Gesammelte Werke. Джек Лондон

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Gesammelte Werke - Джек Лондон Gesammelte Werke bei Null Papier

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der Stel­le ein großes Hal­lo, na­gelt Bil­ly drau­ßen, wo Gott und alle Welt es hö­ren kön­nen, fest und gibt ihm eine lan­ge Er­klä­rung, und Bil­ly hört auf sei­ne be­son­ne­ne, schläf­ri­ge Art zu, und Butch wird im­mer wü­ten­der, und alle er­war­ten einen Krach.

      Da sagt Bil­ly zu Butch: ›Bist du fer­tig?‹ ›Ja!‹ sagt Butch. ›Ich habe ge­sagt, was ich zu sa­gen hat­te, und was willst du jetzt tun?‹ Und da sagt Bil­ly – ja, was meinst du, was er sag­te, wäh­rend Gott und alle Welt zu­hör­ten und Butch wie der Blut­durst sel­ber aus­sah? Weißt du, was er sag­te? ›Ich will gar nichts, But­ch‹. Genau so. Butch war so er­staunt, dass man ihn mit ei­ner Fe­der hät­te um­wer­fen kön­nen. ›Und du tanzt nicht mehr mit ihr?‹ fragt er. ›Nicht, wenn du sagst, dass ich es nicht darf, But­ch‹, sagt Bil­ly. Genau so.

      Ein an­de­rer hät­te sich nur so zu­rück­zie­hen sol­len – kein Mensch hät­te ihn dann noch an­ge­se­hen. Aber Bil­ly – der konn­te es sich leis­ten. Er hat einen Ruf als Bo­xer, und als er Butch ganz ru­hig re­den ließ, wuss­ten Gott und alle Welt, dass er sich we­der fürch­te­te noch den Schwanz zwi­schen die Bei­ne steck­te. Er mach­te sich nicht das ge­rings­te aus Lily San­der­son, das war al­les, und doch konn­ten Gott und alle Welt se­hen, dass sie ganz ver­rückt nach ihm war.«

      Die­se Ge­schich­te mach­te Sa­xon nicht ge­rin­gen Kum­mer. Sie war we­der mehr noch we­ni­ger ei­tel als Frau­en im All­ge­mei­nen, wenn es aber dar­auf an­kam, einen Mann zu er­obern, hat­te sie nicht viel Selbst­ver­trau­en. Bil­ly hat­te es Ver­gnü­gen ge­macht, mit ihr zu tan­zen, und sie frag­te sich, ob das al­les wäre. Falls Char­ley Long Streit mit ihm such­te, wür­de er sie dann lau­fen las­sen, wie er Lily San­der­son hat­te lau­fen las­sen? Er dach­te nicht ans Hei­ra­ten. Aber Sa­xon konn­te vor der Tat­sa­che nicht die Au­gen ver­schlie­ßen, dass er im ho­hen Maße er­stre­bens­wert als Ehe­mann war. Kein Wun­der, dass die Mäd­chen ihm nach­lie­fen. Und er war ein Män­ner­be­zwin­ger wie ein Frau­en­be­zwin­ger. Die Män­ner hat­ten ihn gern. Bert Wan­ho­pe schi­en ihn ge­ra­de­zu zu lie­ben. Sie er­in­ner­te sich des But­cher­tow­ners aus dem Wea­sel-Park, der an ih­ren Tisch ge­kom­men war, um sich zu ent­schul­di­gen, und des Ir­län­ders vom Tau­zie­hen, der je­den Ge­dan­ken, sich mit Bil­ly zu prü­geln, in dem Au­gen­blick auf­gab, als er ihn er­kann­te.

      Ein sehr ver­zo­ge­ner jun­ger Mann, das war der Ge­dan­ke, der Sa­xon hin und wie­der durch den Kopf schoss. Aber je­des Mal ver­warf sie ihn als et­was Nied­ri­ges. Bil­ly war sanft auf sei­ne ei­ge­ne, auf­rei­zen­de, be­son­ne­ne Art. Bei all sei­ner Kraft trat er den Rech­ten an­de­rer nicht zu nahe. Da war die Ge­schich­te mit Lily San­der­son. Bert hät­te aus rei­ner Neck­lust und aus Freu­de am Krach nicht so ge­han­delt. Es hät­te eine Prü­ge­lei und Hass ge­ge­ben, Butch wäre sein er­bit­ter­ter Feind ge­wor­den, und Lily wür­de nichts da­bei ge­won­nen ha­ben. Aber Bil­ly hat­te sich rich­tig be­nom­men, be­son­nen, ohne sich stö­ren zu las­sen, und mit der größ­ten Rück­sicht auf je­den, was ihn al­les zu­sam­men in Sa­x­ons Au­gen noch er­stre­bens­wer­ter mach­te.

      Sie kauf­te sich ein Paar neue Sei­den­st­rümp­fe, de­ren Kauf sie von ei­ner Wo­che zur an­de­ren hin­aus­ge­scho­ben hat­te, und Diens­tag nacht blieb sie auf und näh­te sich schläf­rig und müde eine neue Blu­se, wäh­rend Sa­rah sie aus­schalt, dass sie so viel Gas ver­schwen­de­te.

