Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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ja nicht gerade hier oben auf dem Kamm zu treffen, sondern ein paar hundert Yards weiter südlich am Hang.«

      Piggers kratzte sich die Nase. »All right, Boß.«

      Keaton sah McNally an. »Und du?«

      »Ich wüßte gern noch, was aus dem Wunder von Atlantic-City werden soll?«

      »Was – ich verstehe nicht, was du willst«, sagte Keaton, obgleich er genau wußte, was der Kentucky-Mann meinte.

      McNally lehnte sich mit dem Ellbogen auf den Sattelknauf und fragte:

      »Weshalb willst du da unten als Marshal von Dodge auftreten?«

      Keaton paffte ein paar gewaltige Tabakwolken vor sich hin.

      »Ich will es dir genau sagen, McNally. Weil ich als Wyatt Earp Geld machen werde. Geld auf legale Weise, gefahrloses Geld. Verstehst du das? Ich könnte mir denken, daß du das nicht verstehst, daß es zu kompliziert selbst für deinen Schädel ist. Ich werde Geld machen, Brother, einen großen Haufen Geld. Und das kann ich nicht als der kleine dreckige Tramp Rory Keaton. Siehst du das ein? Da werde ich nichts. Bestenfalls kann ich auf einer heruntergekommenen Ranch als Cowpuncher für knappe fünfunddreißig Bucks im Monat unterkommen. Oder als Schwellenleger bei der Bahn, für fünf Dollar weniger. In den Städten nimmt mich keiner auf. Und für den ganz großen Coup in einer fetten Bank reicht es auch nicht. Das wissen wir genau. Eine richtige große Crew bringe ich eben nicht zusammen, ich habe es seit sieben Jahren versucht. Den Jungen stecken andere Rosinen im Kopf, als zwanzig grüne Böcke bei einem Überfall kassieren zu können. Yeah, Kid McNally, so sieht die Sache wirklich aus. Wir sind ein paar ganz erbärmliche, wertlose Wichte.«

      »Laß dir das nicht ausreden«, spöttelte der Kentucky-Mann, »jedenfalls, soweit es dich betrifft.«

      Aber Keaton war in Rage, er hatte den Hohn nicht herausgehört.

      »Kleine, erbärmliche Wichte, yeah, das sind wir, nichts weiter!«

      McNally richtete sich auf und sah auf die dunkle Stadt hinunter.

      »Ich weiß gar nicht, ob wir so klein sind. Immerhin stehen wir hier oben und haben einen Boß, der der Stadt da unten ein Wunder bringen will, das den Namen Wyatt Earp trägt.«

      »Spotte nur!« knurrte Keaton. »Du wirst anders denken, wenn du die Bucks rollen siehst. Es ist der erste große Coup, den wir landen werden. Und gleichzeitig räumen wir auch eine Bank aus…«

      »Eine Bank aus?« fragte McNally näselnd. »He, ich denke, Piggers soll nur die paar umherliegenden Dollar einpacken. Unter ›eine Bank ausräumen‹ verstehe ich, die Tresors aufbrechen und leeren.«

      »Dazu kommen wir jetzt nicht. Und wir haben es auch nicht nötig, denn diesmal geht es um größere Dinge. Wir werden mehr Geld verdienen als selbst in den Tresors von der Bank in Atlantic-City ist.«

      »Spuck aus«, forderte der Kentucky-Mann seinen Boß auf.

      Keaton kaute bedächtig auf seiner Zigarre herum.

      »Ich bin Wyatt Earp…«

      »Das wirst du den Leuten erzählen«, unterbrach ihn McNally.

      »No, Brother, ich b i n Wyatt Earp, und je eher du dich an diesen Gedanken gewöhnst, desto besser ist es auch für dich.«

      Rory Josuah Keaton rutschte aus dem Sattel, trat einige Schritte vor die drei Pferde, blieb auf dem kleinen Plateau der Hügelkuppe kurz vor dem Abhang nach Norden stehen. Hoch aufgerichtet, mit geblähter Brust und gespreizten Beinen stand er da. Seine großen Hände schwebten über den Revolverknäufen.

