Gesammelte Werke. Aristoteles
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191.Ilias XXIV, 258. – Zu dem θει̃ος ανήρ im folgenden vgl. Platos Meno 99 D.
192.Vgl. IV, Kap. 15, Anm. 106.
193.Vgl. III, Kap. 7, Anm. 66. In dem letzten Satze unseres Absatzes möchte der Ausgleich der aristotelischen und sokratischen Meinung liegen. Wenn die Leidenschaft das Urteil der Vernunft verkehrt, so liegt ja wirklich mit dem verkehrten und irrigen Urteil Unwissenheit, freilich selbst verschuldete und darum zurechenbare, vor.
194.Ergänze: und ihnen doch nicht nachgibt.
195.Sophokles Philoktet 895 ff.
196.Heraklit hing mit größter Zähigkeit an seiner falschen und verstiegenen Meinung vom Flusse aller Dinge, πάντα ρει̃, falsch und verstiegen wenigstens, wenn er sie auch auf die ewigen und notwendigen Wahrheiten ausdehnte. Von seinen Schülern lesen wir Metaph. IV, 5: »Aus solcher Anschauung (daß nämlich bei der allgemeinen Wandelbarkeit nichts mit Wahrheit ausgesagt werden könne), erwuchs die extremste unter den erwähnten Meinungen, die Meinung derer, die sich Anhänger des Heraklit nannten, und eine Meinung, wie die des Kratylus, der zuletzt gar nichts mehr sagen zu dürfen glaubte und nur noch den Finger bewegte, und der den Heraklit wegen seines Ausspruches, es sei nicht möglich, zweimal in denselben Fluß zu steigen, schalt; denn er selbst meint, man könne es auch nicht einmal.« Kratylus glaubte nämlich, die Sache verliere die ihr beigelegte Eigenschaft schon über der Rede, und darum gab er sein Urteil durch eine Bewegung des Fingers ab, die rascher bewerkstelligt ist als eine Rede. Oder auch, er wollte kein Ding mit Namen nennen, weil es schon sein Wesen im Flusse der Dinge eingebüßt haben konnte, und darum zeigte er nur mit dem Finger darauf. – Wenn diese Bemerkungen den Grund, warum Heraklit hier zitiert wird, nicht ganz verfehlen, so sieht man, daß er weder von Schleiermacher noch auch von Lassalle getroffen worden ist. Man liest nämlich über diese beiden bei Stahr, Nik. Ethik 236, Anm. 4: »Schleiermacher in seiner Schrift über Heraklit S. 340 führt diese aristotelische Stelle unter denen an, welche beweisen sollen, daß Aristoteles den Heraklit für einen Autodidakten gehalten habe. S. jedoch Lassalle, Heraklit I, S. 12 ff.; 130 und S. 304. Was Aristoteles bei Heraklit vermißt, ist nach Lassalle »der Mangel vermittelnder Beweisführung«. Heraklitos zeichnete unmittelbar und in positiver Form seine Gedanken auf, als verwirklicht in den Erscheinungen der Natur, ohne sie durch Gründe ausführlich zu beweisen. Dies war mit ein Grund seiner Dunkelheit.«
197.Das Allgemeine als solches ist nie wirklich, wirklich ist nur das Besondere und Einzelne. In den Sätzen: das ist ein Mensch, das ist trockene Speise, wird der allgemeine Begriff Mensch oder trockene Speise auf ein Einzelnes bezogen.
198.Aristoteles unterscheidet also ein dreifaches Wissen bei der Tat: a) ein solches, das man nicht blos hat, sondern auch gegenwärtig hat, b) ein solches, das man einfach nicht gegenwärtig hat, c) ein solches, das man vor Aufregung nicht gegenwärtig hat, so daß es wie gar nicht vorhanden ist.
199.Empedokles hat eine Dichtung über das Universum im Sinne der materialistischen und evolutionistischen Naturauffassung geschrieben.
