Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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alten Brunnenmacher zwar ein bißchen rasch, aber er sah ein, daß vieles Hin und Her auch nichts besser gemacht hätte. Also würde schon am nächsten Tag still im engsten Familienkreis die Hochzeit gefeiert. Butch und seine Frau, der Sheriff und der Reverend waren die einzigen Gäste. Und schon drei Tage später erstand Wyatt im Mietstall Ted Harpers einen leichten, vierrädrigen Wagen, lud Willas Wäschekörbe auf und schirrte seinen Falben ein.

      Der kleine Kid heulte wie ein Schloßhund, so daß Vater Sutherland schließlich seine Einwilligung dazu gab, daß er mit den beiden fahren durfte.

      »Ich bringen ihn in drei Monaten zurück«, versprach Wyatt.

      »Aber daß er mir drüben auch zur Schule geht!« mahnte der Vater.

      Wyatt versprach auch das.

      Nach herzlichem Abschied ging es durch die Mainstreet.

      Der alte Lester stand in der Tür und hob winkend die Hand.

      Auch Butch Keaton stand vor dem »Toten Sioux« und rief ihnen seine Segenswünsche nach.

      So fuhren die drei Menschen frohen Herzens an jenem Oktobermorgen aus der Stadt Howell, um sich auf den Weg nach Lamar zu machen.

      Wyatt Earp, Willa Earp und der kleine Kid Sutherland.

      Wyatt blickte wie immer ernst vor sich hin, hielt die Zügel und beobachtete die Berge, denen sie entgegenstrebten.

      Kids Gesicht war mit neun Pflastern bedeckt; aber seine Augen strahlten. Er hatte noch nie eine weite Reise gemacht.

      Sie waren vom Arkansastal aus nach Nordwesten gefahren, in die ersten Hügelketten der Berge hinauf. Wyatt wollte einen kleinen Umweg über Wittrup machen, wo sich Willa von einer Schwester des Vaters verabschieden wollte.

      Vielleicht neun Meilen hinter der Stadt, in einer kleinen Enge zwischen den Hügeln, krachte plötzlich aus den Büschen rechts vom Weg ein Schuß.

      Der kleine Kid zuckte zusammen und stürzte vornüber vom Wagen.

      Durch den Schuß erschreckt, raste der Falbe wie wildgeworden los.

      Wyatt stemmte sich mit dem Zügel zurück.

      Der zweite Schuß brannte auf seinem rechten Oberarm.

      Der Constabler ließ sich nach vorn auf die Fußbretter fallen, riß die Frau mit sich in Deckung und zerrte aus Leibeskräften an den Zügeln.

      Endlich gelang es ihm, das Pferd zu beruhigen.

      Wyatt zog den Revolver und lugte über den Sitzbock zurück.

      Zwei Reiter galoppierten heran.

      Silk Cassedy und Lad Bryan.

      Silk zügelte plötzlich seinen schwarzen Hengst.

      Bryan schoß wie verrückt aus beiden Colts auf den Wagen.

      Wyatt hob nur einmal den Colt. Der Schuß krachte – und Lad Bryan kippte aus dem Sattel.

      Silk Cassedy hatte sein Tier herumgerissen und preschte davon.

      Er war viel zu weit entfernt, als daß ihn eine Revolverkugel hätte erreichen können. Wyatt sprang über den Sitz auf den Wagen und zerrte das Repetiergewehr hoch.

      Aber in diesem Augenblick war der Bandenchef gerade hinter einem Busch verschwunden.

      Sollte Wyatt ihm folgen? Den Falben ausspannen? Sattellos hinter dem Banditen herjagen? Die zu Tode verängstigte junge Frau hier allein lassen? Und den Jungen?

      Was war mit dem Jungen?

      Wyatt setzte den Falben in Trab, brachte den Wagen an einer breiteren Stelle des Hohlweges zum Halten, wendete ihn und eilte zurück.

      Der kleine Kid lag mit durchschossener Brust im Gras.

      Er hatte die Augen weit geöffnet und blickte Wyatt groß und fragend an. Plötzlich öffnete er auch die Lippen. Aber es dauerte lange, ehe er etwas sagen konnte.

      »Jetzt müßt – ihr ohne mich – fahren.«

      Willa hockte fassungslos auf dem Wagen und starrte in das kreidebleiche Gesicht ihres Bruders.

      Wyatt hatte den Kleinen halb aufgerichtet.

      Das weiße Hemd des Kindes war vorn links über der Brust dunkelrot gefärbt.

      »Laß mich hier, Wyatt«, sagte der Kleine. »Und – hol’ ihn ein. Du – du holst ihn bestimmt…!«

      »Sei still, Kid!« Der Mann fühlte ein schmerzliches Brennen in den Augenrändern. Aber er konnte nicht weinen.

      »Doch – du wirst ihn holen. Ich – ich weiß es…« Plötzlich fiel der Kopf des Jungen zur Seite auf den Arm des Mannes.

      Die Frau schrie entsetzt auf.

      Wyatt legte das Kind auf den Boden, erhob sich und nahm seinen Hut ab.

      Willa vermochte sich nicht aus ihrer Erstarrung zu lösen.

      Wie aus weiter Ferne nahm sie wahr, daß der Mann das Kind aufhob und auf eine Decke hinten im Wagen niederlegte, daß er aufstieg, das Pferd des toten Bryan seitlich am Wagen festmachte und leise mit der Zunge schnalzte.

      Langsam setzte sich der Wagen in Bewegung.

      *

      Butch Keaton spülte Gläser. Seine Frau trocknete in der Küche geräuschvoll Geschirr ab.

      Plötzlich hob der Wirt den Kopf. Er hatte den Wagen kommen hören und durch die unbemalten Oberscheiben Wyatt Earp erkannt. Er ließ das Glas aus der Hand fallen und rannte auf den Vorbau hinaus. Als er in das Gesicht des Constablers gesehen hatte, schwieg er. Von hier oben aus konnte er das Kind hinten im Wagen liegen sehen.

      Und plötzlich rannte er los, der kleine Butch Keaton, über die Straße, ins Sheriff-Office.

      »Howard! Earp kommt zurück! Das Kind – es ist verletzt!«

      Der Sheriff war gerade mit einer Eintragung von dem nach Wichita abgeschobenen Banditen Jonny Loon beschäftigt, ließ den Federhalter sinken und starrte den Wirt mit zusammengezogenen Brauen an. »Bist du verrückt, Butch?«

      Keaton war schon draußen und rannte an dem Wagen vorbei zum Markt.

      Bei den Sutherlands hämmerte er gegen die Tür.

      Dave öffnete. »He! Mr Keaton, wo brennt’s denn?«

      Mit wachsbleichem Gesicht deutete der Wirt auf den Wagen, der sich langsam von der Mainstreet näherte.

      Dave und sein Vater kamen auf die Straße. Entsetzt starrten die Männer auf den kleinen Kid.

      Wyatt stieg ab und stand neben ihnen. Mit eiskaltem, versteinertem Gesicht.

      Der Vater nahm mit beiden Händen seinen Arm. »Wyatt!« stammelte er. »Wyatt! Was ist geschehen?«

      Der

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