      Der Orin­do­re­ball am Mitt­woch abend war kein un­ge­misch­tes Ver­gnü­gen. Es war schänd­lich zu se­hen, wie die Mäd­chen Bil­ly um­schwärm­ten, und zu­wei­len reiz­te Sa­xon die Rück­sicht, die er ih­nen er­wies. Aber sie muss­te zu­ge­ben, dass er die an­de­ren jun­gen Män­ner in ih­ren Ge­füh­len nicht ver­letz­te, wie die Mäd­chen die ih­ren ver­letz­ten. Sie bet­tel­ten ihn ge­ra­de­zu an, mit ih­nen zu tan­zen, und von die­ser ganz of­fen­sicht­li­chen Jagd auf ihn ent­ging ih­rer Auf­merk­sam­keit nicht viel. Sie be­schloss, es nicht so wie die an­de­ren zu ma­chen und es in die­ser Wei­se auf ihn an­zu­le­gen, son­dern tanz­te bald mit dem einen, bald mit dem an­de­ren und be­merk­te mit heim­li­cher Freu­de, dass sie die rich­ti­ge Tak­tik be­folg­te. Sie zeig­te ihm mit vol­ler Über­le­gung, dass es noch an­de­re Män­ner gab, die ihr ge­fie­len, wäh­rend er ihr, ohne sich da­bei et­was zu den­ken, sei­ne Be­liebt­heit bei den Frau­en zeig­te.

      Ihr Glück kam, als er kühl ihre Ein­wän­de über­hör­te und hart­nä­ckig zwei Tän­ze mehr ver­lang­te, als sie ihm ver­spro­chen hat­te. Und sie wur­de froh und zor­nig zu­gleich, als sie zu­fäl­lig eine Un­ter­hal­tung zwi­schen zwei großen, star­ken Fa­brik­ar­bei­te­rin­nen hör­te. – »Wie die klei­ne Ab­ge­bro­che­ne ihn mit Be­schlag be­legt!« sag­te die eine. Und die an­de­re: »Sie könn­te ei­gent­lich gern ei­nem von ih­rem ei­ge­nen Al­ter nach­lau­fen.« »Kin­der­räu­be­rin!« lau­te­te die letz­te Bos­heit, die Sa­xon das Blut in die Wan­gen trieb, wäh­rend die bei­den Mäd­chen sich ent­fern­ten, ohne zu wis­sen, dass sie ih­nen zu­ge­hört hat­te.

      Bil­ly be­glei­te­te sie nach Hau­se, küss­te sie an der Pfor­te und nahm ihr das Ver­spre­chen ab, am Frei­tag abend mit ihm zum Tanz in der Ger­ma­nia­hal­le zu ge­hen.

      »Ich hat­te ei­gent­lich nicht dar­an ge­dacht, hin­zu­ge­hen«, sag­te er. »Aber wenn Sie wol­len – Bert kommt auch.«

      Am Plätt­brett er­zähl­te Mary ihr am nächs­ten Tage, dass sie und Bert in die Ger­ma­nia­hal­le gin­gen.

      »Kommst du auch?«

      Sa­xon nick­te.

      »Und Bil­ly Ro­berts?«

      Wie­der nick­te sie. Mary sand­te ihr mit er­ho­be­nem Plätt­ei­sen einen lan­gen neu­gie­ri­gen Blick.

      »Und wenn Char­ley Long Krach schlägt?«

      Sa­xon zuck­te die Ach­seln.

      Schnell und schwei­gend plät­te­ten sie eine Vier­tel­stun­de wei­ter.

      »Nun ja«, sag­te Mary schließ­lich, »wenn er es tut, kriegt er viel­leicht, was er ver­dient. Das soll­te mich freu­en. Es kommt al­les auf Bil­lys Stim­mung an – mit Be­zug auf dich, mei­ne ich.«

      »Ich bin nicht Lily San­der­son«, ant­wor­te­te Sa­xon zor­nig. »Ich wür­de Bil­ly Ro­berts nie Ge­le­gen­heit ge­ben, mich ste­hen zu las­sen.«

      »Doch, wenn Char­ley Long Krach schlägt. Und das sage ich dir, Sa­xon, der ist kein Gent­le­man. Wie er sich ge­gen Herrn Moo­dy be­nom­men hat! Es war gräss­lich, wie er ihn über­fiel. Und Herr Moo­dy ist ein so net­ter klei­ner Mann, der kei­ner Flie­ge et­was zu­lei­de tut. Nun ja, er wird schon mer­ken, dass Bil­ly kein Mut­ter­söhn­chen ist – längst nicht.«

      Am sel­ben Abend traf Sa­xon Char­ley Long, der vor dem Ein­gang der Wä­sche­rei war­te­te. Als er vor­trat, gu­ten Abend sag­te und sich an­schick­te, sie zu be­glei­ten, spür­te Sa­xon das alte ängst­li­che Herz­klop­fen, das er sie hin­rei­chend ken­nen­ge­lehrt hat­te. Die Far­be wich aus ih­ren Wan­gen, so ängst­lich mach­te sein An­blick sie. Sie fürch­te­te den plum­pen Kör­per die­ses Man­nes, sei­ne schwe­ren brau­nen Au­gen,

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