Gesammelte Werke. Джек Лондон

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Gesammelte Werke - Джек Лондон Gesammelte Werke bei Null Papier

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Ana­to­le Fran­ce.

      »Wür­den die hoch­ge­bil­de­ten Herr­schaf­ten nicht in die­ses ro­man­ti­sche Tal zu­rück­keh­ren?« frag­te er. »Kom­men Sie mit mir! Es lie­gen ein paar Schwer­kran­ke in der Hüt­te dort un­ten.«

      Im Lauf­schritt ver­schwand er zwi­schen den Bäu­men, und alle folg­ten ihm, so rasch sie konn­ten. Im Ren­nen stie­ßen sie auf drei ty­pi­sche »Chechaquos«, die in ei­nem Tal­kes­sel über­win­tert hat­ten. Ihr La­ger­platz war über­schwemmt, hilf­los stan­den sie vor ih­rem Zelt, um ein Boot her­um, das sie noch nicht flott krie­gen konn­ten. Der Eiss­toß war jetzt kaum fünf Me­ter von ih­nen ent­fernt, er konn­te plötz­lich über die In­sel her­ein­bre­chen und al­les zer­stamp­fen.

      »Schert euch hier weg, ihr Dumm­köp­fe!« brüll­te Ja­cob Wel­se und rann­te wei­ter. Auch Del Bi­shop rief ih­nen zu: »Ein biss­chen dal­li!«

      Sie ver­stan­den ihn nicht. Sie hör­ten kaum. Ei­ner sah sie mit ganz ver­ständ­nis­lo­sen, ver­schreck­ten Au­gen an. Ein an­de­rer lag un­be­weg­lich bäuch­lings quer über dem Steu­er­sitz des Boo­tes, sei­ne Kräf­te schie­nen völ­lig er­schöpft. Ein drit­ter, der wie ein Bü­roschrei­ber aus­sah, schwank­te hin und her und jam­mer­te ein­tö­nig: »Mein Gott! Mein Gott!«

      Der Baron blieb eine Se­kun­de ste­hen, um ihn zu schüt­teln. Fro­na rief: »Las­sen Sie Gott aus dem Spiel, und neh­men Sie sich auf Ihre Bei­ne! Weg vom Ufer! Lauft in den Wald, zwi­schen die Bäu­me! Ir­gend­wo­hin, nur weg!«

      Man ver­such­te, ihn mit­zu­zie­hen, aber der Mann schlug um sich und woll­te nicht fol­gen. Sie eil­ten wei­ter und ka­men an einen ge­ro­de­ten, aber ganz über­schwemm­ten Platz, auf dem eine Hüt­te stand. Auf dem fla­chen Ra­sen­dach la­gen zwei in De­cken ge­wi­ckel­te Män­ner. Ja­cob Wel­se, Cour­ber­tin und Bi­shop stürz­ten sich in die Hüt­te, in der die Flut wog­te, um her­aus­zu­fi­schen, was von der Habe die­ser Män­ner noch brauch­bar war.

      »Pas­sen Sie auf, zum Teu­fel, dass mein Ta­bak nicht nass wird«, bat ei­ner der kran­ken Män­ner mit schwa­cher Stim­me vom Da­che.

      »Was an dei­nem Dreck­ta­bak schon liegt!« flüs­ter­te sein Ka­me­rad. »Aber mein Mehl und mein Zu­cker, das ist wich­tig!«

      »Weil der Bur­sche Nicht­rau­cher ist, Fräu­lein«, er­klär­te der ers­te Mann. »Aber die an­de­ren Bur­schen sol­len doch auf mei­nen Ta­bak acht ge­ben.«

      »Da hast du ihn, und da­mit Maul ge­hal­ten«, rief Del und warf dem Kran­ken sei­nen Ta­baks­beu­tel hin, der da­nach griff, als wäre es ein Beu­tel mit Gold­staub.

      »Was kann ich für euch tun?« frag­te Fro­na. »Wir ha­ben so ei­ni­ge Me­di­zin mit uns, viel­leicht ha­ben wir das Rich­ti­ge.«

      »Uns kann nichts hel­fen, Fräu­lein, als das Land Got­tes und rohe Kar­tof­feln. Wir ha­ben Skor­but.«

      »Aber was wollt ihr ei­gent­lich hier? Marsch, aufs Tro­cke­ne!«

      In die­sem Au­gen­blick wur­de mit Stöh­nen und un­ge­heu­rem Kra­chen eine Eis­schol­le ge­gen die Hüt­te ge­schleu­dert. Die vor­sprin­gen­den Eck­pfäh­le zer­split­ter­ten, die Hüt­te schwank­te. Cour­ber­tin und Ja­cob Wel­se wa­ren dar­in. Dem Dröh­nen folg­te eine Se­kun­de tiefs­te Stil­le. Dann hör­te man aus dem In­nern die Stim­me des Barons:

      »Nach Ih­nen, wenn ich bit­te darf, Mon­sieur!«

      Wel­se er­schi­en mit ver­gnüg­tem La­chen; ihm folg­te der höf­li­che Fran­zo­se, als sie sich zwi­schen der Eis­schol­le und den Pfäh­len ins Freie zwäng­ten.

