Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Sheriff vermutete, daß der berüchtigte Bandit Silk Cassedy hinter dem Raubüberfall steckt. Einer der Leute vom Postbegleitpersonal will in dem Haupttäter den riesigen Verbrecher aus Wichita erkannt haben – trotz der schwarzen Gesichtsmaske, die er trug.

      Wyatt ließ das Blatt auf die Erde gleiten, starrte zur Decke und blies schwere Tabakswolken vor sich hin.

      Er war also unten am Arkansas. All die vielen kleinen notdürftig gesammelten Hinweise, die darauf gedeutet hatten, daß der Verbrecher nach Norden geflohen war, zerrannen im Sande.

      Spät in der Nacht erst schlief Wyatt ein.

      Punkt ein Uhr rissen ihn mehrere Schüsse aus dem Schlaf.

      Er sprang sofort auf, nahm sein Gewehr und lief zum Fenster.

      Drüben vor dem Saloon war eine wüste Schießerei im Gange.

      Kugeln flogen hin und her.

      Wyatt zog sich in rasender Eile an und lief nach unten.

      Das Hotelpersonal hastete durch die nur schwach erleuchteten Gänge.

      Mr. Kuipers rannte wie angestochen fluchend hin und her, teilte Befehle aus und griff sich immer wieder an den Kopf.

      Mehrere Kugeln hatten bereits die Scheiben des Hotels getroffen.

      Kuiper tobte wie ein Wahnsinniger. »Los, Männer, wir müssen hinaus! Wir müssen eingreifen. Die Bande zerschießt uns noch sämtliche Fenster!«

      Er tobte, zeterte und schrie – aber er dachte nicht daran, ein Gewehr zu nehmen und selbst hinauszugehen.

      Wyatt stand neben der Tür und schob den Riegel zurück.

      Entsetzt fuhr der Geschäftsführer herum. »Was haben Sie vor? Lassen Sie doch, um Himmels willen, die Tür zu. Die Banditen stürmen ins Hotel!«

      »Aber Sie selbst haben doch gesagt, man müßte hinausgehen!«

      »Unsinn! Schieben Sie den Riegel wieder vor!«

      Wyatt warf dem Mann einen verächtlichen Blick zu, drückte die Klinke nieder und schob die Tür um einen Spalt auf.

      Drüben bellten immer noch Schüsse auf.

      Schreie gellten durch die Nacht.

      Ein ohrenbetäubender Lärm drang aus dem Spiel-Saloon.

      »Halten Sie sich raus!« zeterte Kuipers. »Bleiben Sie hier!«

      Wyatt blickte auf die Straße hinaus.

      In diesem Augenblick schlug dicht neben ihm eine Kugel in den Türrahmen.

      »Da, da haben Sie’s!« brüllte Kuipers. »Die Tür zu, Mann!«

      Wyatt nahm das Repetiergewehr, hob es an, visierte einen kurzen Augenblick und jagte dann in rasendem Tempo alle siebzehn Schüsse, die in der Kammer steckten, hinüber.

      Dieser Dauerkugelhagel und sein monotones Hämmern verfehlte seine Wirkung nicht.

      Draußen schwiegen die Colts.

      Verblüfft horchten die schießwütigen Männer auf.

      Wyatt lud die Kammern mit fliegenden Fingern nach. »Verschwindet, Gentleman! Bis jetzt hat der Verandapfeiler die Kugeln geschluckt. Die nächste Sendung sitzt in euren Köpfen. Ich kann Schießerei in der Nacht verdammt schlecht vertragen! Los, verschwindet!«

      »Hey!« grölte eine lallende Stimme. »Der… der hat Humor!«

      »Halt’s Maul, Sharp!« rief ein anderer. »Komm, wir verduften!«

      Mehrere Männer stiegen auf die Pferde.

      Plötzlich fuhr Wyatt zusammen, einer der Männer rief: »Wo ist Silk?«

      Nun konnten tausend Menschen den Vornamen Silk tragen. Zehntausend sogar. Aber irgendwie elektrisierte ihn dieser Name plötzlich.

      Mit einem Sprung war er auf der Straße.

      Nur Sam, der Neger, folgte ihm, mit einer alten Kentuckyrifle in den braunen Fäusten.

      Wyatt zwängte sich zwischen den Pferden durch auf die Treppe vom Spiel-Saloon zu.

      Als er die Pendeltüren auseinanderstieß, sah er gerade, wie ein baumlanger Mann einen anderen über die Theke warf und einen zweiten mit einem schweren Faustschlag von den Beinen brachte.

      »Ich werde euch zeigen, Gentlemen, was es heißt, mit mir anzubandeln! He! Nun sag’ noch einmal, ich hätte falsch gespielt, du Halunke!« donnerte er einen älteren Mann an, der mit blutverschmiertem Gesicht auf der Erde vor der Theke saß.

      Der Mann hatte ein hartes Gesicht und graue Augen. »Sie haben falsch gespielt, Mister!«

      Der Riese holte zum Fußtritt aus, als eine Revolverkugel dicht vor ihm ein Glas auf der Theke zerschellte.

      »Laßt doch die Knallerei, ihr Idioten!« röhrte der Riese. »Ich mache das schon allein…« Er hatte den Kopf gewendet und sah den Constabler in der offenen Schwingtür stehen.

      »Wyatt Earp!« stieß er heiser hervor.

      Dann flog seine Hand zum Colt.

      Der Constabler gab noch einen Schuß ab.

      Die Kugel riß ganz dicht vor der Stiefelspitze des Banditen die Dielenfaserung auf.

      »Silk Cassedy! Gib es auf. Nimm deine Hände hoch, sonst muß ich dir die Knochen zerschießen! – Nimm sie hoch, sofort hoch«, wiederholte er drohend und gedehnt.

      Eiskalt klangen seine Worte durch die ganz plötzlich eingetretene Stille.

      Knisternde Spannung lag in der Luft.

      Der Neger Sam starrte mit runden Kinderaugen abwechselnd auf den Constabler und dann auf den riesigen Mann, der da vor der Theke stand.

      Plötzlich warf Cassedy den Kopf ins Genick und lachte dröhnend auf. »Hahahaha! Wyatt Earp!«

      »Sam«, sagte der Constabler schneidend, »nimm dem Mann die Revolver aus den Halftern!«

      Zögernd setzte sich der Neger in Bewegung.

      Und der Mörder des kleinen Kid wehrte sich nicht. Er ließ es geschehen, daß die braunen Hände des Hoteldieners seine Mordwerkzeuge aus den Ledertaschen zerrten. Er starrte mit glasigen Augen auf den Mann an der Tür. »Wyattt Earp! Welch eine Überraschung.«

      Der Constabler ging einen Schritt zur Seite und deutete mit dem Buntline-Revolver auf die Tür. »Los, komm, wir müssen gehen!«

      Ganz langsam, wie aufgezogen, setzte sich der riesige Mann in Bewegung.

      Kurz vor der Tür blieb er stehen und blickte dem Constabler in die Augen. »Hey, das hast du gut gemacht, Sheriff! Verdammt gut. Ich dachte, die Postkutsche hätte dich in Syracuse beschäftigt!«

      »Geh

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