Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Staffel 3 – Western - William Mark D. страница 9

Wyatt Earp Staffel 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

Скачать книгу

      »Ja.« Das Mädchen dachte: Vielleicht ist er jetzt ärgerlich, weil er die Indianer haßt, wie sie fast jeder weiße Mann in diesem Lande haßt. Vielleicht ist er ärgerlich auf uns, daß wir zugelassen haben, daß ein Roter...

      Wyatt zerstörte all ihre diesbezüglichen Gedanken sofort. »Er hat ein gutes Gesicht.«

      »Sie hassen die Indianer nicht?« fragte sie hastig.

      »Nein, Miß. Wie sollte ich. Im Gegenteil, ich finde, daß wir eine Menge an ihnen gutzumachen hätten.«

      »Oh, wenn Dakota-Jim das doch hätte hören können.«

      »Ich kann es ihm ja noch sagen.«

      Sie nahm seine Hand. Es war eine große, schlanke, eckige Männerhand, nervig und fest, sie verriet große Kraft. Ein Glutstrom schoß durch die Brust des Mädchens, als sie fühlte, wie diese Hand sich um die ihre schloß.

      Der Missourier schlief ein. Der Trank des Indianers war wohltätig und ließ ihn in einen tiefen Schlaf fallen.

      Wyatt wachte erst auf, als die Sonnenstrahlen schon blitzend durch die Fensterritzen fielen. Er versuchte, sich aufzurichten, fühlte aber sofort einen stechenden Schmerz im Hinterkopf, der ihn auf das Lager zurückzwang.

      Der Rancher trat ins Zimmer. »Guten Morgen, Mister Earp. Es freut mich, daß es Ihnen etwas bessergeht.«

      »Yeah«, versetzte der Missourier schwach, »Ihr Medizinmann hat mich wieder hingekriegt...«

      Nun, es sollte noch eine Reihe von Tagen dauern, ehe die Leute auf der Hogart-Ranch mit Sicherheit wußten, daß das Leben des Marshals außer Gefahr war.

      Dita lief in den Hof. »Jeff, hast du Mister Earp gesehen?«

      »Ja, er ist drüben am Corral und sieht nach seinem Pferd!«

      Da sah sie ihn schon über den Hof kommen. Nichts, aber auch gar nichts an ihm erinnerte an den schweren Unfall, den er erlitten hatte. Aufrecht und mit sicherem Schritt kam er über den Hof auf die Veranda des Ranchhauses zu.

      Dita stand oben und blickte ihm entgegen. Sie trug ein himmelblaues Kleid.

      Wyatt blieb vor ihr stehen und sah zu ihr hinauf.

      Da war er nun jahrelang durch dieses Land gezogen, hatte in St. Louis, Wichita, Abilene, Dodge und San Francisco und vor allem unten in Santa Fé viele hübsche Frauengesichter gesehen. Aber das Mädchen, das da vor ihm auf den Vorbaudielen des Rancherhauses stand, übertraf sie alle an Schönheit. In ihren Augen lagen so viel Reinheit und so viel Güte, daß der Mann unten im Hof den Blick einfach nicht von ihnen losreißen konnte.

      Endlich nahm er den Hut ab und öffnete die Lippen. »Miß Dita, ich möchte Ihnen für alles danken. Ich weiß gar nicht, wie ich das gutmachen soll.«

      »Es gibt nichts gutzumachen, Mister Earp.«

      Er trat zu ihr auf die Veranda. »Wie kommen Sie zu dem hübschen Namen?«

      Sie lachte und zeigte dabei eine Reihe blendendweißer Zähne. »Ich heiße eigentlich Edith. Meine Mutter stammt aus Deutschland. Sie kam mit ihrem Bruder damals nach Boston und fuhr mit einem Treck weiter nach St. Louis. Ihr Bruder hoffte dort Arbeit zu finden. Aber bald zogen sie weiter nach Texas hinunter. Bei Fort Worth lernten sie meinen Vater kennen.«

      »Dann stammen Sie also aus Texas?«

      »Ja, geboren bin ich dort. Aber meine Eltern zogen schon drei Jahre nach meiner Geburt hier herauf. Meine Mutter ist vor neun Jahren gestorben. Sie hatte ziemlich viel Sorgen...«

      Wyatt nickte. Doch, er konnte sich vorstellen, daß eine Frau, die aus einem so fernen Land wie Deutschland kam, hier an den rauhen Verhältnissen zerbrach.

