Fiona - Spinnen. Zsolt Majsai

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Fiona - Spinnen - Zsolt Majsai Die Kristallwelten-Saga

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erkläre ich, während ich schräg zurückweiche.

      „Dann hör doch auf zu lachen“, sagt Flutschie, während er nun auf allen vieren wie ein Affe losrennt.

      Aus dem Augenwinkel sehe ich den Riesen, der ausholt. Flutschie packt meinen Arm und zieht ihn an sich, während die Klinge herabsaust. Im Normalfall eine Scheißsituation. Ich wäre meinen linken Arm los und sie könnten sich mit mir vergnügen.

      Allerdings rechnet Flutschie nicht damit, dass ich viel stärker bin, als ich aussehe. Kurz bevor die Axt meinen Arm trifft, ziehe ich ihn zurück. Flutschie schreit auf und lässt mich los, aber trotz seiner eigentlich unglaublichen Reflexe ist er zu langsam.

      Er verliert zwei Finger.

      Das Volk tobt, Flutschie schreit nun vor Schmerzen, das Monster starrt ihn entsetzt an.

      „Mach sie fertig!“, kreischt Flutschie. „Mach die verdammte Nutte fertig!“

      Stiernackenmonster sieht mich an, dann holt er in einem weiten Bogen aus und wirft die Axt in meine Richtung. Für die meisten Gegner wäre das vermutlich tödlich.

      Ich springe nach rechts zur Seite und drehe mich dabei nach links, sodass ich mit der rechten Hand die an mir vorbeisausende Axt greifen kann. Die Kraft dahinter ist gewaltig, also setze ich meine Drehung einfach fort. Mit ausgestrecktem rechten Arm führe ich die Axt in einem Bogen und lasse sie los, als ich einmal eine vollständige Drehung gemacht habe.

      Die Klinge fährt dem staunenden Muskelmann knapp neben der Schulter durch den linken Arm und trennt ihn vollständig ab. Während die Axt völlig unbeeindruckt weiter fliegt und schließlich in der Tribünenwand steckenbleibt, ohne jemanden zu verletzen, weil die Zuschauer wohl geübt darin sind, solchen Waffen aus dem Weg zu springen, fällt der herrenlos gewordene Arm mit einem dumpfen Laut auf den Boden.

      „Wie ist die Lage?“, erkundige ich mich. „Wollt ihr aufgeben?“

      „Bring sie um!“, kreischt Flutschie. „Das schaffst du auch mit einem Arm!“

      Wie er nach den aktuellen Ereignissen zu dieser überaus optimistischen Einschätzung kommt, kann ich nicht nachvollziehen. Aber das Muskelpaket glaubt ihm auch noch. Er stapft nämlich auf mich zu, als würde aus dem Stumpf an seiner linken Schulter kein Blut spritzen, als würde er nicht gleich verbluten, als wüsste er nicht, dass er nicht einmal mit zwei Armen gegen mich ankommt.

      „Das ist nicht dein Ernst?“, frage ich ihn verwundert. „Soll ich dir auch noch ein Bein abschneiden, damit du es einsiehst?“

      Statt einer Antwort greift er mit der vorhandenen Hand nach mir. Ein schwachsinniges Unterfangen, er ist viel zu langsam. Psychologisch allerdings gar nicht so dumm, er lenkt mich damit, insbesondere weil ich so verblüfft bin, von Flutschie ab, den ich weiter weg wähne, seinen Fingern nachweinend.

      Tatsächlich ist er aber bereits hinter mir und legt triumphierend lachend beide Arme um mich. Er ist erstaunlich kräftig, stelle ich dabei fest.

      Ich drehe den Kopf und sehe ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er grinst mir zu.

      „Du weißt, dass ihr disqualifiziert werdet, wenn ihr mich tötet?“, erkundige ich mich.

      „Das ist mir so egal“, erwidert er. „Ohne seinen Arm ist mein Bruder in der Arena wertlos. Du hast unsere Zukunft zerstört.“

      „Er ist dein Bruder? Wusste ich nicht. Ist aber nicht wichtig. Was die Zukunft angeht, wie viele habt ihr denn zerstört?“

      „Wen interessiert das? Mach sie fertig, Kleiner!“

      Das gilt seinem Bruder, der in der Zwischenzeit natürlich problemlos bei uns angekommen ist und nun vor uns steht. Seine rechte Hand schließt sich wie ein Schraubstock um meinen Hals und er hebt mich mühelos hoch.

