Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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zu sein! Los, streichen Sie das gefälligst aus und kritzeln Sie einen anderen Namen dahin, Mann, wenn Sie keinen neuen Ärger haben wollen.«

      Keaton erschien in der Schwingtür.

      »Was gibt’s denn, Keeper?«

      »Wissen Sie, was Ihr Freund da in unser Gästebuch eingetragen hat? Sie werden es nicht glauben. Er war so unverschämt, sich als Doc Holliday einzutragen!«

      Keaton blickte sekundenlang vor sich hin, dann flog sein Blick forschend über den Fremden.

      Doc Holliday! Heavens! War das das Loch in Bill Peacemakers großem

      Tip?

      Ausgeschlossen! Keaton schüttelte diesen Gedanken wieder ab. Der Snob da vorn war nie und nimmer der berühmte Doc Holliday. Aber eines schien dem Banditen jetzt klarzuwerden: Dieser Mann wußte, daß er, Keaton, nicht Wyatt Earp war. Und nun wollte er ihm mit dem »Doc Holliday« eins auswetzen.

      Rory Keaton brach in eine schallende Lache aus und stampfte mit polternden Schritten auf Holliday zu. Hart ließ er seine schwere Pranke auf die Schulter des anderen fallen.

      »All right, Amigo, ich habe verstanden. Kommen Sie, wir werden oben zusammen einen Drink nehmen! Keeper!«

      Brigger schrak zusammen.

      »Geben Sie uns eine gute Flasche. Dieser Mann hier versteht sein Handwerk. Er versteht vor allem zu scherzen!«

      Er nahm die Flasche und ging seitlich hinter Holliday die Treppe hinauf. Oben stieß er McNallys Tür auf.

      Der Kentucky-Mann wich mit bleichem Gesicht in die Zimmermitte zurück, als er sah, wen der Boß da heranschleppte.

      Keaton warf die Tür donnernd hinter sich ins Schloß.

      »He, Kid, nimm den Hut ab. Weißt du, wen ich dir in deine muffige Bude bringe? Das weißt du natürlich nicht, deshalb will ich es dir sagen…«

      »Doc Holliday!« kam es heiser von den Lippen McNallys.

      Keaton zog die Brauen zusammen.

      »Wie kommst du darauf? Ach…«, und wieder lachte er dröhnend, »du hast an der Treppe gelauscht! Yeah, es ist Doc Holliday. Oder jedenfalls ein geriebener Junge, der etwas dagegen hat, daß ich Wyatt Earp bin.«

      McNallys wächsernes Gesicht veränderte sich nicht.

      Keaton zischte ihn an: »Steh nicht so angeleimt da, Mensch. Begreifst du denn nicht? Es ist ein Gauner, der uns foppen will!«

      Keaton wandte sich mit einem Ruck dem Fremden zu.

      »Hören Sie, Mister. Ich bin ein empfindlicher Bursche. Trotzdem, ich will Ihren Scherz nicht ernstnehmen. Sie haben geglaubt, ich hätte mir einen Spaß mit Ihnen gemacht. Deshalb wollten Sie sich auch einen Spaß mit mir machen. Aber Sie haben Pech gehabt: Ich bin Wyatt Earp!«

      McNally wagte nicht mehr zu atmen. Seine Augen hafteten an dem eiskalten Gesicht des Spielers. Was würde jetzt geschehen?

      Keaton erklärte: »Es bleibt dabei, Amigo: Morgen vormittag sind Sie aus der Stadt verschwunden, sonst mache ich Ihnen Beine! Los, verschwinden Sie jetzt. Und zwar schnell!«

      Der Gambler warf ihm einen seltsam nachdenklichen Blick zu und ging dann zur Tür. Als er draußen war, lachte Keaton auf, so lange, bis er McNallys Gesicht sah.

      »He, Kid, was ist mit dir los? Bist du krank? Mensch, nun kipp mir nicht gleich aus den Stiefeln…«

      McNally wies zur Tür und legte den Zeigefinger auf die Lippen.

      Keaton riß die Tür auf und sah hinaus.

      »Nichts – er ist weg. Das sollte er auch wagen, an unseren Türen zu lauschen!«

      McNally wischte sich mit dem Unterarm über die Stirn.

      »Wir müssen weg, Keaton!«

      Keaton ließ sich in einen abgewetzten grünen Plüschsessel fallen.

      »Deine Nerven sind in den letzten Tagen verdammt schlecht geworden, Kid!«

      McNally wies auf die Tür und stieß leise hervor:

      »Aber begreifst du denn nichts?«

      »Was denn?« polterte Keaton. »Glaubst du, ich hätte vor ihm Angst, selbst wenn er mich durchschaut hätte? Yeah, das hältst du nicht für möglich, daß ich es ihm zutraue, daß er mich durchschaut hat, he? Es ist aber so. Vielleicht hat der Kerl Wyatt Earp mal gesehen – da wußte er natürlich sofort, daß ich hier einen Joke drehe. Aber sei unbesorgt!« Das Gesicht des Banditen verkrampfte sich. »Mit solchen Scherzen, wie er ihn mir da unten geboten hat, lasse ich mich nicht aus der Bahn werfen. Von einem solchen Lackaffen schon gar nicht!«

      »Aber, Boß – begreifst du denn nicht?«

      Keaton stieß den feuerrot gewordenen Schädel vor.

      »Was soll ich begreifen! Daß mich einer hochnehmen will? Das träumst du, weil du im Grunde ein Kriecher bist. Well, ein höllisch gerissener Kriecher, aber eben ein Kriecher! No, Brother, dieser Stadtfrack schreckt mich nicht.«

      »Aber…«

      »Was aber?« Keaton war aufgesprungen. »Du glaubst also, daß er mich durchschaut hat? Well, dann hat er eben verspielt. Dann kommt er eben aus der Stadt nicht mehr heraus. Das heißt, er wird den Morgen nicht erleben. Ich lasse mich von niemandem vertreiben. Von niemandem, verstehst du, Kid!«

      McNally sah seinen Boß wortlos an. Er hatte verstanden: Rory Keaton würde diesen Anzug, den er sich da angezogen hatte, nicht mehr ausziehen. Er dachte nicht daran, den geborgten Namen abzugeben.

      Das mußte sein Untergang sein.

      »Boß, das – ist doch unmöglich! Ganz davon abgesehen, daß der Mann, der eben hier im Zimmer war…«

      »Was ist mit ihm?«

      Ganz leise, so als müsse er befürchten, daß seine Worte gehört würden, brach es von McNallys Lippen:

      »Er ist Doc Holliday.«

      Keaton sah seinen Kumpan einen Augenblick verstört an, dann lachte er brüllend los.

      »Du bist verrückt, Kid. Der Kerl ist ein Betrüger, ein Bandit – ein Bursche wie du und ich. Laß dich doch durch seinen feinen Anzug nicht täuschen. Außerdem hattest du mir doch gesagt, daß du ihn kennst, daß er ein Richter aus dem Diamond-Joe-Park gewesen sei.«

      »Ich habe mich getäuscht, Rory, der Mann ist Doc Holliday!«

      Keaton kam aus der röhrenden Lache fast nicht mehr heraus.

      »Laß dir deinen faulen Zahn endlich ziehen, Kid!«

      Aber Kid McNally ließ sich diesen Zahn nicht ziehen. Und dennoch gelang es ihm nicht, seinen Boß von der Gefährlichkeit des Fremden zu überzeugen.

      In Keaton war bereits ein anderer Gedanke herangereift:

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