Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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kam der kleine Mann hinter seinem Tisch hervor und blieb ganz dicht vor Wyatt stehen. »Sie sind Earp, nicht wahr?«

      »Yeah…«

      »Gut, daß Sie kommen. Cassedy war heute nacht hier. Er hat seinen Hengst verkauft und dafür eine Fuchsstute genommen. Das Tier hat an seinem linken Hinterhuf einen Sporn.«

      Über das harte Gesicht des Constablers flog ein kleines Lächeln. »Hat es den Sporn zufällig da, das Pferd?«

      Der Mann machte listige Äuglein. »Ja, ganz zufällig. Aber ich habe es dem Mann nicht zufällig gegeben…«

      *

      Vierzehn Tage später ritt spät in der Nacht ein Mann auf einem abgetriebenen Pferd in die dunklen Straßen der schlafenden Stadt Douglas ein.

      Nur mit Mühe konnte er in der Finsternis, die in der Mainstreet herrschte, das Schild des Sheriff-Office entdecken.

      Langsam rutschte der Mann aus dem Sattel, ließ den Gaul stehen und ging auf staksigen Beinen auf die Tür des Polizeibüros zu.

      Da auf sein Pochen niemand öffnete, drückte er die Klinke nieder.

      Wynn Chesterton war über seiner Schreibarbeit eingenickt.

      Das Knarren der Tür weckte ihn auf.

      Als er jetzt den Kopf hob und auf die Tür sah, glaubte er, er sähe ein Gespenst. Das, was da hereinsah, hatte nur noch sehr wenig Ähnlichkeit mit einem menschlichen Antlitz. Das war ein braunes, faltiges Stück Leder, von wildwucherndem Barthaar bedeckt. Oben unter dem Rand des mißfarbenen Hutes blickte jetzt ein Paar heller, glimmender Augen hervor.

      Der Sheriff war einen Augenblick steif vor Schreck. Dann sprang er hoch und zerrte seinen Colt aus dem Halfter.

      Das Gesicht blieb in der Tür an der gleichen Stelle. Und plötzlich öffnete sich der Bart in der Mitte, und eine Reihe blendend weißer Zähne blitzte auf. »Kann ich reinkommen, Sheriff?«

      Chesterton zog die Brauen zusammen. »Wer sind Sie?«

      »Mein Name ist Wyatt Earp…«

      »Was wollen Sie?«

      »Mich einen Augenblick bei Ihnen setzen!«

      »Ich habe keine Kneipe, Mann! Scheren Sie sich zum Teufel!«

      Der Fremde schob die Tür weiter auf, und als der Sheriff seinen mitgenommenen Anzug sah, wurde seine Miene noch finsterer.

      »Ich habe gesagt, Sie sollen verschwinden, Mann!« zischte er gedehnt.

      Wyatt lächelte hintergründig. Dann langte er tief in die Hosentasche und zog seinen Stern hervor.

      »Was soll das? Sind Sie ein Marshal?« fragte Chesterton immer noch mißtrauisch.

      »Nein. Ein kleiner Constabler aus Missouri!«

      »Und was suchen Sie hier?«

      »Ich folge seit einer halben Ewigkeit einem Banditen, der unten im Arkansastal ein Kind erschossen hat.«

      »Silk Cassedy?«

      »Ja…«

      »Ich hab’ davon gehört. Dann sind Sie also der Mann, der halb Cheyenne zusammengeschossen hat, was?«

      Wyatt zog die Brauen hoch. »Blödsinn…« Dann steuerte er auf einen Stuhl zu und ließ sich darauf fallen. »Was die Leute sich so erzählen.«

      Chesterton steckte den Colt ins Halfter zurück. »Washalb tragen Sie den Stern nicht an der Brust?«

      »Da war er, bis mir ein lieber Mensch einen Kratzer hineinschoß, der hinten die Nadel abbrach…«

      Der Sheriff ging zum Schrank und holte eine noch halbvolle Whiskyflasche und ein Glas, setzte beides auf den Tisch, goß dann ein und hielt dem Constabler das Glas hin.

