Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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und schickte ihm eine Kugel hinüber, die dem zwergenhaften Mann sofort den Galvestone-Hut vom Schädel fegte.

      McGaby hielt vor Schreck den Atem an; er glaubte, sein Herz müsse stehenbleiben. Und diese Befürchtung war keine Einbildung, denn seit einigen Monaten hatte er es arg mit dem Herzen. Es war durch den Überfall auf die Postkutsche oben bei Lander gekommen, damals, als er einmal seine Schwester oben im Norden hatte besuchen wollen…

      Gerritsen und seine Leute hatten im Augenblick die Mainstreet in einen Hexenkessel von schwirrenden Kugeln und zitternden Menschen verwandelt.

      In diesem Augenblick kam aus der Nebengasse, die hinter dem Store in die Mainstreet führte, ein Mann.

      Er war sehr groß, hatte ein wettergebräuntes Gesicht, trug einen schwarzen Hut, den er tief in die Stirn gezogen hatte, ein rotes Hemd, eine schwarze Lederweste und schwarze enge Levishosen, die unten über die Schäfte der Stiefel ausliefen.

      Kid McNally erkannte ihn sofort. Es war der Mann, der vorhin auf dem Schwarzfalben in die Stadt gekommen war und mit ihm drüben bei der Brandstelle gesprochen hatte.

      Langsam ging er über die Straße.

      Da rief Lewt Gerritsen ihn an.

      »He, Cowboy, bleib stehen!«

      Der Mann ging weiter.

      Da riß Gerritsen den Colt hoch – aber der Mann drüben flog im gleichen Augenblick herum, und an seiner linken Hüfte fauchte ein Schuß los.

      Gerritsens Colt wurde hochgewirbelt und landete drei Yards hinter seinem Besitzer.

      Der Schütze hatte jetzt zwei Revolver in der Hand. Mit eiskaltem Gesicht und harten Augen musterte er die

      Rowdies.

      Gerritsen hatte den Mund offenstehen. Jetzt brüllte er:

      »He, Boys, deckt ihn ein!«

      »Nicht doch!« kam es da klirrend vom östlichen Ende des Storevorbaus her.

      Die Tramps fuhren herum und sahen oben einen Mann stehen, der auch zwei Revolver in den vorgestreckten Fäusten hatte.

      McNally sah ihn auch – und konnte einen spitzen Schrei der Verblüffung nicht unterdrücken.

      Der Mann auf dem Vorbau maß ebenfalls sechs Fuß, hatte ein blaßbraunes, gutgeschnittenes kantiges Gesicht und eisblaue Augen. Sein Anzug war aus bestem St.-Louis-Stoff, und die weinrote Krawatte hatte in Atlantic-City ganz sicher Seltenheitswert. Es war der Mann, der sich gestern als Dr. John Holliday im Gästebuch Hal Briggers eingetragen hatte, den Rory Keaton tot wähnte und dessen verkohlte Leiche Kid McNally stundenlang unter den Trümmern des Boardinghouses gesucht hatte.

      McNally spürte, daß sich ihm die Haare unter dem Hut sträubten.

      Gerritsen sah von einem der beiden Männer zum anderen.

      »Aha, scheint doch nicht ganz so müde zu sein, das Nest. Sogar ein Gentleman taucht hier mit zwei Bleispritzen auf.«

      »Halt deinen großen Rand, Gerritsen, und sieh zu, daß du weiterkommst!« mahnte der »Gentleman«.

      Noch hatte niemand in der Main-street begriffen, was eigentlich los war.

      Keaton blickte mit engen Augen auf den Mann, dessentwegen er drei ganze Häuser niedergebrannt hatte. Da war der Halunke also noch vor dem Brand verschwunden. Hatte Lunte gerochen und das Weite gesucht. Und jetzt kam er sonderbarerweise genau in dem Augenblick dazu, als der »Cowboy« Gerritsen in die Quere kam.

      Der »Cowboy« ließ seine beiden Revolver mit blitzschnellen Handsaltos in die Halfter fliegen. Er verschränkte die Arme über der Brust, stand breitbeinig da und sah zu den Tramps hinüber. Wer diesen Mann nur einmal gesehen hatte, mußte ihn schon an seiner Haltung, besonders aber an der, die er jetzt eingenommen hatte, erkennen. Es war Wyatt Earp, der echte Wyatt Earp, der Marshal von Dodge, den einer jener rätselhaften Zufälle des Geschickes hierher in dieser Stadt geschickt hatte. Und der Mann oben am Vorbauende war niemand anderes als der große Gambler Holliday.

