Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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gegen den falschen Marshalstern des Halunken, daß er Gerritsen aufsucht.«

      Der Missourier beendete gerade vor dem Spiegel seine Rasur, ließ die Hand prüfend über das Kinn gleiten und kämmte sich sein dichtes schwarzes Haar zurück.

      »Kann schon sein, Doc«, antwortete er. »Wenn er nicht aufgeben will, ist das ja auch seine einzige Chance.«

      Der Gambler zog seine goldene Taschenuhr hervor, ließ den kunstvoll verzierten Deckel aufspringen und blickte auf das Ziffernblatt.

      »Die Overland nach Lander geht in einer Stunde. Einen vernünftigen Gaul kriege ich hier doch nicht.«

      Der Marshal schnallte seinen Waffengurt um, nahm gewohnheitsmäßig die beiden Revolver aus den Halftern und ließ die Trommeln prüfend rotieren.

      »Yeah, die Overland geht in einer Stunde. Sie müssen sie nehmen, Doc, die nächste fährt erst übermorgen.«

      Holliday wandte den Kopf und blickte über die Schulter zurück.

      »Und Sie?«

      Der Missourier hatte gerade den großen sechskantigen Buntline-Revolver mit tausendfach geübtem Griff in den blanken schwarzen Büffellederschuh gleiten lassen, nahm seine Winchester aus dem Scabbard und untersuchte sie.

      »Ich habe hier noch etwas zu tun.«

      Holliday nickte: »Yeah«, dann ging er hinaus.

      Der Spieler bewohnte das Nebenzimmer. Er stellte seine Taschen auf den Stuhl neben der Tür, prüfte ebenfalls seine beiden Revolver, setzte dann seinen Kalifornia-Hut auf und ging hinunter.

      Der Blacksmith kam ihm entgegen.

      »Waren Sie mit dem Frühstück zufrieden, Mister Holliday?«

      »Es war ausgezeichnet.«

      »Ihr Gefährte hat leider von dem Whisky keinen Schluck genommen.«

      In die Augenwinkel des Georgiers trat ein verstecktes Lächeln.

      »Er macht sich nichts daraus. Das ist übrigens sein einziger Fehler.«

      »Wollen Sie etwa heute schon weiter?«

      Doc Holliday blickte durch das offene Tor der Schmiedewerkstatt auf die Mainstreet.

      »Yeah«, antwortete er, »ich nehme die Overland.«

      »Aber sie fährt schon in einer Stunde«, gab der Blacksmith zu bedenken.

      »Ja, ich weiß.«

      Der Schmied kratzte sich am Kinn.

      »Und Ihr Freund?« forschte er nun mit deutlich hörbarer Sorge in der Stimme.

      Doc Holliday zog den steifen Hut tiefer in die Stirn und ging auf das Tor zu.

      »Der reitet auch in einer Stunde!«

      *

      Lewt Gerritsens Augen waren schmal wie Schießscharten, als er den Mann mit dem Stern plötzlich im Eingang stehen sah.

      Der lange Cornwall rümpfte die Nase und krähte: »He, was will der denn hier?«

      »Halt’s Maul«, zischte Gerritsen.

      Die Banditen lungerten in dem verkommen wirkenden Hotelraum auf Hockern, Schemeln, zerfetzten Sesseln und Tischen herum.

      Niemand von ihnen rührte sich jetzt.

      Der »Marshal« machte drei Schritte in den Raum.

      »Kann ich mit Ihnen sprechen, Gerritsen?«

      Der Tramp ließ seinen Blick forschend über die Gestalt des Sternträgers gleiten.

      »Was wollen Sie?« knurrte er dann wenig gnädig.

      Doch, Rory Keaton hatte die Stirn, es zu sagen:

      »Mein Name ist Wyatt Earp.«

      Die Verbrecher federten von ihren Sitzen hoch.

      Gerritsen hatte den Kopf auf die Seite gelegt und stieß die beiden Worte durch den Mundwinkel.

      »Wyatt Earp?«

      »Ja – und ich möchte Ihnen ein Geschäft vorschlagen, Gerritsen.«

      Wieder musterte der Bandit den Sternträger.

      »Sie mir ein Geschäft vorschlagen?« fragte er ungläubig.

      »Es geht um die beiden Kerle, mit denen Sie sich gestern herumgeschlagen haben.«

      Gerritsen stieß einen leisen Doppelpfiff durch eine Zahnlücke aus.

      »Konkurrenten, he?«

      Keaton machte ein wegwischende Handbewegung. »Unsinn«, sagte er schroff, »es sind Revolvermänner, und wenn ihr es noch nicht gemerkt habt, dann seid ihr noch ziemlich harmlos.«

      Gerritsen mißfiel der Ton des Marshals entschieden, aber der Name Wyatt Earp hatte auch auf ihn seinen Eindruck nicht verfehlt. Außerdem wollte der Marshal ihnen ein Geschäft vorschlagen.

      »Ich dachte mir, daß es Schießer sind. Aber deshalb hätte ich sie mir doch nicht vorgeknöpft.«

      Keaton machte wieder seine herrische Handbewegung.

      »Das überlaßt ihr besser mir. Es muß schließlich alles nach dem Gesetz gehen.«

      Die anderen Banditen, die bisher schweigend dagesessen hatten, lachten hämisch. »Sure, Marshal«, krächzte Cornwall, um gleich darauf von seinem Boß wieder reichlich unsanft darauf hingewiesen zu werden, sich aus der Debatte zu halten.

      Und nun machte der vorgebliche Wyatt Earp dem Straßenräuberboß einen Vorschlag, der einen etwas weniger einfältigen Burschen als Gerritsen mißtrauisch hätte stimmen müssen.

      Als Rory Keaton das halbverfallene Hotel Jesse Vaughams verließ, hatte er nicht mehr und nicht weniger getan, als sich fünf Heckenschützen bestellt, die ihm den Kampf gegen die beiden gefährlichen Männer, deren Namen er nicht einmal kannte, durch die er lediglich seine goldene Position gefährdet sah, abnehmen sollten. Der Lohn, den er Gerritsen dafür versprochen hatte, wäre allerdings sehr hoch gewesen, wenn Keaton die Absicht gehabt hätte, ihn tatsächlich auszuzahlen. Aber der Doppelmörder hatte einen ganz anderen, geradezu diabolischen Plan. Keinen roten Cent würden sie bekommen, im Gegenteil, ganz im Gegenteil…

      Bis zur Abfahrt der Overland nach Lander waren es noch fünfundvierzig Minuten.

      Doc Holliday hatte die Mainstreet überquert und ging mit seinem elastischen Gang die Gasse zu Vaughams Hotel hinunter.

      Da kam Keaton ihm plötzlich entgegen. Der Verbrecher stutzte. Nur langsam ging er weiter. Heavens, wollte ihn der Halunke hier bereits abfangen?

      Der Gambler schob sich eine lange Zigarette zwischen die Lippen, blieb mitten auf der Straße stehen,

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