Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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ihn zukam.

      »Marshal!«

      Keaton sog die Luft tief ein, er mußte sich direkt beherrschen, daß er nicht die Augen schloß. Jonny Soren sah plötzlich auch den dunklen Fleck auf der Jacke. Es war ihm sofort klar, daß dort der Marshalstern gesessen hatte. Und links im Halfter steckte ein überlanger Revolver, mit dem der Marshal vorhin den Meisterschuß abgegeben hatte. Zounds! Soren war kein Dummkopf, er hatte schon eine Menge von Wyatt Earp gehört, und ihn als Sternträger hatten natürlich insbesondere die Waffen seines populären Kollegen interessiert. Der Mann, der da vor ihm stand, war Wyatt Earp. Jonny Soren war nun fest davon überzeugt.

      Heavens, und mit ihm hatte er sich drinnen im Saloon angelegt! Welch eine Blamage hätte das gegeben!

      Joe Happeny, der Townmayor, kam und streckte dem »Marshal« beide Hände entgegen.

      »Mister Earp – ich habe alles gehört! Ganz zweifellos haben Sie die Banditen, die uns seit zwei Tagen verrückt machen, vertrieben…«

      Es kamen im Laufe der nächsten Stunde immer mehr Männer, alte und junge, um dem vermeintlichen großen Mann die Hand zu schütteln. Sogar Frauen und Kinder kamen.

      Keaton hielt sich im Saloon auf. Er genoß dies alles mit tiefster Befriedigung.

      Es gab eigentlich nur eines, was ihn an diesem Nachmittag störte: Das Gesicht des Kentucky-Mannes, der lässig an der Theke lehnte und einen kleinen Whisky nach dem anderen trank. Erstens war Keaton ärgerlich darüber, daß McNally sich einfach in der Stadt aufhielt, und zum anderen war er wütend darüber, daß sein Kumpan ständig trank und noch keinen Cent auf die Theke gelegt hatte; das konnte er auch gar nicht, da er völlig abgebrannt war.

      Plötzlich stand der Sheriff wieder im Saloon. Er musterte McNally von der Tür her.

      Dann rief er schneidend: »He, wer sind Sie eigentlich?«

      »McNally«, versetzte der Kentucky-Mann gelassen, »Kid McNally, Sheriff, wenn Sie nichts dagegen haben.«

      »Ob ich nichts dagegen habe, das soll sich erst herausstellen. Kommen Sie mal mit ins Office. Ich…«

      McNally schob sich den Hut aus der Stirn und unterbrach den Sheriff:

      »Mister Earp, haben Sie gehört, was der Sheriff gesagt hat?«

      Keaton hob den Kopf und zog die Brauen zusammen.

      Jonny Soren wurde flammendrot. Heavens! Hatte er etwa wieder eine Dummheit gemacht?

      »Sie kennen den Mann, Marshal?« erkundigte er sich stockend.

      Keaton warf einen raschen ärgerlichen Blick auf McNally, dann meinte er halblaut: »Yeah.«

      Soren wischte sich durchs Gesicht. Dann nickte er: »Sorry, Mister McNally. Aber Sie müssen verstehen, daß ich mich jetzt ganz besonders um alle Fremden in der Stadt kümmern muß.«

      McNally nickte. »Right, Sheriff, das ist Ihre Pflicht.«

      Keaton hätte seinem Komplizen eine Ohrfeige geben können. Was nahm McNally sich heraus! Wenn ihn nun irgend jemand gesehen hatte! Da trieb er sich in der Stadt herum, stand ohne einen Cent an der Theke und ließ sich ein Glas Whisky nach dem anderen geben.

      »Hallo, Marshal, ich lade Sie zu einem Drink ein!« rief der kaltstirnige Kentucky-Mann jetzt.

      Keaton erhob sich langsam und kam an die Theke.

      »Bist du wahnsinnig?« flüsterte er McNally zu, als er dicht neben ihm war.

      Der Keeper schenkte ein.

      »Es geht alles auf meine Rechnung, was die Gents trinken!« rief er geschäftig.

      McNally grinste schief.

      »Du verschwindest augenblicklich aus der Stadt«, flüsterte Keaton, als er sein Glas hob.

      »Weshalb denn?« zischelte Kid zurück.

      »Wir treffen uns heute nacht wie verabredet bei der Krüppelfichte. Verschwinde jetzt…«

      *

      Sie trafen sich um die vereinbarte Zeit oben in den Bergen.

      Keaton nahm das Geld, das Piggers in dem Beutel hatte, an sich und gab den beiden ihren Anteil.

      McNally schob die Bucks in die Tasche. »Und wie geht es jetzt weiter?«

      »Ihr haltet euch aus der Stadt.«

      »Und weshalb?« fragte McNally.

      Keaton blitzte ihn an. »Weshalb? Du fragst wie ein Dummkopf. Piggers ist gesehen worden, und auch dir mißtraut der Sheriff…«

      »Aber kein Gedanke. Er hat mich sogar freundlich gegrüßt, als ich am Nachmittag an seinem Office vorbeiritt, und mir zugerufen, ob ich auch ein gutes Quartier hätte. Andernfalls könne ich im Hause seiner Schwester wohnen, solange ich in der Stadt wäre. – Yeah, Boß, es sieht so aus, als ob dein Plan nicht ganz so schlecht war, wie ich angenommen hatte.«

      »Well, aber Piggers kann sich unter keinen Umständen in der Stadt sehen lassen«, drehte Keaton knurrend bei.

      »Und was soll ich tun?« fragte der Tramp.

      »Du bleibst hier irgendwo, bis wir weiterziehen.«

      »Und wann wird das sein?«

      »Wenn der Boß genug Bucks kassiert hat«, gab McNally an Keatons Stelle zur Antwort.

      Piggers grinste.

      Und Piggers blieb in den Bergen.

      Drei Tage lang. Dann wurde es ihm zu dumm, und er ritt in die Stadt.

      Es war eine Stunde vor Mitternacht.

      Der Bandit ritt in die Seitengasse, die zwischen dem Bankhaus und dem Generalstore auf die Mainstreet mündete. Hundert Yards vor dem Ende der Gasse hielt er an, stieg vom Pferd und warf die Zügelleinen um einen Querholm. Lauschend blieb er stehen.

      Was in den nächsten Minuten in der engen Hillburry-Street von Atlantic-City geschah, ist nie ganz deutlich geklärt worden. Ich habe die farbigsten Versionen darüber gelesen. Leider ist auch die buntschillernde Filmfassung, die darüber gedreht wurde, nach meinen Ermittlungen reichlich unwirklich. Ich glaube, nach vielerlei Mühen den tatsächlich Begebenheiten jener Mitternachtsminuten in der Wyomingstadt Atlantic-City recht genau auf die Spur gekommen zu sein.

      Keaton saß im Saloon und trank.

      McNally saß neben ihm.

      Die anderen Tische im Saloon waren vollbesetzt. Die Tatsache, daß die Anwesenheit des bekannten Dodger-Marshals die Banditen, die soviel Unruhe in die Stadt gebracht hatten, vertrieben zu haben schien, hatte die Menschen in eine übertriebene Frohstimmung gebracht. Man ließ den vermeintlichen Retter der Stadt leben. Mister Warburry, der Inhaber der Bank, hatte ihm insgeheim ein größeres Geldgeschenk gemacht. Der Townmayor war am Vorabend dieses Tages noch spät bei Keaton oben im Hotelzimmer gewesen und hatte ihm zusammen mit drei anderen würdigen Stadtvätern den Vorschlag

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