Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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wieder heraus?

      Hämmernd zerhackten die mißtönenden Schläge der Wanduhr die Luft im Saloon.

      Keaton spürte sie wie Stiche in seinen Nerven.

      Soren blickte nun besorgt drein. Damned, wie hatte er so hart vorgehen können? Immerhin stand er da einem reichlich finster dreinblickenden Zweihandmann gegenüber.

      Und die Uhrenschläge hatte dem Banditen seine eigene Schwäche wieder ins Gedächtnis zurückgerufen, ihm mit grausamer Deutlichkeit klargemacht, daß er in Wirklichkeit gegen den Sheriff nicht die geringste Chance im Gunfight haben würde. Todsicher konnte der Mann gut mit seinem Colt umgehen.

      Und Rory Keaton war nie mehr als ein leidlicher Schütze gewesen.

      Die Cowboys standen bewegungslos da.

      Bis der vorderste von ihnen rief: »He, Gents, ihr werdet uns doch nicht etwa enttäuschen?«

      Immer noch standen die beiden Gegner einander auf einen Abstand von kaum vier Yards gegenüber.

      Der Blick des Sheriffs rutschte aus den Augen des Fremden auf dessen Waffen nieder.

      Zwölf Uhr drei.

      Keaton konnte ein schweres Schlucken nicht vermeiden.

      Da krachte draußen auf der Straße ein Schuß.

      Keaton zuckte unmerklich zusammen.

      Nur Sekunden später näherte sich das Geräusch eiliger Schritte.

      Dann flog die Schwingtür auf.

      Ein Mann stand da, mit zwei Säcken in der Hand.

      Und in der Rechten hielt er einen Revolver.

      Niemand im Saloon rührte sich.

      Robert Piggers übertraf sich selbst. Er starrte mit weitoffenen Augen auf Keaton und stieß dann heiser hervor:

      »Damned! Wyatt Earp!«

      Gleich darauf stieß er den Colt vor und gab im Zurückgehen einen brüllenden Schuß ab.

      Dicht neben Keaton schlug die Kugel klatschend in die Bordwand der Theke.

      Immer noch herrschte im Saloon Totenstille.

      Rory Keatons Augenblick war gekommen. Er spürte förmlich, daß das Zusammenwirken der beiden, ja der drei Dinge, die da eben vor aller Augen geschehen war, die Männer bannten. Zunächst das Auftauchen des offensichtlichen Banditen mit den Geldsäcken, dann der Name Wyatt Earp – und dann der Schuß, für den Keaton Piggers hätte erwürgen mögen. Die Kugel hatte ihn furchtbar erschrocken.

      Aber Keatons Schrecken war kleiner als der der anderen Männer im Schankraum. Schließlich war er nicht völlig unvorbereitet gewesen.

      Er stieß sich von der Theke ab und hastete vorwärts.

      Den einen der beiden Weidereiter, der ihm im Wege stand, stieß er schroff zur Seite.

      »Platz da, Boy!«

      Dann war er in der Tür, duckte sich und rannte los.

      Piggers war bereits auf seinem Pferd und hatte die Mündung der Seitengasse schon erreicht.

      Da fauchte der Schuß von der linken Hüfte Keatons los.

      Wohlweislich hatte der Desperado den rechten Türflügel mit dem Rücken hinter sich offen gelassen, so daß es alle im Schankraum sehen konnten.

      Piggers gellender Schrei war fast zu laut.

      Und jetzt erst fand der Sheriff zu sich. Er stürmte ebenfalls, hielt aber hinter dem vermeintlichen Wyatt Earp respektvoll inne.

      Keaton richtete sich aus seiner gefährlich wirkenden typischen Schießerstellung – die er wochenlang vor dem Spiegelscherben in seinem Hotelzimmer unten im Mohave County geübt hatte – auf und ging mit raschen Schritten über den Vorbau.

      Mitten vor der Gassenmündung lag der Geldsack.

      Keaton blickte auf ihn nieder.

      Da war der Sheriff neben ihm. Er warf nur einen kurzen Blick auf die Staubwolke, die der längst entschwundene »Bankräuber« aufgewirbelt hatte. Dann ging er auf den Geldsack zu und hob ihn auf.

      Mit fast feierlichen Schritten kam er mit der Beute zurück zum Vorbau.

      »Sie haben ihm das Geld abgejagt! Ihre Kugel hat ihn erwischt – Marshal!«

      Marshal!

      Die beiden Silben klangen in den Ohren des Desperados wie Glockengeläut. Unwillkürlich richtete er sich auf.

      Marshal! Der Sheriff von Atlantic-City hatte ihn Marshal genannt.

      Hinter ihnen vor der Saloontür standen die anderen.

      Alle hatten sie die Worte des Sheriffs vernommen. Und niemandem kamen sie verrückt vor. Denn sie hatten ja gehört, wie der Bandit den Fremden genannt hatte.

      Soren hatte sich besonnen.

      »Ich muß dem Kerl folgen. He, Boys, wer kommt mit. Ich…«

      Da zerriß eine donnernde Explosion die Luft.

      Hundertzwanzig Yards weiter östlich stieg eine schwarze Qualmwolke über einem Vorbau hoch. Entgeistert blickten die Menschen auf den Rauchpilz hinüber.

      »Das Depot der Wells-Fargo!« stieß Soren hervor. Dann rannte er auch schon los.

      Die anderen folgten ihm.

      Keaton trat langsam mitten auf die Straße.

      Aus allen Häusern kamen Menschen.

      Als Keaton zufällig zum Undertekings-Büro hinüberblickte, sah er rechts neben der Hausfront in der Seitengasse einen Mann lehnen, desse Anblick ihm das Blut in den Adern fast stocken ließ.

      Kid McNally.

      Lässig lehnte der Bursche an der Hauswand und drehte sich in seiner unnachahmlichen Manier eine Zigarette.

      Keaton schoß ihm einen galligen Blick zu.

      War der Mann denn verrückt geworden? Wie kam er so schnell dahin? Und weshalb war er dort – und nicht längst verschwunden?

      Niemand würde je diesen Kentucky-Mann begreifen können.

      *

      Es gab etwas in Atlantic-City, das schwerer eingeschlagen hatte als die drei Sprengstoffexplosionen, die shon eine erhebliche Unruhe in die Stadt gebracht hatten, – nämlich die Nachricht, daß der berühmte Marshal von Dodge da war. Und daß er gleich einen Banditen angeschossen und einen geraubten Geldsack wieder abgejagt hatte, das trug natürlich ganz gewaltig dazu bei, das Auftauchen des Marshals noch aufzubauschen.

      Nachdem der Sheriff sich das Loch in der

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