      Wyatt nahm einen tiefen Schluck. »Good…« Plötzlich sprang er auf. »Haben Sie einen Stall?«

      »Ja…«

      »Mein Gaul muß bald umkippen!«

      »Warten Sie!« Chesterton ging hinaus, nahm das Pferd und führte es in seinen Stall.

      Als er ins Office zurückkam, hing der bärtige Mann auf dem Stuhl und schlief.

      Der Sheriff schleppte ihn zu der Pritsche hinüber und warf eine Decke über ihn. »Komischer Kauz«, murmelte er.

      Der starke Kaffee und das Schinkenbrot, das der Sheriff seinem Gast vorsetzte, brachte am nächsten Morgen die Lebensgeister Wyatt Earps wieder zurück.

      Chesterton lieh ihm Rasierzeug und Spiegel, und nach der Morgenwäsche sah der Constabler wenigstens im Gesicht wieder menschlich aus.

      »Bin wochenlang durch die Laramie Mounts gestreift. Aber es war umsonst. Der Kerl ist wie vom Erdboden verschwunden. Vorgestern habe ich mein letztes Geld oben in Clarence für Pferdefutter ausgegeben.«

      »Ein Irrsinn!« knurrte der Sheriff und blickte aus dem Fenster auf die Straße, wo die Menschen in Winterkleidern über die Stepwalks eilten, dicke Atemfahnen vor sich hinpustend. »Das ist alles verpfuscht. Die Regierung müßte einen Marshal mit so einer Sache beauftragen. Einen gutausgerüsteten Mann, der überall Unterstützung und Hilfe findet. Jagt da ein kleiner Constabler über Hunderte von Meilen durch die Gegend einem Verbrecher nach und landet völlig ausgepumpt und leer in Douglas. Klar, daß Sie oben den Laramie Mounts eingegangen sind. Unzugänglichere Berge konnten Sie sich auch nicht aussuchen.«

      »Ich dachte, daß ich vielleicht irgendwo bei einem Fallensteller oder Pelztierjäger etwas über Cassedy erfahren könnte.«

      Chesterton winkte ab. »Ah, der verkriecht sich doch nicht in dieses Wüstenei! Nie und nimmer. Ich kenne den Halunken nicht. Aber wenn er wirklich so gerissen ist, wie berichtet wird, halte ich ihn auch für klug genug, diese unwegsamen Gebiete zu meiden. Vielleicht ist er in Cheyenne gewesen, als Sie zurückkamen. Wer weiß das denn. Vor einem so gefährlichen Banditen haben eine Menge Leute Angst und gewähren ihm Unterschlupf…«

      »Nein, er war nicht mehr in Cheyenne. Das weiß ich sicher. Er hat seinen schwarzen Hengst gegen eine Fuchsstute getauscht, die nicht halb so gut war wie sein Tier. Das hätte er bestimmt nicht getan, wenn er in der Stadt bleiben wollte.«

      »Hm«, brummte der Sheriff.

      »Und nach Norden ist er geritten. Das steht für mich fest.«

      »Wie kommen Sie zu dieser Annahme?«

      »Das will ich Ihnen sagen: Als ich in Laramie ankam, hörte ich, daß in Li Bear das Post-Office bestohlen worden sei. Ich ritt hin und habe mit dem sterbenden Postmeister gesprochen. Einer der Banditen hat ihn tödlich verletzt. Der Kerl war groß und könnte nach der Beschreibung Cassedy gewesen sein. Beschwören kann ich es nicht, aber ich glaube es ganz sicher.«

      Chesterton drehte sich schnell um und blickte den Constabler an. »Mann, Sie jagen einem Phantom nach. Cassedy hat Ihnen alles voraus.

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