      Bis zu der Bemerkung Flutschies habe ich noch darüber nachgedacht, die beiden mehr oder weniger zu verschonen, aber nun ist mir nicht mehr danach. Ich sollte derartige, romantische Retterideen endlich und endgültig begraben. Als wenn ich nicht wüsste, dass der Mensch an sich ein völlig unmoralischer Idiot ist. Bisher haben mir meine schöngeistigen Vorstellungen, die Welten retten zu müssen, vor was auch immer, nichts als Ärger eingebracht.

      Ich blicke in die blauen Augen des Muskelberges. „Sorry, Kleiner.“

      „Hä?“

      „Du musst leider als Erster unter meiner neuen Moral leiden.“

      „Wovon redest du? Ist das der Sauerstoffmangel in deinem Gehirn?“

      Oh, er ist ja gar nicht so doof, wie er tut. Aber das ändert eigentlich nichts. Zumal der Druck um meinen Hals immer stärker wird und irgendwann größere Schäden verursachen könnte. Ich möchte nicht, dass meine aktuellen Freunde über meine Unsterblichkeit Bescheid wissen.

      Ich schlage ansatzlos mit den Händen gegen seine Ohren. Das hilft immer. Na ja, fast. Gegen den Krumana-Dämon bei der allerersten Begegnung hat es absolut nichts gebracht. Aber Stiernackenmonster ist kein Dämon, außerdem bin ich seitdem deutlich stärker geworden.

      Er schreit auf und lässt mich los. Darauf bin ich vorbereitet, komme federnd auf und drehe mich blitzschnell um, denn Flutschie ist immer noch da. Und sein großer Bruder im Moment ungefährlich.

      Flutschie hat sich zwischendurch eine Waffe besorgt, er hatte ja Zeit genug, die möglichen Verstecke abzuklappern. In den nicht ganz vollständigen Händen hält er eine Hellebarde.

      Die sind ja echt witzig hier. Eine mittelalterliche Waffe bei diesem Wettbewerb, bei dem nicht getötet werden darf? Da muss man mit diesem Ding schon gut umgehen können, um keine tödlichen Verletzungen zuzufügen.

      Ich erinnere mich an mein Waffentraining im Dojo und weiche mit einer Drehbewegung der zustoßenden Lanze aus, Der Schwung trägt Flutschie vorwärts. Ich lasse Show mal Show sein, springe aus meiner Drehbewegung hoch und treffe mit dem Fuß seine Schläfe. Hellebarde und Flutschie landen beide auf dem Boden und rühren sich nicht mehr. Ich hoffe, ich habe die Stabilität seines Schädels nicht überschätzt, töten wollte ich ihn nicht.

      Ich wende mich wieder dem Stiernacken zu.

      Er richtet sich gerade auf. Sein nackter Oberkörper ist von Schweiß und Blut bedeckt, sieht irgendwie gruselig aus. Vor allem mit seiner armlosen linken Schulter. Das Blut spritzt aber nicht mehr. Eigentlich dürfte er gar nicht mehr stehen können.

      „Hallo? Leg dich doch endlich hin. Du bist ja echt masochistisch veranlagt!“

      Statt einer Antwort stürmt er auf mich zu. Dafür, dass er kaum noch Blut haben dürfte, erstaunlich schnell sogar. Ich warte auf ihn. Mir reicht es jetzt. Kurz, bevor er mich erreicht, schwinge ich den linken Fuß hoch, genau zwischen seine Beine.

      Das stoppt selbst einen wie ihn.

      Mit hervorquellenden Augen sinkt er auf die Knie, auf denen er einige Sekunden verweilt. Schließlich macht er die Augen zu und fällt endlich um.

      Es ist vollkommen still.

      Ich trete erst zum Muskelmonster und prüfe seinen Puls, dann zu Flutschie. Beide sind noch am Leben, Glück gehabt.

      Dann blicke ich hoch zur Tribüne, auf der sich Baro befindet.

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