Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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Frage, Boß. Es könnte sein, daß sich einiges in der Stadt geändert hat. Du weißt doch, daß diese Holznester oft innerhalb eines Jahres an verschiedenen Stellen umgebaut werden können«.

      »Dazu schicke ich euch ja jetzt in die Stadt. Piggers hat hauptsächlich die Bank zu beäugen.«

      »Vielleicht wäre es doch besser«, suchte der vorsichtige McNally einzuwenden, »wenn wir uns morgen vormittag noch mal die Stadt ansehen würden. Vor allem sollte Piggers unter einem Vorwand versuchen, einen Blick in die Bank zu werfen…«

      Rory Keaton sollte bald erfahren, daß diese Vorsicht des Missourier-Mannes dem ganzen Plan ein vorzeitiges bitteres Ende ersparte.

      »Well«, knurrte er jetzt, »vielleicht hast du recht…«

      *

      Eine Stunde später erschütterte eine gewaltige Detonation die kleine Stadt.

      Mit entsetzten Augen sahen die schlaftrunkenen Bürger den großen scheunenartigen Lagerraum des Sägewerks unter einer gewaltigen Rauchwolke stehen.

      Kid McNally hatte ganze Arbeit geleistet.

      Der große Plan des kleinen Bandenchefs Rory Josuah Keaton hatte seinen Anfang genommen.

      Und niemand – nicht einmal der argwöhnische Mann aus Kentucky – ahnte, welche Ausmaße dieser Irrsinnplan noch annehmen sollte

      *

      Es war am nächsten Vormittag gegen acht Uhr.

      Ein klobiger, vierschrötiger Mann mit faltigem Gesicht, kurzer, breiter Nase, aufgeworfenem Mund und weit vorgeschobenem Kinn, kleinen Schweinsäuglein und fliehender Stirn lehnte an einem Pfeiler von der Wyoming-Bank und stopfte sich eine Maiskolbenpfeife.

      Robert Piggers hatte keine Eile. Als der Tabak in Brand gesetzt war, schnippte er das Zündholz auf die Straße, wandte sich um und ging auf den Eingang der Bank zu.

      Kurz vor ihm wurde die Tür von drinnen geöffnet – und ein breitschultriger Mann mit tiefbraunem, zerfurchtem Gesicht und hellgrauen Augen kam heraus. Es war nicht der fadendünne schwarze Schnurrbart auf der Oberlippe des Mannes, der den Banditen schockierte, auch nicht der blankgeputzte Waffengurt mit dem ziemlich tiefhängenden Revolverhalfter auf der rechten Seite – es war der im Sonnenlicht blitzende fünfzackige Stern aus Silberblech auf der linken Brustseite des Mannes, der den Tramp steif dastehen ließ.

      Der Sheriff beachtete ihn indessen überhaupt nicht, schob ein paar Geldscheine in die linke Brusttasche und stampfte über den Vorbau davon.

      Piggers schluckte. »Heavens! Das war ein Schreck in der Morgenstunde«, murmelte er tonlos vor sich hin.

      Dann gab er sich einen unmerklichen Ruck, öffnete die ins Schloß gefallene Tür und betrat die Bank.

      Das erste, was er sah, war die Tatsache, daß die Trallen neu waren und bis ganz hinauf zur Decke reichten.

      Das war der zweite Schreck, den der kundschaftene Bandit zu schlucken hatte.

      Dafür sah er, daß die Tür zum Nebenraum hinten offenstand und außer dem Drehgriff keine weitere Sicherung hatte. Aus diesem Nebenraum kam jetzt ein kleiner hutzeliger Mann mit quellenden Froschaugen hervor. Er hatte,wie es in den Banken und Postbüros der Weststaaten üblich war, einen grünen Marienglasschirm auf, der aber seinen Zweck völlig verfehlte, weil er hoch oben weit über der Stirn auf dem kahlen Schädel des Kassierers saß.

      Als er die Schaltertrallen zu einer viel zu kleinen Öffnung hochgeschoben hatte, verrenkte er den Kopf und fragte mit dünner Fistelstimme: »Ja…?«

      Piggers nahm ein paar Geldscheine aus der Tasche.

      »Ich möchte ein paar Bucks einzahlen, Mister.«

      »Auf welchen?Namen?«

      »Sam Billinger.«

      Die Feder des Kassierers kratzte über das Papier.

      »Ja, und wo wohnen Sie?«

      »Ich bin Pelztierjäger und komme alle paar Monate aus den Mountains herunter hier durch die Stadt. Da habe ich mir gedacht, daß es ganz gut wäre, wenn ich hier was auf der Bank liegen habe, für den Fall, daß ich mal kein Glück auf der Jagd haben sollte.«

      »Sehr vernünftig«, lobte der Kassierer und musterte den »Pelztierjäger«. Diese Prüfung schien günstig für Piggers ausgefallen zu sein, denn der alte Jeff Suggeby hatte eine Schwäche für diese halbverwilderten, scheuen Burschen, die sich oben in den Bergen herumschlugen und nur wenige Dollars für ihre oft monatelangen Arbeiten bekamen.

      Piggers starrte entgeistert auf die blasse verknöcherte Hand, die vom Gelenk an bis zum Ellbogen hinauf von einem verblichenen schwarzen Ärmelschoner bedeckt war und die der alte Kassierer ihm über das abgewetzte Schalterbrett entgegenschob.

      »Good, Mister Billinger. Mein Name ist Suggeby. Das tun Sie mal, bringen Sie Ihre Bucks mal lieber hierher zu uns, da sind sie besser und sicherer aufgehoben als nebenan in der Bar…«

      Piggers drückte die knöcherne Hand des Alten und versuchte, sich sein Teil zu denken.

      Als er draußen war, atmete er auf.

      Heavens, über die Trallen kam er also nicht. Und außerdem schien die Tür zum Hof, die seitlich in den Schalterraum führte, ebenfalls erneuert worden zu sein. Sie trug außerdem einen stabilen Riegel.

      Piggers trottete zu seinem Gaul und ritt langsam aus der Stadt.

      Drei Meilen westlich von Atlantic-City traf er auf die beiden anderen.

      Piggers berichtete.

      Keatons breitflächiges Gesicht wurde um einen Schein blasser. Seine

      wässrigen Augen flogen unstet hin und her. Er hatte sich den schwarzen Stetson aus der Stirn geschoben und strich sich immer wieder durch seine strähnigen schwarzen Haare.

      McNally hockte auf einem Feldstein, kaute auf einem Zündholz herum und schien überhaupt nicht zugehört zu haben.

      Keaton sah seinen großartigen Plan bereits davonschwimmen. Nervös nahm er seinen Tabaksbeutel heraus und drehte sich eine Zigarette.

      Der Kentucky-Mann wandte den Kopf. Fast ohne die Lippen zu bewegen, meinte er leise:

      »Ich dachte, Wyatt Earp raucht nur schwarze Ziarren?«

      »Sei still!« fauchte ihn der Boß an.

      Piggers nagte bekümmert an seiner Unterlippe. »Was passiert jetzt, Boß?«

      Keaton senkte den Kopf und scharrte mit der Spiefelspitze im rotbraunen Sand.

      »Ich muß überlegen.«

      »Da wird es Zeit«, schnarrte McNally.

      Keaton stieß plötzlich einen Stein weit über den Weg. »Wenn du ständig dazwischen redest, kann ich nicht denken.«

      McNally quetschte an dem Streichholz vorbei: »Halt also die Klappe, Rob!«

      Es

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