G.F. Barner Staffel 5 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 5 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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beschäftigen, weiß schon. Also gut, haben Sie Kaffee da? Dann können Sie mir einen Becher bringen.«

      »Ich hole die Kanne, Sir.«

      Der eine Mann verschwindet. Der Lieutenant, dieser und jener sollen ihn holen, bleibt doch haargenau neben dem Waggon stehen.

      Hau ab, Mann, sagt sich Ducan. Verschwinde, sause ab.

      Der Lieutenant bleibt stehen, geht erst nach einigen Sekunden zum Transportwagen.

      Die ganze Zeit hat Ducan den Bolzen in der Hand gehabt, legt ihn nun hin, zieht das eine Glied aus der Tasche und dreht. Einmal, zweimal, die dritte Umdrehung – geschafft.

      Er schnauft leise, dann stemmt er die Kette hoch, führt das U-Glied ein und setzt den Bolzen nach. Er zieht einmal, die Kette klirrt leise. Erschreckt hält er inne, wartet, versucht es wieder und merkt, daß das U-Teil festsitzt.

      Nun nur noch die richtige Lage finden, so liegen, daß er sich auf die Puffer ziehen kann, auch wenn der Zug fährt. Er stemmt den einen Fuß gegen den Aschkasten, mit der einen Hand greift er zum linken Trittbrett. Wenn er sich jetzt einen Stoß gibt, dann wird er auf dem Trittbrett landen. Sobald der Zug langsame Fahrt hat, das weiß Ducan, muß er sich auf das Trittbrett werfen. Sie können ihn von innen in dem Winkel, in dem er liegt, dann nicht sehen. Erst dann, wenn er den Gewindebolzen herausdreht, muß er knien, dann könnten sie ihn sehen, aber sie brauchen nicht unbedingt gerade in dieser Minute aus dem kleinen Sehschlitz zu blicken.

      Vorn klappern Eimer, eine Stimme ruft laut:

      »Beeilt euch, nicht so müde. ihr könnt ruhig mal etwas tun.«

      Ducan schlenkert die Hand und zischelt leise:

      »Hau ab, Steve, schnell, verschwinde.

      Kriech mindestens fünfzig Yards weit. Sie können dich sonst aus dem Wagen hier sehen.«

      Das weiß Mulligan auch, er kriecht unter dem Wagen her, kommt über die nächsten Schienen und rutscht an einem Stellhebel vorbei.

      Weiter, denkt Mulligan, weiter, es hat geklappt, sie haben nichts gemerkt, jetzt zu den anderen.

      Er ist weit genug entfernt, kommt hinter dem Schuppen hoch und rennt auf den Bachlauf zu. Dort stehen hinter den Büschen zwei Pferde, das von Ducan und seins. Er rennt, er wirft sich auf das Pferd, zieht Ducans Pferd mit herum und reitet zuerst langsam, bald darauf schneller. Er muß vor dem Zug an der Brücke sein, das wird er auch schaffen, er weiß es, er wird sogar fünf Minuten früher dort ankommen.

      Wenn nur Ducan nicht den Halt verliert.

      Das, denkt er, kann jetzt noch geschehen.

      Passiert Harry Ducan kein Mißgeschick, dann sind die Yankees das schöne Geld los.

      *

      Das Bein, denkt Ducan, ist völlig gesund, das hat der Doc gesagt, aber das Bein zittert. Er hat nicht die nötige Kraft im Bein und muß sich fest einstemmen, um bei dem Gerüttel des Zuges nicht vom Trittbrett zu stürzen.

      Die Räder rattern über die Schienen. Ducan sieht nach links. Wenn er sich aufrichten könnte, wenn er das wenigstens tun könnte, aber sie werden ihn dann vielleicht sehen.

      Wie lang können drei Meilen sein, wie schrecklich lang?

      Er liegt in seiner angespannten Haltung auf dem Trittbrett, er hält sich mit der linken Hand am Rundeisenstab fest, der als Handleiste dient, aber das Trittbrett ist zu schmal.

      Nehmen denn diese drei Meilen immer noch kein Ende, denkt Ducan verzweifelt.

