Gesammelte Werke. Aristoteles
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Gesammelte Werke - Aristoteles страница 85
253.Die feindlichen Brüder Eteokles und Polyneikes in den Phönizierinnen des Euripides.
254.Hier liegt eine gewisse Ironie vor, die am besten mit den Worten des lateinischen Kommentators Joachim Kamerarius, Frankfurt 1578, deutlich gemacht wird: »Ein Ehemann pflegte von sich und seiner Frau zu sagen, sie wären beide viele Jahre lang eines Sinnes gewesen; jedes von beiden nämlich habe Herr sein wollen!« Vgl. Stahr, Nik. Eth. 334 Anm. 3.
255.Epicharmus, dramatischer Dichter des 5. Jahrhunderts, galt als feiner Menschenkenner, Stahr.
256.Es ist ihnen eigen, die Empfänger ihrer Wohltaten mehr zu lieben, weil gutes tun beschwerlicher ist als gutes empfangen. – Unser Kapitel ist eine schöne anticipierte Illustration zu dem Worte des Herrn: Beatius est magis dare, quam accipere, Act. Ap. XX, 35.
257.Bisher war von Erhaltung und Aufhebung der Freundschaft so wie von ihrer Äußerung in Gesinnung und Werk die Rede. Nun werden einige Zweifel über sie erörtert und entschieden, und zwar zuerst in 2 Kapiteln Zweifel, die den Liebenden, und dann zweitens solche, die den Geliebten betreffen, und so wird denn in Kapitel 8 nach der Liebe gefragt, die der Liebende zu sich selbst hat, in Kapitel 9 nach der Liebe, die er zu anderen hat.
258.Die Ansicht des Aristoteles, daß man sich selbst mehr als andere lieben soll, wird als mißverständlich oder verfänglich angesehen. Auch meint man, seine Unterscheidung zwischen einer niederen und einer edlen Selbstliebe genüge nicht, das Mißverständnis, das hier möglich sei, zu beseitigen. Die Lehre unseres Philosophen scheint aber mit der Forderung der Offenbarungslehre Levitikus 19, 18 und Matthäus 22, 39 übereinzustimmen: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.« Denn man sieht aus diesem Gebote, daß die Liebe des Menschen zu sich selbst gleichsam das Vorbild der Liebe zu anderen ist. Das Vorbild übertrifft aber das Abbild. Vgl. auch Thom. Aq. Summa theologica II, 2. q. 26, art. 4: Utrum homo ex caritate magis debeat diligere seipsum quam proximum.
259.In die Sprache des Evangeliums übersetzt, hieße das, der Christ lasse die Liebe zu der eigenen Seele jeder anderen Liebe vorangehen. Aus dieser Liebe entspringt denn auch jede opferfreudige Tat für andere und für die Allgemeinheit, da die Seele durch solche Taten an Tugend und Verdienst gewinnt.
260.Euripides »Orest«, Vers 667.
261.Theognis, berühmter griechischer Spruchdichter aus dem 6. Jahrhundert. Hier ist auf Vers 35 seiner Gnomen hingezielt:
»Denn von Edlen lernst du Edles; den Schlechten gesellet
Büssest auch das du noch ein, was an Vernunft du gehegt.«
Übers. nach Lasson.
Aus diesem Vers stehen auch einige Worte am Schlusse dieses Buches. Theognis wird 1179b 6 noch einmal citiert. Vgl. auch V, Kap. 3, Anm. 117.
262.Hier beginnt die Erörterung derjenigen Zweifel über die Freundschaft, die nicht mehr den Liebenden sondern den Geliebten betreffen.
263.Nach Hesiod, Werke und Tage 660.
264.εμπόδιοι πρὸς τὸ καλω̃ς ζη̃ν 1170b 27 heißt nicht, wie Stahr S. 349 hat: »zu viel Freunde sind ein Klotz am Bein, wenn man glücklich leben will«, sondern wie καλω̃ς zeigt, sie hindern die Tugendübung. Wer sich zu viel mit fremden Geschäften plagt, vernachlässigt die Sorge um sich selbst.
265.1171b 7 f.: κὰν μὴ υπερτείνη τη̃ αλυπία, τὴν εκείνοις γινομένην λύπην ουχ υπομένει kann wohl nur heißen, wie Thomas v. Aquin und Silvester Maurus erklären: wenn die Trauer, von der der leiderfüllte Freund durch die Mitteilung entledigt wird, nicht viel größer ist als der Schmerz, denn die Mitteilung dem anderen macht. Wörtlich: und wenn er nicht durch Trauerlosigkeit übertrifft oder im Vorsprung ist. Für diese Deutung spricht auch Zeile 18: am ersten noch darf man den Freund in Anspruch nehmen, wenn er uns mit geringer Mühe einen großen Dienst erweisen kann.
266.Vielleicht aus Euripides.
267.Vgl. Kap. 9, Anm. 262.
268.Vgl. VII, Kap. 1, Anm. 190 u. VII, Kap. 12, Anm. 216. – Man kann dieses zehnte Buch sachgemäß in drei Teile teilen: 1. Teil, von der Lust als vorgeblichem Ziele der Tugend, K. 1–5; 2. Teil, von der Glückseligkeit als wirklichem Ziele der Tugend, K. 6–9; 3. Teil, von dem Ziele der Tugend, nicht so weit sie dem Einzelnen angehört und ihn vollkommen und glücklich macht, sondern so weit sie der Allgemeinheit dient, K. 10.
269.Die griechischen Schiffe hatten ein doppeltes Steuer, eines hinten und eines vorn.
270.Vgl. oben II, 2 u. II, Kap. 2, Anm. 39.
271.Eudoxus von Knidus, Astronom, Arzt und Philosoph. Vgl. oben I, 12, vorletzter Absatz und I, 1, erster Absatz u. Anm. 4. Er war ein Zeitgenosse Platos. Die Art, wie in diesem Kapitel von ihm gesprochen wird, zeigt, daß seine Lehre von der Lust als höchstem Gute unseren Philosophen nicht hinderte, seinen edlen Charakter anzuerkennen.
272.Im Philebus p. 60 wird ausgeführt, daß ein Wesen, dem das Gute selbst vollkommen beiwohnt, zu seiner Vollendung nichts weiter bedarf. Nun aber könne die Lust ohne Klugheit ebensowenig als die Klugheit ohne Lust volle Befriedigung geben, und demnach könne keines von beiden das Vollkommene und für Alle Wünschenswerte und schlechthin Gute sein. Die von Aristoteles beabsichtigte deductio ad absurdum wäre legitim, wenn Platos Meinung gewesen wäre, daß irgend etwas Empirisches das wesenhafte Gute sein könne, was aber nicht der Fall war. Vgl. I, Kap. 4, Anm. 18.
273.Schlechte Individuen sind verschieden schlecht, aber darin sind sie nicht verschieden, daß sie nach der Lust verlangen. Und so scheint sich hierin nicht die jedem eigentümliche Schlechtigkeit, sondern die allen gemeinsame Natur zu äußern.
274.Das Gute scheint zur Kategorie der Qualität zu gehören. Auf die Frage: wie ist das Ding? antwortet man: gut oder schlecht. So scheint denn die Lust, da sie keine Qualität ist, nicht gut zu sein. Antwort: das Argument beweist zu viel. Denn ihm zufolge müßten auch die Tugendhandlungen