200.Jeden Seelenteil, selbst die Vernunft.
201.»Phalaris um 570 Tyrann von Akragas, berüchtigt wegen seiner wilden Grausamkeit und seiner unnatürlichen Lüste«, Lasson. Siehe die Bemerkung über ihn am Schluß des K.
202.Nach der Art, wie hier die Päderastie in die Gesellschaft krankhafter Zustände gebracht wird, scheint es nicht, daß Ar. von dem wir zufällig keine bestimmte Erklärung über sie haben, gut auf sie zu sprechen war.
203.Die Begierde d. i. der sie hat.
204.Ilias XIV, 214 ff.
205.Hier werden von den drei im Anfang des Buches genannten Verkehrtheiten zwei, Schlechtigkeit und Vertiertheit, mit einander verglichen. Die Bosheit ist bei der Schlechtigkeit größer. Bei der Vertiertheit fehlt einfach die Möglichkeit zum Guten wie beim Unbeseelten. Auf der anderen Seite ist die Vertiertheit im allgemeinen in ihren Äußerungen furchtbarer. Ein Vergleich zwischen beiden ist analog einem Vergleich zwischen dem Ungerechten und der Ungerechtigkeit. Die Ungerechtigkeit ist in einer Beziehung schlimmer, da sie von Natur Schlechtes hervorbringt, wie das Tier Tierisches tut; in anderer minder schlimm, da der Ungerechte, seine Vernunft misbrauchend, viel mehr Schlechtes tun kann als ein Tier.
206.Wer aus Charakter enthaltsam ist, um nicht diejenige körperliche Unlust zu befahren, die die Unenthaltsamkeit nach sich zieht.
207.Theodektes, Schüler des Plato, tragischer Dichter. – Karkinus, der jüngere von zwei tragischen Dichtern dieses Namens. Er lebte um das Jahr 400 vor Chr. Kerkyon mag nicht weiter leben aus Schmerz darüber, daß seine Tochter verführt worden ist. – Xenophantus, vielleicht der bei Seneka und Plutarch erwähnte Musikus im Gefolge Alexanders des Großen. Aristoteles spielt auf einen damals bekannten Vorgang an.
208.Diese Stelle wirft auch Licht auf das, was im Anfange des Werkes, I, 7, Abs. 3 gesagt ist: »Man darf nicht unterschiedslos überall nach der Ursache fragen.« Vergl. die dazu gehörige Anmerkung 24. Dieselbe können wir jetzt dahin ergänzen, daß nicht blos die Glückseligkeit, sondern vor allem auch die Tugend als letzter Zweck keiner weiteren Rechtfertigung bedarf. Tugend ist Tugend, Sittlichkeit Sittlichkeit. Noch weiter fragen, warum die Tugend Tugend, warum das Gute gut ist, darf man nicht.
209.Das ist der Enthaltsame. Man kann auch durch bessere Einsicht von seinem Sinne gebracht werden, aber es darf nicht durch die Leidenschaft geschehen. Hier kehrt neuerdings wie auch gleich 11. K. 2. Absatz die Voraussetzung wieder, daß der Enthaltsame von schlimmen Affekten, Lust und Begierde, behelligt wird, aber, da er ihnen nicht nachgibt, auch die Tugend nicht verläugnet, wenngleich seine Tugend noch unvollkommen ist. Diese Lehre von der Unfreiwilligkeit und Unzurechenbarkeit der Affekte, so lange sie uns dem Guten nicht abwendig machen, ist von der allergrößten Bedeutung für das ganze Tugendleben und Tugendstreben und wird nicht ungestraft verkannt.
210.Anaxandrides, komischer Dichter aus Rhodus.
211.Euenus, Spruchdichter aus Paros.
212.Diese letzten 4 Kapitel des 7. Buches der Ethik, die von der Lust handeln, hat man dem Aristoteles absprechen zu sollen