Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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      Irving rührte sich nicht mehr. Mit dem Gesicht nach unten lag er in einer ständig größer werdenden Wasserlache, die sich langsam rot färbte …!

      Butler Parker packte wieder einmal Koffer aus.

      Nach der Übersiedlung ins Sloan-Hotel nahm er sich trotz der späten Stunde die Zeit, die beiden Hotelzimmer etwas wohnlich einzurichten. Seine Fürsorge galt vor allen Dingen Mike Rander, den er am liebsten wie einen kleinen Jungen behandelt hätte. Parker fühlte sich für das Wohlergehen seines jungen Herrn eben verantwortlich.

      Ihm machte dieses Packen und wieder Auspacken nichts aus. Schließlich handelte es sich um eine liebe Gewohnheit. Er und Mike Rander waren recht häufig unterwegs. Nicht nur in den Staaten, sondern auf dem ganzen Erdball.

      Die Erfolge dieser beiden äußerlich verschiedenen Amateurdetektive hatten sich eben herumgesprochen. Vor Aufträgen konnten sie sich kaum noch retten. Die Anwaltspraxis in Chikago mußte oft wochenlang ohne den Chef, Mike Rander, auskommen. Erstklassige Hilfsanwälte in Randers Büro sorgten allerdings dafür, daß alles reibungslos verlief.

      »Lassen Sie mich mit diesem verdammten Filzpantoffeln in Ruhe«, wehrte sich Mike Rander gegen seinen Butler, der ihm diese Fußbekleidung um jeden Preis über die Füße streifen wollte. »Wenn ich sie brauche, kann ich sie mir auch allein anziehen.«

      »Sir, ich möchte gewiß nicht aufdringlich erscheinen«, entschuldigte sich Parker, »doch Sie sollten stets daran denken, daß warme Füße erst den klaren Kopf schaffen.«

      »Dann werde ich meine Anwaltskleidung in Zukunft abändern und nur noch in Filzpantoffeln vor Gericht erscheinen«, erwiderte Rander lächelnd. »Hören Sie endlich auf, Josuah.«

      »Sofort, Sir, nur noch diesen Schuh!« Jetzt erst merkte Mike Rander, daß Parker ihm bereits einen Filzpantoffel übergestreift hatte. Aufseufzend streckte Rander nun auch noch den anderen Fuß vor. Wenn Josuah Parker sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann gab es kein Entrinnen. Nur durch geschickte Nachgaben wurde man ihn wieder los.

      Parker, war zufrieden, als Rander endlich die Filzpantoffeln trug. Er trat einen Schritt zurück und nickte zufrieden.

      »Wenn Sie noch Wünsche haben, Sir? Vielleicht einen Tee gegen Husten, Schnupfen oder Heiserkeit?«

      »’raus …!« brüllte Rander und warf mit einem Kissen nach seinem Butler. Parker zog sich daraufhin etwas beleidigt in sein angrenzendes Zimmer zurück und dachte darüber nach, wie wenig herrschaftlich doch diese Amerikaner waren. Ein englischer Gentleman hätte sich in solch einer Situation ganz anders verhalten.

      Mike Rander sah erstaunt hoch, als das Telefon klingelte. Wer mochte da anrufen? Es konnte sich nur um ein Hotelgespräch handeln. Sonst war doch keinem Menschen hier in Denver bekannt, wo sie abgestiegen waren?

      »Mr. Rander …?« fragte eine harte Stimme, als Rander sich gemeldet hatte.

      »Mit wem spreche ich?«

      »Das tut nichts zur Sache, ich würde Ihnen doch nur einen falschen Namen nennen. Hören Sie jetzt genau zu, Rander. Packen Sie Ihre Koffer und verschwinden Sie schleunigst aus der Stadt! Haben Sie mich verstanden?«

      »Wozu sollte das gut sein?«

      »Das ist gut für Ihr weiteres Leben. Geht Ihnen jetzt ein Licht auf? Ihre Anwesenheit hier in Denver ist unerwünscht.«

      »Ah, ich verstehe endlich. Aber zu Ihrer Beruhigung, ich trennte mich bereits von Mr. Gilpan. Darum geht es doch wohl, ja?«

