Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 1 – Western - William Mark страница 91

Автор:
Серия:
Издательство:
Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

Скачать книгу

da stehen noch drei Leute mit Hufarbeiten. Kommen Sie am Nachmittag wieder.«

      Der ungeschlachte Mann warf einen abschätzenden Blick auf die drei Wartenden. Es waren zwei ältere Männer und ein blutjunger Bursche.

      »Sie werden mich doch wegen dieser Bagage nicht warten lassen, Mann«, sagte der Fremde barsch.

      Als der Schmied ihm einen verwunderten Blick zuwarf, zog der Fremde einen Silberdollar und legte ihn auf den Amboß.

      Der Schmied war kein reicher Mann, trotzdem sagte er jetzt so laut, daß es auch die anderen hören konnten: »Das hilft Ihnen nichts, Mister. Sie müssen warten. Und nehmen Sie Ihren Dollar wieder mit.«

      Der Fremde schloß die Augen spalteng, nahm seinen Gaul und ging hinüber in Fleeps Saloon.

      Zwei Stunden später war er wieder da.

      Eine Whiskyfahne schlug dem Schmied entgegen.

      »Na, Brother – wie sieht’s aus? Jetzt Zeit für einen Durchreisenden?«

      »Noch ein Huf…«

      Da packte der riesige Fremde den Blacksmith am Arm und zog ihn zu sich heran. »Hör genau zu, Brother. Du schlägst meinem Gaul jetzt den Huf auf!«

      Der Schmied blickte erschrocken in das drohende Gesicht des anderen. »Na ja, lassen Sie mich los…!«

      Versehentlich hob er den linken Hinterhuf an. Da fiel sein Blick auf die Hufverwachsung des Tieres. »Das Eisen ist ja noch gut«, sagte er und hob den anderen Huf an.

      Der war lose und durchgelaufen.

      Der Schmied suchte ein passendes Eisen aus, glühte es, behämmerte es, bog es zurecht und setzte es schließlich auf. Dann wurden die Nägel eingeschlagen, abgekniffen und befeilt, das aufgerissene Horn geglättet und poliert.

      Als es ans Bezahlen gehen sollte, holte der riesige Fremde aus und versetzte dem Schmied einen Faustschlag, der ihn mit dem Oberkörper in das Feuer auf der Esse warf.

      »Beim nächsten Mal wirst du flotter mit der Arbeit sein, Brother!« rief ihm der Grobian zu, stieg auf sein Pferd und sprengte davon.

      Als er an der City Hall vorbeikam, stach ihm das Plakat wieder in die Augen.

      Er trieb seinen Gaul an die Stepwalks und fragte einen alten Mann, der gerade seinen zahnlosen Mund weit zum Gähnen aufriß, wie weit es bis zu der Stadt Douglas sei.

      Der Alte hob die Hand ans Ohr. »Wohin?«

      »Nach Douglas!«

      »Oh, vielleicht vierzig Meilen, ja, Mister – das kommt wohl hin!«

      Der Reiter nickte. »Nicht sehr weit.«

      Da richtete sich der Alte nach vorn. »Ah, Sie wollen zu dem Duell, was?« fragte er grinsend.

      »Natürlich.«

      Der Alte lehnte sich wieder zurück und meinte feixend: »Na, dann sehen Sie mal zu, daß Sie noch einen guten Stehplatz kriegen.«

      »Keine Sorge«, gab der Reiter zurück. »Ich kriege den mit der besten Aussicht…«

      Silk Cassedy trieb seinen Gaul an und ritt langsam aus der Stadt.

      *

      Am Vormittag des 17. Dezember wimmelte es in den Straßen und Gassen von Douglas nur so von Menschen.

      Der Bürgermeister stand in seiner Wohnung und blickte mißbilligend auf die Straße hinunter. »Es sieht gerade so aus, als ob Weihnachtsmarkt wäre wie im alten Europa. Dabei hat nur dieser verrückte Constabler diesen ganzen Wirbel entfacht. Und das Volk strömt herbei. Wie im alten Rom. Sie wollen Kugeln fliegen sehen. Ah – das Publikum ist eine Bestie…« Er wandte sich ab und blickte seine Frau an, die an einer Handarbeit wirkte. »Weiß der Teufel, Ann, dieser verdammte Wyatt Earp hat ein Volksfest aus seinem idiotischen Duell gemacht.«

      »Was hätte er sonst machen sollen«, wagte die Frau einzuwerfen. »Mr. Chesterton meinte doch auch, daß es die einzige Möglichkeit für ihn wäre, den Verbrecher zu stellen.«

      Der Mann machte eine scharfe Handbewegung durch die Luft. »Unsinn! Man muß ihn verfolgen!«

      »Das hat er doch getan.«

      »Er müßte ihn weiterverfolgen…«

      »Das wird er heute mittag nach zwölf Uhr tun.«

      Der Bürgermeister hob die Brauen an. »Du meinst, er kommt nicht?«

      »Cassedy? Ich weiß es nicht. Ich kann es mir fast nicht denken, daß er sich stellen wird. Ein Bandit ist meistens feige.«

      Die Menschen schoben sich in Gruppen durch die Mainstreet, und um halb zwölf ließ Chesterton die Straße zwischen der City Hall und dem Drugstore von Lemmy Ollwinger absperren. Zwei Hilfs-Sheriffs sorgten dafür, daß die Straße freiblieb.

      Er wurde Viertel vor zwölf.

      Der Sheriff hatte seinen besten Rock angelegt und stand vor seiner Tür.

      Laut und erregt drangen die Stimmen der Wartenden von den Stepwalks und den Fenstern, den Seitengassen und Balkonen zu ihm herüber.

      Um fünf vor zwölf wischte er sich über die Stirn.

      Damned! Wo blieben die Kerle? Wo blieb Wyatt Earp?

      Da preschte von Westen durch eine Gasse ein Reiter heran und zwängte sich durch die Leute.

      Der Sheriff eilte ihm entgegen. »Wyatt Earp!« rief er. »Na also!«

      Wyatt sprang vom Pferd. »Ich war

      drüben in Closier und hab’ in den Saloons herumgehorcht. Fast hätt’ ich mich zu spät in den Sattel gesetzt! – Ist Cassedy denn hier?«

      Der Sheriff hob die Schultern. »Bei mir hat er sich nicht gemeldet.«

      »Natürlich nicht.« Das Lächeln auf den Lippen des Constablers erlosch schnell wieder.

      Chesterton zog seine Uhr. »Zwölf«, sagte er und ging langsam auf die Mitte der Mainstreet.

      Wyatt folgte ihm. Er hatte das Gewehr im Scabbard gelassen. Staubbedeckt stand er neben dem Sheriff.

      Das Geraune und Gewispere auf den Stepwalks, Balkonen, in den Gassen und Fenstern verstummte.

      Der schlanke, sehnige Mann da neben dem Sheriff, das war also Wyatt Earp!

      Weiß der Kuckuck, wie sich das Gerücht von seinen Schießkünsten hier heraufgeschlichen hatte. Jedenfalls kannten ihn die Männer alle. Sie wußten, woher er kam, was für einen Revolver er trug, daß er verheiratet war, die Butchers erledigt hatte und Silk Cassedy für den Mord an dem kleinen Kid Sutherland bestrafen wollte.

      Das alles wußten sie ganz genau.

      Tausend Augenpaare hafteten auf seinem wettergebräunten Gesicht, beobachteten jede seiner Bewegungen.

Скачать книгу