Szenen aus dem Landleben. Оноре де Бальзак
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»Über mein erstes Auftreten werden Sie vielleicht lachen,« fuhr der Arzt nach einer Pause fort. »Ich habe dies schwierige Werk mit einer Korbfabrik begonnen. Die armen Leute kauften ihre Käsehürden und die für ihren ärmlichen Handel unerlässlichen Korbwaren in Grenoble. Einen jungen intelligenten Mann brachte ich auf den Gedanken, längs des Wildbachs ein großes Landstück in Pacht zu nehmen, das alljährliche Anschwemmungen fruchtbar machten, und wo Korbweiden sehr gut fortkommen mussten. Nachdem ich die Anzahl der vom Bezirk verbrauchten Korbwaren überschlagen hatte, suchte ich einen jungen mittellosen Handwerker, einen geschickten Arbeiter, in Grenoble ausfindig zu machen. Als ich ihn gefunden hatte, bestimmte ich ihn leicht, sich hier niederzulassen, indem ich ihm versprach, ihm das Geld für die zu seinen Erzeugnissen nötigen Weideruten vorzustrecken, bis mein Weidenpflanzer ihm solche liefern könne. Ich überredete ihn, seine Körbe besser herzustellen und sie unter dem Grenobler Preise zu verkaufen. Er verstand mich. Die Weidenzucht und die Korbflechterei bildeten eine Spekulation, deren Resultate erst in vier Jahren geschätzt werden konnten. Es ist Ihnen gewiss bekannt, dass Weiden erst in drei Jahren so weit sind, dass sie geschnitten werden können. Während seines ersten Arbeitsjahres lebte und fand mein Korbflechter seine Nahrung durch Wohltaten. Bald heiratete er eine Frau aus Saint-Laurent-du-Pont, die etwas Geld hatte. Dann ließ er sich ein gesundes, luftiges Haus bauen, dessen Platz von mir gewählt und dessen Einteilung nach meinen Ratschlägen vorgenommen wurde. Welch ein Triumph, mein Herr! Ich hatte in diesem Flecken ein Gewerbe geschaffen, hatte einen Produzenten und einige Arbeiter dorthingebracht! Sie werden meine Freude eine Kinderei heißen? ... Während der ersten Tage der Etablierung meines Korbmachers ging ich nie vor seinem Laden vorbei, ohne dass sich meine Herzschläge beschleunigten. Als ich in diesem neuen Hause mit grüngestrichenen Fensterläden, vor dessen Tür eine Bank, ein Weinstock und Weidenbündel standen, dann eine saubere, gutgekleidete Frau sah, die ein dickes weiß-rosiges Kind inmitten von lauter fröhlichen Arbeitern stillte, die singend und eifrig ihre Korbwaren flochten, und von einem Manne angeleitet wurden, der, einst arm und hager, nun das Glück ausstrahlte, konnte ich dem Vergnügen nicht widerstehen, für einen Augenblick den Korbmacher zu spielen. Ich trat in die Werkstatt, um mich nach ihren Geschäften zu erkundigen, und gab mich dort einer Zufriedenheit hin, die ich nicht auszumalen wüsste. Ich war froh über diese Leute und meine Freude. Das Haus des Mannes, des ersten, der fest an mich glaubte, wurde meine ganze Hoffnung. War es nicht des armen Landes Zukunft, mein Herr, die ich bereits in meinem Herzen trug, wie die Frau des Korbmachers ihren ersten Säugling in dem ihrigen trug? ... Viele Dinge hatte ich zu gleicher Zeit zu betreiben, viele Vorstellungen musste ich verletzen ... Ich begegnete einem heftigen Widerstand, der von dem unwissenden Bürgermeister genährt wurde, dem ich seine Stellung genommen hatte und dessen Einfluss vor dem meinigen verging; ich wollte ihn zu meinem Adjunkten und zum Teilnehmer an meinem Wohltun machen. Ja, mein Herr, diesem Kopfe, dem härtesten von allen, versuchte ich die ersten Einsichten beizubringen. Ich packte meinen Mann sowohl bei seiner Eigenliebe als auch bei seinem Nutzen. Sechs Monate lang speisten wir zusammen zu Mittag und ich teilte ihm vieles von meinen Verbesserungsplänen mit. Viele Leute würden in dieser notwendigen Freundschaft die grausamsten Verdrießlichkeiten meiner Arbeit sehen; war aber dieser Mann nicht ein Werkzeug, und zwar das kostbarste von allen? Wehe dem, der seine Axt verachtet oder sie gar sorglos beiseite wirft! Würde ich überdies nicht sehr inkonsequent gewesen sein, wenn ich, der ich das Land verbessern wollte, vor dem Gedanken, einen Menschen zu verbessern, zurückgeschreckt wäre? Das dringendste Mittel zum Wohlstand war eine Straße. Wenn wir vom Magistrat die Genehmigung erhielten, einen guten Weg von hier bis an die Grenobler Straße zu bauen, war mein Adjunkt der erste, der Nutzen davon hatte. Denn statt seine Bäume mit hohen Kosten auf schlechten Pfaden zu schleppen, würde er sie mittels einer guten Bezirksstraße leicht transportieren, einen großen Handel mit Holz aller Art treiben und nicht mehr elende sechshundert Franken jährlich, sondern schöne Summen verdienen können, die ihm eines Tages einen gewissen Wohlstand verschaffen mussten. Endlich war der Mann überzeugt worden und wurde mein Jünger. Einen ganzen Winter lang trank mein ehemaliger Bürgermeister in der Wirtschaft mit seinen Freunden und wusste unseren Untergebenen zu beweisen, dass eine gute Wagenstraße eine Glücksquelle für das Land sein würde, da sie jedermann erlaube, mit Grenoble Handel zu treiben. Als der Gemeinderat die Straße genehmigt hatte, erhielt ich vom Präfekten einige Gelder aus dem Mildtätigkeitsfonds der Provinz, um die Transporte zu bezahlen, welche die Gemeinde aus Karrenmangel außerstande war, zu bewerkstelligen. Endlich habe ich, um dies große Unternehmen schneller zu beendigen und um die Ignoranten, die über mich murrten, indem sie sagten, ich wolle die Frondienste wieder einführen, unmittelbar die Resultate würdigen zu lassen, während aller Sonntage meines ersten Verwaltungsjahres die Bevölkerung des Fleckens, die Frauen, die Kinder und selbst die Greise, gutwillig oder gezwungenerweise, ständig auf die Höhe des Gebirges geschleppt, wo ich selber auf einem ausgezeichneten Grund und Boden den großen Weg trassiert hatte, der von unserem Dorfe aus auf die Straße nach Grenoble führt. Ein Überfluss an Materialien fand sich zum großen Glück längs der Baulinie des Weges. Dies langwierige Unternehmen verlangte von mir viel Geduld. Bald verweigerten die einen, der Gesetze unkundig, die Naturalleistung; bald konnten andere, denen es an Brot gebrach, wirklich keinen Tagelohn verlieren; man musste daher an diese Getreide verteilen, und dann jene durch freundschaftliche Worte beruhigen. Doch als wir zwei Drittel der Straße, die etwa zwei Meilen lang ist, vollendet, hatten die Einwohner ihre Vorteile so wohl erkannt, dass das letzte Drittel mit einem Eifer, der mich überraschte, zu Ende gebracht wurde. Ich bereicherte die Zukunft der Gemeinde, indem ich eine doppelte Pappelreihe jeden Seitengraben entlang pflanzte. Heute bereits bilden diese