      Die beiden waren auf dem Trail nach Montana gewesen, hatten sich in Bitter Creek getrennt, da Hollidays Pferd einen Dorn in einen Vorderhuf getreten hatte und da zurückbleiben mußte. Holliday hatte die Overland weiter nach Norden genommen, und der Marshal war scharf westlich über Eden-Valley geritten, um bei dem dortigen Sheriff eine Nachricht des Townmayors von Denver zu überbringen. Der alte Bürgermeister Humpy, der Wyatt seit Jahren kannte, hatte den Missourier um diesen Freundschaftsdienst gebeten, nachdem er während Wyatts Aufenthalt in der Stadt von dem Ritt des Marshals nach Montana gehört hatte.

      Ausgerechnet in Atlantic-City wollten die beiden Männer dann wieder zusammentreffen. Hier oben sollten die Pferde billiger sein, und Holliday hatte die Absicht gehabt, sich hier einen Gaul zu kaufen. Auf der Rückreise konnte der Schecke dann wieder benutzt werden, der bis dahin sicher wieder gesund war.

      Als der Missourier hörte, daß Holliday schon in der Stadt war, hatte er sich sofort auf die Suche nach ihm gemacht. Daß der Gambler etwa tatsächlich unter den Trümmern des Boardingshouses liegen könnte, hielt er für ausgeschlossen. Ein Feuer kam schließlich nicht wie eine Explosion, und der Spieler war ein Mensch, der selbst in der Nacht mit hellen Sinnen auf seinem Lager ruhte. Ein Brand hätte ihn schwerlich so überraschen können, daß er darin umkommen könnte.

      Nun hatte sich die Lage in der Stadt auf eine sonderbare Weise geändert. Der Marshal hatte den Georgier sehr schnell getroffen und zwar im Büro der Wells-Fargo-Station. Es war eine alte Absprache unter den beiden seit Jahren miteinander reitenden Männer, für alle Fälle in der Frachtstation eine Nachricht für den anderen zu hinterlassen. Gab es in einer Stadt einmal keine Wells-Fargo-Niederlassung, dann erst wurde die Posthalterei für den Zweck benutzt.

      Holliday hatte sich auf der Station aufgehalten, ohne dem Leiter etwas Näheres über sich und den Mann, den er erwartete, mitteilen zu müssen. Der vielseitige einstige Bostoner Arzt hatte es schnell verstanden, die Männer auf der Niederlassung mit seinen Kartentricks zu unterhalten und sehr bald in ein großes Spiel zu bannen.

      Gerritsen sah den Missourier an.

      »Was fällt Ihnen ein, Mister! Bis heute hat es noch niemand gewagt, mir den Colt aus der Hand zu schießen.«

      »Dann wurde es also höchste Zeit«, versetzte der Marshal kalt.

      Gerritsen war ein raffinierter Bursche. Er hatte sofort begriffen, daß er mit den beiden Männern kein leichtes Spiel haben würde. Auch wenn es seinen Leuten gelingen sollte, einen der beiden »scharfen« Männer zu treffen, mußte er selbst doch damit rechnen, selbst getroffen zu werden. Und die heroische Absicht, nur für seine Schießehre hier in diesem entlegenen Bergnest den Heldentod zu sterben, hatte der Desperado Lewton Gerritsen nicht.

      »Well«, sagte er jetzt, »wir können die kleine Knallerei auch abbrechen, Männer. Im Moment macht sie doch keinen Spaß mehr. Vorwärts, schiebt eure Eisen weg. Ihr braucht sie gewiß zu anderer Stunde notwendiger.«

      Um Hollidays Lippen spielte ein Lächeln.

      »Die Mahnung kannst du dir sparen, Gerritsen. Es wäre vielleicht besser gewesen, wenn du deinen Boys erzählt hättest, wie es deinem lieben Bruder erging, als er in einer Stadt ganz in der Nähe verrücktspielte.«

      Der Bandit,

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