Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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der links neben dem Eingang saß und in sein Glas starrte.

      Es war ein Mann von vielleicht fünfundzwanzig Jahren. Er war fast so groß wie Wyatt selbst, hatte dichtes braunes Haar, das ihm vorn tief in die Stirn wuchs, einen vierkantigen mächtigen Schädel, der fast halslos auf dem athletischen Rumpf saß. Sein Gesicht war von einer frischen Röte, die Augen standen etwas zu weit auseinander und schimmerten gelblich. Breit und kurz war die Nase, hart und dünn der Mund über dem weit vorspringenden Kinn.

      Der Mann trug ein blauweiß kariertes Hemd, darüber eine verfärbte Jacke. Seine Hosen steckten unten in buntbestickten Texasstiefeln.

      Wie Kohlenschaufeln wirkten seine prankenartigen Hände, von denen eine das Whiskyglas umspannt hielt.

      Der Mann hob jetzt den Kopf.

      Sein Blick fiel auf Wyatt – blieb an seinem Waffengurt hängen, an dem Revolver, dem Wyatt dem Toten in der Prärie abgenommen hatte.

      Der vierschrötige Mann stand auf und kam auf Wyatt zu.

      Zwei Yards blieb er vor ihm stehen, spreizte die Beine und stemmte die Hände in die Hüften. »Wie kommen Sie an den Revolver?«

      Wyatt tat, als hätte er diese barsche Frage überhört.

      »He, Mann! Ich will wissen, wie Sie an den Colt kommen!«

      Der Missourier betrachtete angelegentlich die Nägel seiner linken Hand und schnipste sich dann mit der Rechten ein unsichtbares Stäubchen von seinem Jackenärmel.

      Da senkte der Vierschrötige den Kopf wie ein Stier und knurrte: »Hör zu, Junge, ich bin Bill Duncer. Wenn dir das nichts sagt: Ich habe die größte Sägemühle hier im Tal.«

      Wyatt nahm den Kopf zurück und ließ die Zigarre von einem Mundwinkel in den anderen wandern.

      Den vierschrötigen Sägemühlenbesitzer würdigte er immer noch keines Blickes.

      Am Pokertisch war es still geworden.

      Auch die drei Galgenvögel an der Theke hatten ihr Gemurmel eingestellt.

      Selbst die beiden Alten in der düsteren Ecke schwiegen.

      Da machte Duncer noch zwei Schritte vorwärts.

      Seine Rechte schoß auf den sechskantigen Colt in Wyatts Gurt zu...

      Ein gellender Schrei ließ die Luft erzittern.

      Duncer taumelte zurück.

      Der Handkantenschlag, der sein Gelenk getroffen hatte, mußte fürchterlich schmerzen.

      Duncers Linke zuckte zum Colt.

      Aber er hatte die Waffe noch nicht halb aus dem Halfter heraus, als er selbst in die Mündung eines schweren Buntline-Revolvers blickte.

      »Damned! Ein Schießer also!« fauchte Duncer. »Ein dreckiger Revolvermann. Ich hätte es mir ja denken können.«

      »Hören Sie, Mister Duncer. Ich kann eine ganze Menge Spaß vertragen. Sogar Unsinn kann ich vertragen, aber den nur in Maßen! – Was wollen Sie von mir?«

      »Du bist ein Revolverschwinger, Junge. Das reicht mir!« Duncer ließ den Colt ins Halfter gleiten und preßte die Rechte mit der Linken. Mit verzerrten Gesicht wandte er sich zur Tür.

      »Hoffentlich haben Sie Ihre Sache schon bezahlt, Mister Duncer!« rief Wyatt ihm nach. Er hatte ihn abischtlich provozieren wollen – und in ein Wespennest gestochen.

      Duncer wirbelte herum und hechtete mit einem Wutschrei heran. Sein vorgestreckter Kopf sollte den Missourier rammen und niederwerfen.