      »Sie sollen trotzdem abhauen. Hoffentlich habe ich mich deutlich genug ausgedrückt.«

      »Sie scheinen ein außerordentlich nervöser Mensch zu sein.«

      »Stimmt, deshalb schieße ich auch so schnell. Das sollten Sie sich mal durch den Kopf gehen lassen, Rander.«

      »Gut, einverstanden, das werde ich tun. Das wär’s wohl.« Mike Rander legte den Hörer auf und lächelte. Als er sich eine Zigarette anzünden wollte, erschien sein Butler in der Verbindungstür.

      »Sie wurden durch einen Anruf gestört, Sir?« fragte Parker höflich.

      »Ich weiß, wie empfindlich und gut Ihre Ohren sind, Parker.«

      »Gehe ich nicht fehl in der Annahme, daß man Sie aufforderte, die Stadt zu verlassen?«

      »Parker, Parker«, der Strafverteidiger drohte lächelnd mit dem Zeigefinger, »ich will nicht hoffen, daß Sie mich anriefen und sich einen kleinen Scherz erlaubten …!«

      »Sir, das würde ich mir niemals erlauben«, gab Parker entrüstet zurück. »Aber da unsere neue Adresse hier in der Stadt nicht offiziell bekannt ist, könnten nur Individuen angerufen haben, die wir zu bekämpfen auf unser Panier geschrieben haben.«

      »Wie war das gerade?« fragte Rander etwas verblüfft zurück. »Das müssen Sie noch mal wiederholen, das war direkt gekonnt.«

      »Ich sprach von Gangstern, Sir, vulgär ausgedrückt.«

      »Jetzt verstehe ich schon bedeutend besser. Stimmt, wir sollen abhauen, verschwinden, die Kurve kratzen, vulgär, aber verständlich ausgedrückt, Parker. Falls wir das nicht tun, will man uns einigen Ärger bereiten.«

      »Ich möchte eine bestimmte Schlußfolgerung aus diesem Gespräch ziehen, Sir.«

      »Ziehen Sie, Parker, aber ziehen Sie schnell …!«

      »Den Gangstern ist bekannt, daß ich behauptet habe, sie erkannt zu haben.«

      »Das klang auch recht erfreulich kompliziert, Parker. Aber wie kommen Sie darauf?«

      »Warum erlaubt man sich sonst die Frechheit, Sie zum Verlassen der Stadt aufzufordern?«

      »Na ja, das könnte stimmen«, pflichtete Rander seinem Butler bei. Er verzichtete darauf, Parker anzufrotzeln. Rander unterschätzte diesen Anruf ganz gewiß nicht. Schließlich kannte er Gespräche dieser Art. Es passierte immer wieder, daß Gangster zu solchen primitiven Mitteln griffen, um damit lästige Ermittlungen und Untersuchungen abzuwürgen. Im Falle Parker und Mike Rander bissen sie allerdings auf Granit. Rander und sein Butler ließen sich grundsätzlich nicht einschüchtern oder in Angst versetzen.

      »Falls Ihre Theorie stimmt, Parker, müßte unsere letzte Unterhaltung mit Gilpan belauscht worden sein. Sie wissen, sie fand auf Gilpans Landsitz statt.«

      »Mr. Gilpans Personal könnte von den Gangstern gekauft worden sein«, gab Parker zu überlegen.

      »Wenn auch, doch Gilpan befand sich allein mit mir im Salon. Das Personal wurde im Anbau verhört. Da kann sich keiner ’rausgeschlichen haben.«

      »Es dürfte wohl ausgeschlossen sein, Sir, daß Mr. Gilpan dieses Gespräch veranlaßte, oder?«

      »Wie war das, Parker? Gilpan könnte …? Aber … aber das ist doch Wahnsinn …! Was sollte er damit bezwecken? Dann steckte er ja mit den Leuten unter einer Decke, die sein Leben bedrohen.«

      »Könnte es nicht sein, Sir, daß Mr. Gilpan beabsichtigt, aus dem Leben zu scheiden?«

      »Parker, Sie haben sich doch

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