Die Vampirschwestern 12 - Ruhig Blut, Frau Ete Petete. Franziska Gehm
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Читать онлайн книгу Die Vampirschwestern 12 - Ruhig Blut, Frau Ete Petete - Franziska Gehm страница 8
Er grinste wie ein Schimpanse, während sich seine Augenbrauen sorgenvoll zusammenzogen.
Kurz darauf saßen Silvania, Elvira und Frau Ete Petete auf dem Wohnzimmerteppich um ein Brettspiel im Kreis, während Daka und Mihai kopfüber von der Lampe baumelten. Karlheinz kroch über das Brettspiel und versuchte, Dakas Figur zu ihrem Vorteil zu verrücken, was von Silvania verhindert wurde.
Mihai hatte der Ehrgeiz gepackt und er versuchte mit allen Mitteln, das Spiel zu gewinnen. Dazu zählten Würfel verschlucken, Mitspieler ins Ohrläppchen beißen und so heftig auf das Brett niesen, dass alle Spielfiguren umflogen.
Silvania pochte auf Einhaltung der Spielregeln, die sie von der zerknitterten Spielanleitung vorlas. Allerdings hörte ihr niemand zu.
Elvira spielte strategisch so klug, dass sie meist in Führung lag, woraufhin ihr von den anderen Betrug vorgeworfen wurde.
Frau Ete Petete mischte sich nicht ein. Sie lächelte vor sich hin, würfelte, setzte in aller Ruhe ihre Figuren – und gewann.
„Ich fordere Revanche!“, rief Mihai sofort.
So mancher Würfel rollte noch an diesem Abend. So manche Spielfigur wurde noch umgeniest. Und so mancher heimliche Beobachter auf der Terrasse blieb unbemerkt, so sehr hatten sich die Tepes ins Spiel vertieft.
Die wandernde Kübelpflanze
Dirk van Kombast hockte bereits seit einer Stunde auf der Terrasse seiner transsilvanischen Nachbarn. Zur Tarnung hatte er sich hinter einer Kübelpflanze versteckt, die er nach und nach vom Rand der Terrasse bis einen Meter vor die Terrassentür geschoben hatte.
Im Hause Tepes war die wandernde Kübelpflanze niemandem aufgefallen. Die Familie hatte sich um eine Art Brettspiel versammelt. Die Spielfiguren sahen aus wie Eckzähne und auf dem knochenweißen Würfel leuchteten blutrote Punkte. Ansonsten, stellte der Vampirjäger fest, lief alles wie bei einem normalen, menschlichen Spieleabend ab – es wurde gelacht, beschissen, beschwert, gewonnen und verloren.
Das heißt, soweit sich Dirk van Kombast erinnern konnte. Wann hatte er zum letzten Mal vor einem Brettspiel gesessen? Vor zehn Jahren? Fünfzehn? Zwanzig? Sein allerneuestes, liebstes Spielzeug war sein Fitness-Armband. Es sagte ihm, wie viele Kalorien er verbrannte, wie viele Schritte er gemacht hatte und wie schnell sein Puls ging. Für dieses Spielzeug brauchte man keine Mitspieler. Es war wie geschaffen für Einzelkämpfer wie Herrn van Kombast.
Obwohl Dirk van Kombast aufmerksam ins Wohnzimmer seiner Nachbarn spähte, interessierte er sich ausnahmsweise nicht für Familie Tepes. Im Gegenteil, von der transsilvanischen Familie hatte er bereits mehr gesehen, als ihm lieb war. Nein, er hatte an diesem Abend sein ganzes Augenmerk auf eine andere Person gerichtet. Eine Person mit Stil, die ihn seit dem ersten Anblick beeindruckte: Die Dame mit Dutt. Mittlerweile hatte er herausgefunden, dass sie Frau Ete Petete hieß (welch wohlklingender Name!) und als Nanny für den kleinen Franz bei Familie Tepes angestellt war. Was er noch nicht herausgefunden hatte, war, ob Frau Ete Petete ihren Kaffee mit einem Schuss Blut oder ohne trank, sprich, ob sie ein Vampir oder Mensch war. Aber dazu war er ja hier.
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