Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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      »Holliday.«

      McNally hatte plötzlich den Mund offenstehen und die Augen sperrangelweit aufgerissen.

      »John Holliday«, ergänzte der Fremde mit eisiger Ruhe.

      Keaton nickte. »Aha – Holliday. Well…«

      McNally wich zurück zur Tür.

      Keaton bemerkte diese Bewegung.

      »Was gibt’s Kid?« rief der falsche Marshal.

      Dem Kentucky-Mann war es plötzlich wie Schuppen von den Augen gefallen.

      Jetzt endlich wußte er, wer dieser Mann da unten auf der Straße

      war.

      Yeah, er war ein Spieler, ein unübertrefflicher Spieler – und er hatte ganz sicher nicht falschgespielt vorhin.

      Und er war auch ein Revolverkämpfer, und zwar einer von den wenigen ganz großen, vielleicht der größte überhaupt. Jedenfalls ein Gunman, gegen den ein so mittelmäßiger Schütze wie Rory Keaton nicht die geringste Chance hatte.

      Dieser Mann war Doc Holliday.

      Plötzlich stieß Keaton den Kopf vor.

      »Holliday heißen Sie?« fragte er heiser.

      »Yeah.«

      »Wo kommen Sie her?«

      »Mit der Overland aus Colorado.«

      Keaton warf noch einen Blick in McNallys wächsernes Gesicht. Er wußte immer noch nicht, was wirklich los war, aber eine dumpfe, sehr ferne Ahnung stieg in ihm auf.

      Mit einem Ruck wandte er sich ab. Langsam ging er zur Treppe.

      Da blieb er stehen und wandte sich an den Mayor. »Ich glaube, es ist Ihnen lieber, wenn ich auf den Gunfight verzichte, Mayor.«

      Der Bürgermeister nickte hastig.

      »Auf jeden Fall, Marshal. Wir möchten nicht, daß ein Fremder hier nur wegen einiger kleiner Unregelmäßigkeiten gleich erschossen wird. So scharf wollen wir hier nicht vorgehen. Das brächte unserer Stadt einen Namen ein, den wir nicht haben wollen.«

      Keaton nickte und hatte McNallys erschrockenes Gesicht bereits vergessen.

      Drüben auf der Straßenmitte stand noch der Fremde mit den glasharten eisigen Augen. Es war dem Banditen längst nicht mehr recht wohl bei dem Anblick des Fremden, der sich Holliday nannte. Aber Keaton war immer noch verblendet genug, die echte Gefahr, die auf ihn zugekommen war, nicht zu erkennen.

      Mit großen Schritten ging er auf den Fremden zu. Nur einen halben Yard vor ihm blieb er stehen.

      »Sie hören, Amigo, daß der Mayor etwas dagegen hat, wenn ich hier jemanden ins Jenseits befördere.«

      Der Fremde sah den Banditen unverwandt an.

      »Sie sind Wyatt Earp?«

      Keaton legte den Kopf ein wenig auf die Seite. »Yeah – ich hoffe, Sie haben nichts dagegen. Und von der Sache mit dem Spiel vorhin wollen wir mal schweigen. Ich erwarte nur, daß Sie hier in Atlantic-City keine Karte mehr anrühren und sich morgen schleunigst davonmachen. Hier in Atlantic-City herrscht Ordnung!«

      Nach diesen geradezu theatralisch ausgesprochenen Worten wandte der Hochstapler sich ab und ging auf den Saloon zu.

      Hal Brigger, der Keeper, sah ihm mit nicht mehr so enthusiastischen Blicken entgegen. Der Ausgang des Gunfights hatte sicher nicht dazu beigetragen, das Ansehen des trinkfreudigen Marshals in der Stadt zu heben. Trotzdem, er war ja Wyatt Earp.

      Als der Fremde in den Saloon kam und dem Keeper erklärte, daß er ein Zimmer nehmen wolle, log Brigger:

      »Es tut mir leid, Mister, mein Haus ist besetzt.«

      »Gibt es noch ein Boardinghouse in der Stadt?«

      Brigger schüttelte den Kopf. Das hieß ganz deutlich: Sieh zu, daß du weiterkommst, Brigant!

      Da erschien Keaton in der Tür vom Hof her.

      »He, Keeper, was soll das? Weshalb schicken Sie den netten Burschen weg? Ich hoffe, daß ihm das vorhin eine Lehre war und er es sich nicht mehr einfallen lassen wird, hier noch einmal eine Karte anzurühren, noch einen Mann zum Gunfight herauszufordern.«

      Das dünne Lächeln um die Lippen des eleganten Fremden sah Keaton nicht. Er belferte weiter:

      »Oben sind noch Zimmer frei. Er soll eine Nacht bleiben können. Und morgen früh, wenn ich aufgestanden bin, will ich ihn nicht mehr hier sehen.«

      Nach diesen Worten ging Keaton hinaus auf den Vorbau.

      Brigger war von der selbstsicheren Art des »Marshals« wieder einmal so sehr beeindruckt, daß er klein beigab und dem Fremden zuwinkte.

      »Vorwärts, tragen Sie sich ein!« Er schob ihm nicht eben freundlich das Buch hin. »Sie verdanken das nur Mister Earp. – Und wie gesagt, morgen vormittag sind Sie verschwunden. Der Marshal steht gegen zehn auf.«

      Der Fremde ergriff die Feder und tauchte sie in das Tintenfaß. In harten, steilen Buchstaben schrieb er seinen Namen unter den Namen, den der Verbrecher Keaton ins Gästebuch eingetragen hatte, unter Wyatt Earp.

      Brigger knurrte: »Gezahlt wird sofort!«

      Der Mann legte das Geld auf die Theke.

      Brigger zischelte: »Zimmer sieben! Und ich möchte bis morgen keinen Mucks mehr von Ihnen hören, ist das klar? Andernfalls…«

      Brigger brach ab. Er hatte das Buch herumgedreht und starrte mit geweiteten Augen auf das, was der Fremde da eingetragen hatte:

      Dr. John H. Holliday.

      Der Keeper sah auf, blickte hinter dem Mann her, der bereits auf der Treppe war.

      »He, Sie…!«

      Holliday wandte sich um.

      Brigger fauchte heiser: »Sind Sie – vielleicht wahnsinnig, Mister?«

      »Ich hoffe nicht. Wie kommen Sie zu dieser wenig angenehmen Vermutung?«

      »Lassen Sie den geschwollenen Stuß, Mann. Was fällt Ihnen ein? Wie können Sie sich unter falschem Namen eintragen?«

      Der Fremde kam langsam zurück.

      »Das würde ich mir nie erlauben, Mister.«

      Brigger sah ihn mit leicht zitterndem Unterkiefer an.

      »Sie haben hier Doktor John H. Holliday hingeschrieben.«

      »Yeah, ich erinner mich dessen.«

      Brigger stieß den Kopf vor. »Mann, halten Sie uns alle für verrückt. Bilden Sie sich vielleicht ein, wir kennen

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