      Er beißt die Zähne zusammen und denkt an den Captain. Der wird die Kommandos geben, Sam Kliburn hinten aufspringen, hochturnen und den Arm des Bremsgestänges bewegen. Sie können ihn hinten nicht sehen, hinter dem Geldwagen hängen zwei geschlossene Güterwaggons der Yankees. Es steht mit Kreide an den Waggons:

      Vorsicht – Munition!

      Anstecken, denkt Ducan, in die Luft jagen, das sind eine Million Schuß weniger, die sie auf uns abfeuern können.

      Die Kurve, kommt denn die Kurve immer noch nicht?

      Jetzt – die Räder kreischen. Gelobt sei der Tag, die Kurve ist da. Er muß jetzt hoch, er gibt sich einen Ruck und denkt an seinen Rücken. Wenn einer aus dem Sehschlitz blickt, dann hat er eine Kugel im Rücken. Ein Rebell weniger, der Abe Lincoln ärgern kann.

      Harry Ducan kommt hoch, dreht sich, spürt das heftige Zittern seines Beines und wendet sich um, ist mit einem Ruck unten und streckt die Hand aus. Er hört es am Rattern der Räder, die Steigung macht der Maschine zu schaffen.

      Er dreht und dreht. Er merkt es, der Bolzen ist lose. Das rechte Bein über die Kante, auf die Kette treten, fest zutreten. Die Puffer knallen zusammen, dann spannt sich die Kette wieder, aber Ducan hat ein Stück gezogen. Der Bolzen kann die anderen Glieder kaum noch halten, er muß schon zur Hälfte herausgezogen worden sein. Noch einmal treten. Kommt denn kein Ruck, muß die Kette so gespannt sein, muß sie?

      Sergeant Harry Duncan hört vorn das Knallen, die Puffer stoßen dort zusammen, der Ruck muß sich fortsetzen, muß. Und der Zug ist langsam geworden.

      Er stößt das Bein mit aller Macht nach unten und zieht am Knebel des Drehbolzens. 100 Yards bis zur Brücke, keine zwanzig Meilen Geschwindigkeit, eher noch weniger.

      Klick!

      Er hat den Bolzen in der Hand und schlägt mit dem Handrücken hart an die Eisenkante der Plattform.

      Auf einmal – während seiner Arbeit hat er sie vergessen – ist die scheußliche Angst vor dem Sehschlitz wieder da. Er rollt sich, kommt auf das Trittbrett und sieht den Abstand vom Transportwagen zu seinem Platz immer größer werden. Und dann stößt er sich ab. Er rollt den Damm hinab, überschlägt sich und liegt unten.

      In diesem Augenblick hört er das Kreischen der Bremsen und blickt hoch. Er hat sich gestoßen, sein Bein schmerzt.

      Da, wie ein Schatten klebt dort hinten eine Gestalt am letzten Wagen mit der Munition, kauert oben, dreht die Bremse fest.

      Von hinten huschen vier Männer los, rennen auf die immer langsamer werdenden drei Wagen zu.

      In derselben Sekunde, als der Abstand zwischen den Wagen größer wird, tauchen sie aus dem Gras am Bahndamm auf

      »Harris lauf, steck die Zündschnüre an, du bist durch den Zug gedeckt. Renn, Mann!«

      Harris spritzt hoch und denkt, während er hinter dem Transportwagen herrast:

      Merken die denn nichts im Geldwaggon, merken die Narren nicht, daß sie langsamer werden, daß sie nicht mehr gezogen werden?

      Er rennt wie gehetzt über die Bohlen des Steges auf die Brücke zu. Vor ihm sind die anderen Wagen, vor ihm ist auf einmal ein schriller Pfiff.

      Pfeift nur, denkt Max Harris. Zu spät, ihr seid auf dem anderen Ufer, aber ich bin auf der Brücke. Und die fliegt euch gleich um die Ohren.

      Er liegt mitten zwischen den Gleisen. Die linke Hand streckt Harris aus, fühlt den Bindfaden, hat die Zündschnur und die Zigarre im Mund. Er saugt gierig.

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