      Aber die so wuchtig angesetzte ›holländische Nuß‹ verpuffte wirkungslos – das heißt, eine Wirkung erzielte sie doch: Duncer krachte mit dem Schädel so hart gegen die Bordwand der Theke, daß er betäubt in die Knie brach.

      Aber dieser Mann schien einen Schädel wie ein Büffel zu haben. Er kam sofort wieder hoch und warf sich seinem Gegner, der bei der ›Nuß‹ im allerletzten Augenblick mit einer gewandten halben Körperdrehung zur Seite gewichen war, erneut entgegen.

      Wyatt ließ ihn wieder fehlen.

      Duncer wurde von der Wucht seines eigenen Gewichtes niedergerissen, sprang mit einem heiseren Wutschrei hoch und suchte einen rechten Schwinger am Kopf des Gegners zu landen.

      Unter die geschwungene Rechte ließ Wyatt einen knallharten kurzgeschlagenen linken Haken fliegen, der genau die Achselhöhle traf.

      Duncer schrie auf wie ein Tier.

      Seine Rechte baumelte an seinem Körper herunter, als sei sie gelähmt.

      »Du verdammter Skunk –! Ich werde dich...«

      Wyatt, der jetzt erst die Zigarre aus dem Mund genommen hatte, hob die Linke und meinte: »Friedlich, Freund, ganz friedlich, ich habe hier noch einen Brandy stehen, und die Zigarre möchte ich auch zu Ende rauchen.«

      Duncer stand breitbeinig und mit hängenden Armen da und starrte den Marshal an. »Du... du mußt wahnsinnig sein, Junge. Yeah! Das ist es!« Der Gedanke schien ihm wie eine befreiende Erleuchtung gekommen zu sein, der er sofort eine dröhnende Lache folgen ließ. »Yeah, er ist wahnsinnig! Wie könnte er sich sonst mit Billy Duncer einlassen!«

      Ganz plötzlich brach er die in Wyatts Ohren nicht ganz echt klingende Lache ab. Seine Augen waren blutunterlaufen. Mit belegter Stimme zischte er: »Wo hast du den Colt her?«

      Wyatt lehnte sich gelassen zurück und sog genießerisch an der Zigarre. »Ich hatte eigentlich nicht die Absicht, mich mit dir zu unterhalten, Duncer, aber es scheint ja nicht zu umgehen zu sein.«

      »Wo ist der Colt her?!« brüllte der Sägemüller unbeherrscht.

      »Ich nehme an, du meinst diese Waffe?« Wyatt nahm den sechskantigen Revolver vorn aus dem Gurt, packte ihn am Lauf und hielt ihn so, daß Duncer, dessen Augen aus den Höhlen zu quellen schienen, die beiden eingebrannten Buchstaben sehen mußte.

      Unauffällig und unter gesenkten Lidern beobachtete Wyatt das Gesicht des Sägemüllers.

      Die frische Röte schien plötzlich daraus weggefegt zu sein. Fast aschgrau wirkte die Haut des Mannes auf einmal.

      Ganz leise sagte er dann in die Stille hinein: »Nein, er – ist es doch nicht. Er ist es nicht.« Seine mächtige Brust hob und senkte sich keuchend:

      »Wer ist es nicht?« Wyatt hatte die Frage pfeilschnell hervorgeschossen.

      Duncer blickte auf und sah sich im Saloon um. »Ich dachte, es wäre – es wäre der Colt meines Bruders. Ihr andern wißt ja, daß Ted vor einem Jahr drüben in den Hills überfallen und ausgeraubt wurde. – Stimmt’s, Joe?«

      Der aufgedunsene Keeper nickte eifrig. »Yeah, das stimmt genau. Ted wurde überfallen und völlig ausgeraubt. Die Banditen nahmen ihm alles ab. Auch seinen Colt.«

      Wyatt lächelte hintergründig. »Schade, wenn es sein Revolver wäre, hätte ich ihn ihm gern zurückgegeben. Er gehört nämlich nicht mir.«

      Duncer

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