Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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höchstwahrscheinlich die Absicht, ihn, Keaton, zu erpressen. Kalt genug war sein Gesicht ja.

      Aber er sollte den kommenden Morgen nicht erleben. –

      McNally ritt am Nachmittag aus der Stadt. Er wollte Piggers aufsuchen. Vielleicht wäre der Kentucky-Mann jetzt irgendwo anders hingeritten, wenn der viele Whisky seinen Kopf nicht in einen Nebel getaucht hätte. Ganz sicher wäre er dann weggeritten. Aber andererseits war auch McNally ebenso wie der schwachgeistige Rob Piggers kein Mann, der sein Leben einmal selbst in die Hand nehmen konnte. Die Bravour, mit der der großmannssüchtige Rory Keaton es in der Stadt zu einem unbegreiflichen Wohlstand gebracht hatte, hielt auch ihn zurück.

      *

      Um ein Uhr in der Nacht stand Keaton im Hof. Er hatte dreimal in McNallys Zimmer gesehen und sich davon überzeugt, daß der Kentucky-Mann nicht aus den Bergen zurückgekommen war. Lauschend stand der Bandit am Stallgebäude und holte die drei großen Kerosinfässer heraus, die er dort hatte stehen sehen. Es wäre ihm lieber gewesen, wenn McNally das, was er jetzt vorhatte, ausgeführt hätte. Aber der Halunke saß jetzt mit Piggers vor einem verglimmenden Feuer und döste seinen gewaltigen Rausch aus.

      Keaton mußte sich also selbst an die Arbeit machen.

      Nach einer Viertelstunde war das Wichtigste getan. Der Brennstoff war auf das Hotelfundament des Hotels geschüttet, und als Keaton jetzt ein Zündholz an eine Ecke hielt, fraßen sich die Flammen sofort wildzüngelnd weiter.

      *

      Doc Holliday hatte nur wenig geschlafen, als ihm der scharfe Geruch des Kerosins in die Nase stieg. Er erhob sich sofort, packte seine Sachen zusammen und ging hinunter.

      Unbemerkt verließ er das Haus.

      Kurze Zeit später stand »Briggers Bar und Boardinghouse« in lodernden Flammen.

      Brigger wachte von dem keuchenden, erstickten Husten der alten Negerköchin in dem Nebenraum auf. Er sah den zuckenden Flammenschein und sprang aus dem Bett.

      Nur halb angekleidet rannte er hinaus und stand entsetzt vor seinem brennenden Haus.

      Dann dachte er an die Gäste oben.

      Heavens! Wyatt Earp schlief oben!

      Brigger rannte in den Salon – aber es war zu spät!

      Aus dem quellenden Rauch stürzte ihm torkelnd und halb ohnmächtig die alte Negerin unter herunterprasselnden Balken entgegen.

      Der Salooner rannte auf die Straße. Den Männern, die ihm entgegenkamen, hechelte er zu:

      »Der Marshal – er schläft oben!«

      Da stieß ihn der kleine Schneider Hemmingston an.

      »He, Brigger, da vorn vor dem Vorbau liegt ein Mensch…«

      Ebenfalls nur halb angekleidet und mit weit ausgebreiteten Armen lag ein Mann auf der Straße.

      Es war der »Marshal«.

      »Er ist aus dem Fenster gesprungen und muß sich verletzt haben!« rief der Arzt, der ebenfalls herangekommen war.

      Keaton schlug die Augen auf und blinzelte in das lodernde Feuer.

      »Löschen, Männer«, röchelte er, »löschen…«

      Dann trugen sie ihn fort.

      Es gelang den Bürgern nicht mehr, den Brand zu löschen. Im Gegenteil, die Glut schlug auf zwei Nebenhäuser über und fraß sie bis auf die Fundamente weg.

      Die Menschen konnten sich alle noch retten.

      In einem der kleinen Häuser, die abgebrannt waren, hatte eine Familie mit neun Kindern gewohnt. Nur unter Lebensgefahr hatte der Mann seine kleinen Kinder aus dem brennenden Haus retten können. Selbst mit Brandwunden bedeckt, brach er schließlich auf der Straße zusammen.

      Und am Morgen wußte Atlantic-City, daß der Brand doch einen Toten gefordert hatte: den Fremden, der sich bei Brigger als Dr. Holliday eingetragen hatte.

      McNally hörte es von einem Händler, den er am Vormittag auf der Straße nach Jersey traf.

      In gestrecktem Galopp eilte der Tramp in die Stadt. Er fand seinen Boß in Billorys Store bei einer Flasche Whisky.

      »Hallo, Kid!« rief Keaton. Er war völlig unversehrt, obgleich McNally gehört hatte, daß er bei dem Brand oben aus dem Fenster des Obergeschosses gesprungen sein sollte.

      Keaton grinste ihm breit entgegen.

      »Komm her, Boy, du hast auch einen verdient. Es war dein Glück, daß du nicht im Hotel warst.«

      Der Storekeeper, ein alter verknöcherter Mann, beugte sich über den Tresen und fragte mit krächzender Stimme: »Wo war er denn?«

      McNally schoß seinem Boß einen raschen Blick zu.

      Da versetzte Keaton rasch: »Ich hatte ihn mit einem Auftrag nach Jersey geschickt. Das war sein Glück, denn der Bursche hat einen Schlaf wie ein Bär. Nie und nimmer wär er aus dem engen Bau herausgekommen.«

      »Der eine Tote reicht auch völlig«, krächzte der Händler und kratzte seinen kahlen Schädel. »Sie haben ihn übrigens noch immer nicht gefunden. Er muß total verkohlt sein. Schrecklich!«

      Keaton blickte McNally triumphierend an. Er glaubte fest, daß der Fremde in dem Brand umgekommen sei.

      McNally rieb sich gedankenvoll das Kinn.

      Keaton schob sich eine frische schwarze Zigarre zwischen die Lippen.

      »So, Boy, und nun warte einen Augenblick hier. Ich gehe zum Mayor.«

      Als er nach wenigen Minuten zurückkam, trug er einen umrandeten fünfzackigen Stern auf der neuen Jacke.

      McNally schluckte.

      Es konnte keinen Zweifel mehr geben: Keaton war verrückt, dachte der Kentucky-Mann. Aber Rory Josuah Keaton war keineswegs verrückt. Er war im Gegenteil im Augenblick sehr klar.

      Als er seinem Komplicen auf der Mainstreet gegenüberstand, deutete er mit dem Zigarrenstummel auf den Trümmerhaufen der drei Häuser.

      »Da ist dein Doc Holliday, oder wie er sich auch immer nennen wollte, in Rauch aufgegangen, Kid. Und ich bin jetzt Marshal von Atlantic-City.«

      »McNally fragte vorsichtig: »Du wirst also hierbleiben?«

      »Weshalb nicht?«

      »Aber – ich dachte, Peacemaker hätte dir noch einige Städte genannt?«

      »Yeah, das hat er.« Keaton schob seine breite Brust heraus und polierte mit der Hemdmanschette den silbernen Stern. »Aber wer weiß, wie ich es da treffe.«

      McNally nickte. Die beiden großen Gläser Whisky, die er eben getrunken hatte, wirkten bereits wieder.

      »Was macht Piggers?« wollte Keaton wissen.

      »Er

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