Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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rieb sich das Kinn.

      »Und was suchen Sie hier in Atlantic-City?« fragte er den »Richter«.

      Der Fremde verzog keine Miene.

      »Dieser Mann irrt sich. Ich bin weder Richter noch war ich jemals im Diamond-Joe-Park.«

      McNally war vom erneut genossenen Alkohol erhitzt. Er stieß den Kopf vor wie ein Raubvogel.

      »Ah, du leugnest es ab, Brother! Devils, scheinst ja die Hosen plötzlich gestrichen voll zu haben.«

      Der Fremde legte sich seinen Kartenfächer zurecht, sah Keaton an und meinte gelassen:

      »Würden Sie diesem Mann sagen, daß er unser Spiel stört, Marshal?«

      Keaton sah den Fremden verblüfft an, dann sprang plötzlich ein wildes Lachen in sein Gesicht.

      »Zounds, der Kerl hat Nerven! All right, Sie haben recht, Richter. Kid, verschwinde, siehst du nicht, daß du unser Spiel störst?«

      McNally zog sich knurrend an die Theke zurück.

      Das Spiel ging weiter. Und Keaton verlor wieder.

      Da kamen neue Gäste herein.

      Es war der Mayor mit drei Männern aus dem Bürgerrat. Er trat an den Tisch der beiden Spielenden heran.

      »Marshal, ich…«

      »Augenblick!« Keaton hob die linke Hand. »Ich bin in einer Strähne, Mayor. Sie müssen sich noch gedulden. Dieser Gentleman hier hat mir bereits vierundzwanzig Böcke abgegrast.«

      McNally schnarrte von der Theke her:

      »Er ist aus dem Diamond-Joe-Park, und Richter ist er auch. Jedenfalls war er es, als es darum ging, einem armen Teufel den Strick zu drehen.«

      Der Fremde scherte sich an diese Reden überhaupt nicht.

      Er spielte.

      Und er gewann.

      Keaton hieb mit der Faust auf die Tischplatte, daß die Gläser tanzten.

      »Ich setze auf alles, was Sie gewonnen haben, den gleichen Part.«

      »Dreißig Dollar dagegen also?« fragte der Fremde.

      »Yeah!«

      Rory Keaton verlor auch dieses Spiel. Da sprang er auf und stieß seinen Stuhl polternd zurück.

      »Mister, Ihr Glück ist mir zu groß. Es wäre mir wirklich lieb, wenn Sie unsere schöne Stadt mit der nächsten Overland verlassen würden!«

      Der Fremde nippte an seinem Glas.

      »Da müssen Sie sich gedulden. Ich warte hier in Atlantic-City auf jemanden.«

      »Ach, auch das noch, no, Mister. Daraus wird nichts. Sie werden die Stadt verlassen. Wir brauchen hier keine verkrachten Richtern, die sich zu perfekten Falschspielern entwickelt ha…«

      Der Fremde federte hoch. In seinen Augen war glitzerndes Eis.

      »Wollen Sie damit sagen, daß ich falsch gespielt hätte?«

      »Genau das, Brother! Und nun plustere dich nicht so auf, sonst werde ich dich so rupfen, daß dir die Puste vergeht!«

      Der Fremde ging langsam um den Tisch herum. Sein Gesicht war blaßgrau geworden.

      »Kommen Sie mit auf die Main-street«, sagte er nur.

      Keaton stampfte sofort voran.

      Da packte der Mayor den Arm des Fremden.

      »Mister, es ist doch Wahnsinn. Sie haben keine Chance, er ist Wyatt Earp! Er…«

      Der Fremde, der sich schon losgemacht hatte und einen Schritt weitergegangen war, machte plötzlich Halt. Das Eis in seinem Gesicht zerschmolz. Er zog die Brauen zusammen und forderte den Bürgermeister in völlig verändertem Ton auf:

      »Ach, sagen Sie das doch bitte noch einmal, Mayor.«

      »Er ist Wyatt Earp.«

      »Ich denke, er ist hier der Marshal?«

      »Das wünschten wir sehr, Mister, aber er nimmt unser Angebot nicht an. Dabei sind wir ihm sehr zu Dank verpflichtet und haben das höchste Angebot gemacht, das man einem Townmarshal in einer solchen Stadt überhaupt nur machen kann, ja, wir haben es sogar verdoppelt. Hören Sie, Mister – es ist Wahnsinn, Sie haben keine Chance gegen ihn!«

      In den Augen des Fremden schien plötzlich ein heimliches Funkeln zu stehen.

      »Aha«, sagte er nur und ging weiter.

      McNally hatte ihn die ganze Zeit über beobachtet – und plötzlich war er stocknüchtern. Damned! Dieses spöttische Lächeln, die Karten, der Coltgurt unter dem eleganten Anzug. By Gosh! Das war nicht der Richter aus dem Diamond-Joe-Park. Aber wer – wer war er in Dreiteufelsnamen?

      Keaton! Ich muß ihn warnen! hämmert es in McNallys Hirn. Ich muß ihn sofort warnen. Der Mann ist – er ist ein Gunman – ein Gunman!

      Aber der Kentucky-Mann vermochte sich nicht von der Stelle zu rühren.

      Keaton hatte zehn Yards von der Saloon-Vorbautreppe genau auf der Straßenmitte Aufstellung genommen.

      Der Rausch, der ihn seit Tagen überkommen war, war so stark, daß er völlig hemmungslos handelte.

      Ich bin der große Wyatt Earp! Ich werde ihn, den lächerlichen Richter schlagen! Ich muß ihn schlagen, weil er ein Nichts gegen mich ist!

      Der Fremde ging langsam auf die Straßenmitte.

      Keaton musterte ihn höhnisch.

      »Hör zu, Richter – höchstwahrscheinlich ist deine letzte Viertelstunde angebrochen. Hast du irgend etwas zu sagen? Vielleicht etwas, das wir dem Mann bestellen sollen, auf den du hier warten wolltest?«

      »No.«

      »Well, es tut mir leid! Und deshalb will ich dir eine Chance geben. Du kannst deine Aufforderung zurücknehmen. Ich bin Wyatt Earp, ich habe es nicht nötig, mich mit einem Greenhorn zu schießen!«

      »Ich bleibe dabei!«

      »Well!« Keaton spreizte die Beine.

      Oben standen die Männer mit verstörten Gesichtern auf den Vorbauten.

      Auch McNally schob sich jetzt durch die Schwingtür. Sein Blick haftete auf dem Gesicht des Fremden.

      »He, Greenhorn! Du hast den ersten Schuß frei!« rief Keaton prahlerisch.

      »Verzichte!« versetzte der Fremde kalt.

      »Hör zu, Mister – wie heißt du überhaupt?« Keaton meinte über diese Feststellung dröhnend

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