      »Noch ein sol­ches Os­te­rei, und wir zwei sind er­le­digt, Bil­li!« sag­te der Mann mit dem Ta­bak zu sei­nem Ka­me­ra­den.

      »Lan­ge kann’s nicht dau­ern«, ant­wor­te­te Bill. »Nicht weit von hier, bei Nu­lat­to, hab’ ich mal ge­se­hen, wie eine In­sel rein­ge­fegt wor­den ist, rat­ze­kahl, wie der Kü­chen­fuß­bo­den bei mei­ner al­ten Mut­ter.«

      »Ret­ten müs­sen wir die Leu­te.«

      »Wo ist Phil­lips?«

      »Der sitzt seit ei­ner Stun­de wie ver­stei­nert auf sei­nem Zelt.«

      Wel­se sah von sei­nem Dach wie von ei­nem Aus­sichtsturm auf die Flä­che des Stroms. Der Stuart hat­te neue Eis­mas­sen als eine Re­ser­ve­ar­mee ins Ge­fecht ge­wor­fen, der Yu­kon stieg wie­der, und rings an der Küs­te war­fen sich Schol­len ge­gen den Wald. Mit Kra­chen und Knir­schen wur­den die Bäu­me zer­malmt oder samt der Wur­zel aus­ge­ris­sen.

      Fro­na und Bi­shop pack­ten Bill an Schul­tern und Bei­nen und schlepp­ten ihn ab, in der Rich­tung von Phil­lips Hüt­te. Ja­cob Wel­se und der Baron woll­ten ge­ra­de sei­nen Ka­me­ra­den über die Dachtrep­pe he­ben, als ein zwei­ter Eiss­toß die Hüt­te von vorn be­rann­te. Ihre Bal­ken stürz­ten wie ein Kar­ten­haus zu­sam­men. – Fro­na wand­te sich um, und bei dem An­blick er­starr­te ihr Blut. Wäh­rend Cour­ber­tin und der Kran­ke von dem Hüt­ten­dach her­un­ter­ge­schleu­dert wur­den, war ihr Va­ter plötz­lich ver­schwun­den, zwi­schen den zer­bors­te­nen Bal­ken ver­gra­ben. Sie sprang zu­rück, Bill blieb im ei­si­gen Was­ser lie­gen. Sie such­te, ohne einen Laut von sich zu ge­ben, die Trüm­mer­stät­te ab, fand ih­ren Va­ter, der ein­ge­klemmt lag, den Kopf un­ter Was­ser. Sie zerr­te an ihm, um we­nigs­tens sei­nen Mund über Was­ser zu be­kom­men, aber es glück­te nicht. Sie ließ den ge­lieb­ten Kopf los, warf sich selbst in die eis­kal­te Flut, fühl­te rings und fand die Stel­le, an der sein rech­ter Arm zwi­schen die Bal­ken ge­klemmt war. Die Bal­ken konn­te sie nicht he­ben, aber sie fand eine hand­li­che Dach­lat­te – al­les dau­er­te nur Se­kun­den –, press­te sie zwi­schen die Bal­ken und setz­te mit der Kraft ei­nes Man­nes den He­bel an. Der ers­te Ver­such miss­glück­te, die kost­ba­re Lat­te bog sich und knirsch­te dro­hend. Sie fand eine an­de­re Lücke, in der sie den He­bel an­set­zen konn­te, beug­te sich dar­un­ter, stemm­te und drück­te mit al­ler Kraft ih­res Kör­pers. Der Arm ih­res Va­ters wur­de frei! Mit Schmutz und Erde be­deckt, kam sein Ge­sicht zum Vor­schein.

      Ja­cob Wel­se schöpf­te müh­sam Atem, mi­nu­ten­lang brach und spuck­te er das Was­ser aus. Dann rieb er sei­ne Au­gen und er­kann­te, dass sein Le­ben ge­ret­tet war.

      »Das war nicht schlecht für ein klei­nes Mä­del!«

      Mit sei­nem Mund voll Schmutz und Erde küss­te er Fro­na, dann spien sie bei­de la­chend die Erde aus.

      Cour­ber­tin kam um die Ecke des zu­sam­men­ge­stürz­ten Hau­ses ge­sprun­gen.

      »Das sein eine Bur­sche!« rief er be­geis­tert. »Eine ganz ra­bia­te Bur­sche! Hat sich bei die Fall sei­ne Schä­del ein­ges­la­gen, und sei­ne Ta­bak ist weg. Jetzt er la­men­tie­ren

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