      »Sie war keine sehr kräftige Frau. Und unten bei Fort Worth wurde sie bei einer Schießerei auf der Straße von einer Kugel in die Lunge getroffen. Davon hat sie sich eigentlich nie mehr erholt.«

      *

      Wyatt aß mit Dita und dem Rancher zusammen Mittag. Anschließend erklärte er, daß er am folgenden Tag aufbrechen müsse.

      Hogart zog die Brauen zusammen. »Morgen? Um Himmels willen. Das ist doch ausgeschlossen. Sie müssen doch erst wieder richtig auf die Beine kommen.«

      »Ich bin wieder richtig auf den Beinen«, beruhigte ihn der Missourier.

      »Aber Sie sind doch heute zum erstenmal wieder auf.«

      Wyatt lächelte geheimnisvoll. »Glauben Sie wirklich, daß ein Mann, der fast zwei Wochen hart gelegen hat, gleich wieder so sicher gehen kann?«

      »Eben nicht. Das war mir ohnehin schon sonderbar genug. Aber schließlich sind Sie Wyatt Earp –«

      »Und –?« Der Missourier lächelte noch immer.

      »Nun ja, Ihnen kann man schon eine Härte zutrauen, die ein anderer Mensch nicht hat.«

      Wyatt schüttelte den Kopf. »Es ist nicht so, Mister Hogart. Ich will Ihnen verraten, daß ich seit mehreren Nächten wieder auf den Beinen bin. Ich habe mich langsam ans Gehen gewöhnt.«

      »Weshalb um Himmels willen nachts?«

      Wyatt rieb sich das Kinn. »Ich mag nicht wankend und humpelnd zum Gelächter der Cowboys über den Hof laufen.« Dabei warf er Dita einen kurzen Blick zu.

      Und sie wußte sofort, daß er ihretwegen nicht am Tage mit seinen ›Gehversuchen‹ begonnen hatte. Und die Überraschung war ihm dann ja auch glänzend gelungen. Als sie ihn gesehen hatte, ging er bereits wieder wie ein vollkommen gesunder Mensch.

      »Es ist ein tüchtiges Stück nach Dodge hinunter, Marshal«, fand der Rancher, »es wäre bestimmt besser, wenn Sie mit dem anstrengenden Ritt noch ein paar Tage warten würden.«

      Der Rancher Hogart hatte zwar schon eine Menge von Wyatt Earp gehört, aber er konnte doch nicht ahnen, daß der Missourier ganz andere Ritte gewöhnt war.

      »Ich habe nicht die Absicht, nach

      Dodge zu reiten.«

      »Ach –«

      Bis zu dieser Stunde war noch nicht ein Wort über Wyatts Unfall, über den Überfall, der auf ihn verübt worden war, gewechselt worden.

      »Ich bin bei der alten Overlandstraße angefallen worden. Ein Mann hat aus dem Hinterhalt auf mich geschossen. Diesem Mann folge ich.«

      Das Gesicht der jungen Frau wurde ernst. »Ist er... ein Bandit?«

      Hogart wischte mit der Hand über den Tisch. »Yeah – er ist Marshal, Dita, und als solcher wird er einem ehrbaren Bürger nicht folgen.«

      »Was hat der Mann getan?«

      »Er ist ein Mörder.«

      Das Mädchen senkte den Kopf auf die Tischplatte.

      »Sie hat eigentlich noch nicht viel mehr von der Welt gesehen als unser County«, glaubte der Rancher

Скачать книгу