      »Ich bin Wyatt Earp, der Marshal von Dodge-City.«

      Für den Bruchteil einer Sekunde erhellte die Glut der Zigarre sein grobes Gesicht.

      Dann senkte der Bandit seinen Kopf. »Zieh!« brüllte er.

      Seine Linke stieß auf den Griff des Revolvers, zerrte die schwere Waffe hoch und ließ sie wirbelnd um den Mittelfinger routieren.

      Einen Augenblick stand der Tramp wie versteinert da, den großen Revolver in der vorgestreckten Faust.

      Dann warf er sich plötzlich zur Seite, zog den rechten Revolver, und der Schuß fauchte von seiner Hüfte los. Keaton sprang vorwärts und hatte beide Revolver in den vorgestreckten Fäusten.

      Dann peitschte das wilde Stakkato sinnlos abgefeuerter Schüsse aus beiden Revolvern des Desperados über die schlafende Stadt.

      Rory Keaton richtete sich ebenso ruckhaft wieder auf, ließ die Colts zurück in die Halfter fliegen und schlug eine dröhnende Lache an.

      Mit hochgerecktem Kopf belferte er:

      »Hier steht Wyatt Earp, der Marshal von Dodge!«

      Und wieder röhrte die hohle Lache des Tramps über den Hügel auf die schlafende Stadt hinunter.

      Die beiden anderen hatten ihrem Boß mit weitoffenen Augen zugesehen.

      Kid beugte sich jetzt nach vorn und sagte, ohne den zwischen seinen Lippen verglimmenden Zigarettenrest herauszunehmen:

      »He, Keaton, das war nicht schlecht.«

      »Yeah, hätte ich dem Boß gar nicht zugetraut!« brach es auch von Piggers Lippen.

      »Halt’s Maul!« fuhr Keaton Piggers an. Dann trat er nahe an McNallys Pferd und sagte mit eindringlich heiserer Stimme: »Ich habe es Tag und Nacht geübt, Kid. Während ihr im Rostigen Hufeisen und in Millers Bar herumgelungert habt, stand ich oben in meinem Zimmer und habe geübt.«

      »Wirklich nicht schlecht. Wenn du nun auch noch etwas triffst bei der Knallerei, wäre es sogar gut«, dämpfte McNally die Begeisterung, in die sich der Boß hineingeredet hatte.

      »Ich treffe, Kid. Ich treffe, wenn ich Wyatt Earp bin.«

      »In Brighton…«

      »Äh«, Keaton machte eine wegwischende Handbewegung, »in Brighton war ich nicht Wyatt Earp.« Dann wies er mit der ausgestreckten Linken zur Talsohle hinunter. »Aber da unten werde ich es sein. Und es wird keinen Mann geben, der das zu bezweifeln wagt.«

      McNally zog die Brauen hoch und stieß endlich mit der Zunge den Zigarettenrest aus.

      »Wette tausend zu eins, daß diese Knallerei unten in der Stadt gehört worden ist.«

      Keaton feixte. »Ganz sicher. Und das war auch meine Absicht. Es geht alles nach Plan. Erst die Schüsse in der Nacht. Dann die Sprengung der Sägemühle und morgen der Überfall auf die Bank und der Knall im Wells-Fargo-Depot. Das macht die Leute mürbe.«

      »Hoffst du.«

      »Nein, Kid, ich bin dessen sicher.«

      Daß der ganze »großartige Plan« mit Gefahrenpunkten nur so gespickt war, übersah Keaton völlig. Er rieb sich das stoppelige Kinn und erklärte mit einer theatralischen Geste:

      »So, Männer, wir haben keine Zeit mehr zu verlieren.«

      McNally

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