen.

      »Laß sie in Ruh’!« hörte er die kehlige Stimme des Texaners hinter sich.

      Wyatt zog den schweren Sattel mit einem Ruck hoch und legte ihn auf der Verandatreppe nieder, dann nahm er die Zigarre aus dem Mund, schleuderte sie mit einem geübten Griff zur Seite und stemmte die Hände in die Hüften. »Hör mal zu, Brother! Ich brauche weder einen Wegweiser noch einen Aufpasser.«

      Da trat Reely nahe an den Constabler heran. »Ich weiß, daß du ein schneller Schießer bist, Sheriff. Aber mir imponiert das nicht…«

      »… denn du bist aus Texas!« versetzte Wyatt gelassen.

      Der Mann kniff die Augen zu schmalen Spalten zusammen. »Hat sie dir das gesagt?«

      »Yeah.«

      Über das harte, nicht sehr sympathische Gesicht des Mannes flog der leise Schein eines Lächelns. Richtig lachen konnte er wohl gar nicht. »Ah, das ist gut…«

      »Sie sagte aber auch, daß du keine Aussichten bei ihr hättest«, dämpfte Wyatt die Freude des anderen.

      Da schlug der Texaner zu.

      Schnell, hart, unüberlegt.

      Der Schlag traf Wyatt mitten ins Gesicht und warf ihn zurück.

      Wie ein böser, gefährlicher Hund stand der Texaner vor ihm.

      Wyatt wischte sich durchs Gesicht und spitzte die Lippen. »Hey, Brother, das war nicht ganz fair. Halt’ deine Zähne gut fest, jetzt komm’ ich!«

      Und dann bezog der lange Reely eine Tracht Prügel, wie er sie sich in seinen quälendsten Alpträumen wohl nicht vorgestellt hatte.

      Als er schließlich völlig groggy vor der Verandatreppe auf allen vieren kniete, keuchte er: »Warte, Amigo – du weißt nicht, was es heißt, einen Texaner zum Feind und Rivalen zu haben.«

      Wyatt nahm die zweite Hälfte der Zigarre aus der Tasche und zündete sie gelassen an.

      Oben auf der Veranda stand Mildred Rooper.

      Der Constabler hatte sie nicht gesehen.

      Wohl aber der Texaner. Er kochte vor verweifelter Wut. »Ich knalle dich ab…«

      Wyatt lachte. »Du bist verrückt, Brother. Übrigens, als Feind fürchte ich dich nicht. Und mein Rivale kannst du leider auch nicht sein.«

      Reely hob den zerschundenen Schädel und blickte ihn aus glasigen Augen an. »Wie meinst du das?«

      »Nun, mir liegt absolut nichts an deinem Schwarm, old boy. Du kannst also ruhig schlafen, was das betrifft.«

      Keuchend erhob sich der Texaner. »Ist das ein Wort?« Lauernd sah er den Constabler an.

      »Ehrenwort!«

      Pat Reely grinste zur Veranda hinauf und schlenderte auf weichen Knien zum Bunkhaus hinüber.

      Wyatt blickte sich um und sah in das kalte Gesicht der Frau. Wenn er in diesem Augenblick gesagt hätte: Miß Rooper, ich habe es nicht böse gemeint. Ich bin nämlich verheiratet!, dann hätte er sich viel Ärger erspart. Aber leider war der junge Wyatt Earp nicht allzu bewandert im Umgang mit Frauen. Auf Revolver, Gewehre, Lassos, Pferde und sichere Faustschläge verstand er sich bedeutend besser. Er fühlte zwar, daß er jetzt irgendwas sagen müßte, aber er brachte das Dümmste hervor, was ihm einfallen konnte: »Er ist ein Stoffel. Ja – aber ich denke, er ist nicht der übelste Kerl…«

      Mildred Rooper warf ihm einen spöttisch-kühlen Blick zu und ging mit harten Schritten ins Haus.

      Nach dem Abendbrot, wozu der Rancher Wyatt eingeladen hatte, saß man noch in der Wohnstube beisammen.

      Rooper bedauerte, daß der junge Mann, den er in der kurzen Zeit aufrichtig schätzen gelernt hatte, schon so bald wieder in den Sattel steigen wollte. Er brachte zu Mildreds Ärger noch einen

      Toast auf das Wohl Wyatt Earps aus, bat die Frauen, für gute Verproviantierungen zu sorgen, und verabschiedete den Mann, den er kaum einen einzigen Tag kannte, wie einen lieben alten Freund.

      Wyatt vergaß die Verstimmung, die in ihm durch das Verhalten Mildreds aufgekommen war, bald wieder, ging in das ihm zugewiesene Zimmer und legte sich gleich schlafen.

      Mildred Rooper verließ bald nach Wyatt die Wohnstube und ging auf die Veranda, um Luft zu schöpfen.

      Vor ihr lag das langgestreckte Bunkhaus im Dunkeln. Die Cowboys hatten schon am Nachmittag einen kleinen Umtrunk gehalten. Der Rancher war klug genug gewesen, es absichtlich so einzurichten, damit hatte er verhindert, daß sich die Trinkerei der Leute in die Nacht hinzog. Jetzt schnarchten die Cowboys wie die Murmeltiere.

      Das starre Gesicht der Frau verzog sich plötzlich zu einem unschönen, siegesgewissen Lächeln. Drüben vom Bunkhaus hatte sich ein Schatten gelöst, der langsam über den Hof auf die Verandaecke zukam.

      Hochaufgerichtet blieb der Texaner Pat Reely vor der Veranda im Hof stehen und blickte zu der Frau auf, deren Gesicht völlig im Dunkel lag.

      Irgendwo in den Wäldern heulte ein Kojote.

      Mit hartem Flügelschlag überquerte ein Bussard den Hof.

      Endlich bewegte sich die Frau. Der Mann sah

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