Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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drei Pferde schüttelte den Kopf und erwehrte sich einer dicken Fliege.

      Stahlblau und wolkenlos spannte sich der Himmel über das Tal. Die Zinnen der Berge ringsum trugen weißglitzernde Schneeräder. Von den Wind-River-Mountains her kam ein sanfter Wind.

      Die beiden Tramps blickten auf den breiten Rücken ihres Anführers.

      Kid McNally sah über den neuen schwarzen Anzug, der sicher seine

      fünfzig Dollars gekostet hatte, bis hinunter auf die neuen Stiefel, deren hochhackige Absätze jetzt staubgepudert waren.

      Dann sagte der schmalgesichtige, langaufgeschossene McNally plötzlich in die Stille hinein:

      »Die Tür zum Hof ist neu und trägt innen todsicher einen starken Riegel. Dafür gibt es eine andere Tür, die auch vom Hof aus ins Haus führt, und zwar in den Nebenraum. Nebenraumtüren, die in die Räume des Kassierers führen, sind selten stark abgesichert.«

      Er hatte es ganz ruhig ohne jede Betonung gesagt und blickte dabei auf seine mißfarbenen und ziemlich abgetragenen Beinkleider.

      Piggers sah unverwandt auf den breiten Rücken Keatons.

      Der bewegte sich nicht. Ganz steif stand er da.

      Endlich öffnete Piggers die Lippen.

      »Stimmt, Boß, ich habe die Tür auch gesehen, von der Kid gesprochen hat. Sie ist tatsächlich stark von innen verriegelt.«

      Keaton fuhr auf dem Absatz herum.

      Und die andere Tür, hast du die auch gesehen?«

      »Yeah – zufällig.«

      »So etwas sieht man nicht zufällig«, näselte McNally.

      »Sei still!« fauchte ihn Keaton an. »Los, Rob, wie sieht sie aus, diese Tür?«

      »Sie hat nur einen Drehknopf.«

      Keaton stieß einen spitzen Freudenschrei aus.

      »Well, dann ist alles gerettet!«

      McNally hob träge den Kopf, warf einen undeutbaren Blick auf Keaton und ließ ein sorgenschweres Haupt dann wieder sinken.

      Niemand kam auf den Gedanken, zu fragen, wie Kid, dessen Aufgabe das doch gar nicht war, dazu kam, die Beschaffenheit des Bankgebäudes in Augenschein zu nehmen.

      Es war allerdings nie anders gewesen, und Keaton wie auch Piggers nahmen diese Dinge als Selbstverständlichkeit hin.

      McNally seinerseits hatte es aufgegeben, sich darüber zu ärgern, und zum anderen war es ja auch so, daß er längst wußte, daß er zur eigenen Sicherheit zumindest hinter Piggers immer herlaufen mußte.

      Eine großartige Crew! dachte der Kentucky-Mann. Aber er hatte so vieles in seinem Leben aufgegeben, so auch den Gedanken, sich einer anderen Bande anzuschließen. Er war immer nur ausgenutzt worden. Und das erste, was er in seiner wenig glanzvollen Laufbahn als Bandit aufgegeben hatte, war sein Ehrgeiz. Daß ihm sein Verstand geblieben war, lag nur daran, daß er ihn schließlich kostenlos zur Verfügung hatte.

      »Well«, meinte Keaton jetzt, »wir müssen uns beeilen. Ich werde vorsichthalber die Bank noch kurz von der Nebengasse her betrachten, ob auch alles in Ordnung ist. Ich gebe dir dann ein Zeichen, und du weißt Bescheid. Wenn etwas schiefläuft, setze ich meinen Hut ins Genick.«

      McNally grinste breit.

      Keaton bemerkte es nicht.

      »Vorwärts, es ist spät geworden. Und die Mittagspause in der Bank ist von Viertel vor zwölf bis Viertel nach zwölf. Da es noch der alte Kassierer ist, wird er todsicher auch die gleiche Mittagszeit einhalten. Auf die Gäule, Boys!«

      McNally lauschte dem Ruf Keatons noch einen Augenblick gedankenvoll nach, dann erhob auch er sich und zog sich in den Sattel.

      Die drei Tramps ritten in drei verschiedene Himmelsrichtungen davon.

      Nur der Boß ritt über die gerade Fahrstraße auf die Stadt zu. Mit hartem, etwas verkniffenem Gesicht saß er auf dem Rücken seines Falben. Bei jedem Schritt des Tieres knarrte und knirschte leise das neue Lederzeug. Auf und ab senkte sich der Kopf des Pferdes.

      Der Reiter saß kerzengerade im Sattel, sank aber mit der Zeit mehr und mehr nach vorn. Immer und immer wieder versuchte er, sich das, was vor ihm lag, vorzustellen.

      Und dann hörte er wieder die beschwördene Stimme Peacemakers in seinen Ohren:

      »Du b i s t Wyatt Earp. Denke fest daran. Du bist der Marshal von Dodge…«

      Als er die ersten Häuser der Stadt auftauchten sah, zuckte der Bandit unwillkürlich zusammen.

      Atlantic-City – da lag es.

      Es sah nicht anders aus, als all die vielen Städte, die der Tramp Rory Keaton auf seinem schmutzigen Trail gesehen hatte.

      Aber es sollte eine wichtige Station seines Lebens sein. Das hatte er sich jedenfalls vorgenommen.

      Als er an dem grobgezimmerten Schild mit den schwarzen, rot- und gelbgeränderten Buchstaben vorbeiritt, gab er sich einen Ruck und saß wieder aufrecht im Sattel, so, wie Peacemaker ihm die Haltung des Missouriers beschrieben hatte.

      Der Mann, der da auf dem Falbpferd in die breite, staubige Mainstreet von Atlantic-City einritt, hatte rein äußerlich tatsächlich einige Dinge, die von weitem an die Erscheinung des berühmten Marshals erinnerten. Ja, wenn er weniger finster dreingeschaut hätte, dann wäre das dunkelgebrannte, harte, kantige Gesicht Keatons unter dem breitrandigen schwarzen Stetson dem Missourier selbst auf vierzig Yards hin nicht einmal unähnlich gewesen. Und was noch wichtiger war, Keaton hatte eine ähnliche Figur wie Wyatt Earp. Nur jemand, der den Missourier genau kannte, wußte, daß er noch einige Inches größer, sehniger, breitschultriger und schmalhüftiger war.

      Aber wer wußte das in Atlantic-City schon?

      Diese Rechnung Bill Peacemakers schien also aufzugehen.

      Mit starrem Blick ritt der Bandit vorwärts. Er sah weder rechts noch links, hatte die Zigarre im rechten Mundwinkel und hielt mit der Rechten die Zügelleine umkrampft.

      »Du bist der Marshal von Dodge…«

      Peacemakers Stimme war in seinem Ohr, als er an der City-Hall vorbeiritt.

      Drüben war der Tonsorial-Palace. Rechts stand das große Tor eines Mietstalles offen.

      Daneben – Keaton wagte nicht hineinzublicken und sah es doch – lag das Sheriff-Office. Ein kleiner Backsteinbau, der grellweiß gestrichen war und über der Tür in Riesenlettern den Zweck seiner Bestimmung verkündete.

      Und gleich daneben an einer Ecke lag das Gebäude der Wyoming-Bank. Es war ein ziemlich großer, doppelstöckiger Holzbau mit einem breiten überdachten Gehsteig davor.

      Keaton mußte sich krampfhaft bemühen, keinen Blick auf das Haus zu werfen.

      Wo mochte Piggers stecken?

      McNally war todsicher

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