Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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Mann draußen vor der Tür rührte sich auch nicht.

      Da vernahm Keaton hinter sich das Geräusch eines Glases, das über die Theke geschoben wurde. Aber der Bandit wagte nicht, sich umzudrehen.

      Eine beklemmende Stille herrschte in der Schenke.

      Da schlug die Uhr über dem Flaschenbord zwölf.

      Keaton zuckte zusammen.

      Zwölf! hämmerte es in seinem Hirn.

      »Heute nacht hat’s hier im Sägewerk eine Explosion gegeben«, sagte der Salooner.

      Der Sheriff versetzte knurrend: »Dan Winter glaubt, daß eine Öllampe in die offene Sprengstoffkiste gefallen sein müsse. Wer weiß, ob das stimmt…«

      Was tut der Kerl hier? Weshalb steht er hier vor der Tür? Ist er wahnsinnig geworden? dröhnte es in Keatons Schädel.

      Was war passiert?

      In wenigen Minuten ließ McNally das Depot der Wells-Fargo in die Luft gehen.

      Damned!

      Es waren höllische Sekunden, die der Bandenboß durchzustehen hatte. Die Ungewißheit machte ihn völlig fertig.

      Was sollte er tun?

      Hatte Piggers seinen Teil bereits hinter sich?

      Weshalb stand er dann da so idiotisch an der Tür herum?

      »Ihr Whisky, Mister«, kam von hinten die Stimme des Keepers.

      Keaton fuhr herum, so hatte er sich erschrocken.

      Als er seine Rechte hob, um sie dem Glas entgegenzuschieben, bemerkte er, daß sie zitterte.

      Zounds! Wenn der Sheriff ihn beobachtete, war alles aus. Nie und nimmer würde er glauben, daß der berühmte Dodger Marshal zitterte…

      Keaton hob den Blick.

      Vier Minuten nach zwölf.

      Der Bandit schluckte. Hastig griff er nach dem Glas und kippte den Inhalt hinunter.

      In diesem Augenblick fiel in der Saloonküche der alten Negerin Polly Nott eine Schüssel aus der Hand und auf die Steinfließen.

      Keatons Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Er hatte den Schlag im ersten Augenblick für die Explosion gehalten.

      Als er sich wieder umwandte, war Piggers’ Kopf immer noch über den Schwingarmen der Tür zu sehen.

      Der »Boß« war der Verzweiflung nahe.

      Was sollte das alles nur bedeuten? War Piggers übergeschnappt?

      Rascher Hufschlag kam von der Straße; er verstummte vor dem Saloon.

      Dann waren harte Schritte auf dem Vorbau.

      Gleich darauf tauchte der Kopf eines Mannes auf.

      McNally!

      Keaton hatte Augen wie Billardkugeln.

      Da war der Kentucky-Mann bereits in der Schenke, durchquerte sie, lehnte sich an die Theke und bestellte sich einen Whisky double.

      Der Salooner nickte, holte ein Glas und eine Flasche und schob dem neuen Gast beides hin.

      McNally kurbelte sich mit der Linken eine Zigarette. Während er ein Zündholz anriß, sah er in Keatons bleiches Gesicht.

      Erst das Lächeln, das um die Lippen des Kentucky-Mannes spielte, brachte den Bandenführer aus seiner scheußlichen Erregung. Es lag alles in dieser grinsenden Lache. Vor allem aber las Keaton daraus, daß kein Grund zur Beunruhigung bestand.

      Und plötzlich war auch der kantige Schädel Piggers’ vor der Tür verschwunden.

      Keaton warf ein Geldstück auf die Theke und verschwand.

      Der Sheriff sah ihm nach, dann meinte er, ohne den Kentucky-Mann anzusehen: »Komischer Bursche.«

      McNally grinste. »Yeah – sympathisch sieht er nicht gerade aus.«

      Der Sheriff knurrte: »Ich habe etwas gegen Leute, die einen Kreuzgurt tragen.«

      »Kann ich verstehen«, stimmte McNally zu und trank sein Glas aus. Dann zahlte auch er und verließ die Schenke.

      *

      Die drei Tramps ritten nach erprobter Manier in verschiedenen Richtungen aus der Stadt – um nach drei Stunden oben in den Bergen bei der Krüppelkiefer zusammenzutreffen.

      Piggers war bereits da, als Keaton ankam.

      Der Boß fauchte den hundegesichtigen Schlacks an: »Was war los, Mensch?«

      Piggers hustete, wie immer, wenn er sich nicht sehr sicher fühlte. »Die Hoftür war geschlossen.«

      Keaton stieß einen lästerlichen Fluch aus. »Mensch, du hättest…«

      Piggers stieß ihn an. »Still, da kommt einer!«

      Sie liefen beide zu der Felsnase, die ihnen den Blick in die Talsenke versperrte.

      »Es ist Kid!« sagte Piggers erleichtert.

      McNally kam im leichten Trab heran und rutschte aus dem Sattel.

      Zu Keatons Ärger drehte er sich in aller Ruhe eine Zigarette. Er dachte gar nicht daran, das Gespräch zu eröffnen. Im Gegenteil, er sattelte seinen Tupfschimmel ab und hockte sich auf den Sattel.

      Keaton stand breitbeinig da und starrte auf ihn herab.

      »Was war los? Weshalb ist das Depot nicht gesprengt worden?«

      McNally hob unendlich langsam das Gesicht. Mit eingesunkenen Schultern hockte er da und sog an seiner dünnen Zigarette.

      Es verging fast eine Minute, ehe er fragte: »Sollte denn gesprengt werden?«

      »Natürlich nicht!« platzte Keaton heraus. »Aber woher wußtest du, daß Piggers nicht vorangekommen ist?«

      »Weil die Bank heute geschlossen ist. Vorn im Fenster steht ein dickes Schild: Closed today.«

      Er hatte es gesagt, als sei es die größte Selbstverständlichkeit der Welt gewesen. Und dabei war doch er es gewesen, der das Schlimmste verhütet hatte. Hätte er das Depot in die Luft gejagt, wäre der große Gegenschlag, der doch Keatons ganze Rechnung zusammenhielt, dahingewesen. Da war er also noch einmal an der Bank vorbeigeritten, der vorsichtige Kid McNally, und hatte dabei das Schild entdeckt, das weder Piggers noch der Boß selbst gesehen hatten. Wieder war er es gewesen, der eine Panne verhindert hatte.

      Piggers war völlig verstört zu der Schenke gekommen, anstatt das einzig Richtige zu tun, nämlich sofort McNally aufzusuchen, um ihn an der Sprengung zu hindern.

      McNally hatte Piggers gesucht, gleich als er das Schild

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