Wyatt Earp Staffel 10 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 10 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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      Frank machte einen letzten Vorstoß: »Wenn die Kinder zu Cassedy gebracht worden sind, ist nichts mehr daran zu ändern, und der Wagen rollt.«

      »Er rollt ohnehin«, knurrte Ed mit gesenktem Kopf.

      »Nein, Ed, wir können selbst am Ende der Welt noch umkehren, nicht aber mehr, wenn wir auf dem Hof Jack Cassedys sind und seine Tore sich hinter uns geschlossen haben.«

      »Gib’s auf und laß mich in Ruhe, Frank!« maulte Ed.

      »Es ist nicht zu ändern. Wir können die Kinder nirgends sonst unterbringen. Allein bei Cassedy sind sie sicher.«

      »Sicher? Bei jedem Sheriff sind sie sicherer, bei einem Farmer oder jedem x-beliebigen Bürger einer Ansiedlung. Nicht aber bei dem gefürchteten Banditenführer Cassedy. Er macht die ganze Sache erst richtig gefährlich, das weiß ich genau. Und noch etwas: Glaube ja nicht, daß sich dieser Mann mit einer kleinen Geldsumme zufriedengeben wird.«

      »Hals Sache. Ich will kein Geld, nicht einen Dollar will ich! Ich bin Peon und bleibe es bis zu dem Tage, wo mich vielleicht einmal ein Rancher als Cowboy nehmen wird.«

      Dieser Tag würde für den texanischen Peon Edward Chester sicher einmal gekommen sein. Und sein früherer Bestman bestätigte es ihm sogar.

      »Du bist bestimmt eines Tages ein richtiger Cowboy, Ed. Ein Mann, der seine vierzig oder gar fünfundvierzig Bucks im Monat verdient, von denen sich schon einiges kaufen läßt. Man kann Tabak dafür kaufen, Whisky, Kölner Duftwasser in den Stores, um ein Girl an sich zu fesseln, man kann sogar einen Sattel damit abzahlen. Man kann ein eigenes Pferd…«

      »Hör auf!«

      »Nein, Ed, ich bin noch nicht fertig. Ich muß dir noch sagen, daß das alles Dinge sind, die sich der ehrliche junge Cowboy ehrlich kaufen und leisten kann. Die dann jeder sehen darf. Du brauchst nicht rot zu werden, wenn die kleine Peggy unten in Harpers Speiseküche, die dir doch gefällt, wie ich bemerkt habe, Duftwasser von dir geschenkt bekommt, wenn sie fragt, woher du das Geld dafür hast. Weil es ehrlich verdient ist, mit Weidearbeit.«

      »Laß mich zufrieden mit deinen Sprüchen.«

      »Es sind keine Sprüche.«

      »Doch!«

      »Nein, und du weißt es längst, Ed. Das viele Geld, von dem dein Bruder träumt, würde einen Burschen wie dich niemals sehr glücklich machen. Das Fäßchen mit Kölner Duftwasser, das du dann vielleicht kaufen könntest für Peggy, würde dich drücken wie ein Mühlstein, im Gegensatz zu dem ehrlich erworbenen kleinen Fläschchen…«

      »Verdammt, halte dein Maul, Frank. Du hättest Prediger werden sollen.«

      Frank Macirian wußte, daß er jetzt am heikelsten, gefährlichsten Punkt angelangt war.

      Der Weg zu dem Desperado Jack Cassedy mußte verhindert werden.

      Und nur Ed konnte das. Wenn überhaupt einer.

      Aber Ed war abhängig von seinem älteren Bruder Halbom, zu dem er achtzehn Jahre aufgeblickt hatte. So etwas ließ sich nicht mit ein paar Worten auslöschen.

      Was der Verwundete auch versuchte, es prallte an der Bruderliebe Eds ab. Er konnte und würde nicht gegen Halbom handeln.

      So, wie er am Vormittag keinen tödlichen Schuß auf den Arizonamann hatte abgeben können und der teuflischen Versuchung durch den Bruder widerstanden hatte, so widerstand er jetzt Franks Bitten um Einsicht.

      Als in der Ferne unten im Tal ein helles, glitzerndes Schimmern zu sehen war, wußte Ed, daß es der Garcia-See war.

      Da sagte Frank Macirian hinter ihm: »Ed, hast du auch daran gedacht, daß Cassedy die Kinder vielleicht töten wird?«

      »Töten?«

      Ed warf den Kopf herum und starrte in das Dunkel des schaukelnden Wagens.

      »Ja, töten! Was soll ihn veranlassen, die Kinder bei sich aufzunehmen? Er wird bei eurer Erpressung helfen – aber nicht euren Plan teilen, die entführten Kinder tatsächlich auch wieder zurückzubringen.«

      »Weshalb denn nicht?«

      »Weil er sich da einer großen Gefahr aussetzen würde.«

      »Der müßten wir uns auch aussetzen!«

      »Nicht unbedingt. Ihr könnt erzählen, ihr hättet die Kinder da und dort gefunden und aufgegriffen. Aber ein Mann vom Rufe Jack Cassedy kann so etwas nicht mehr erzählen. Zudem wird er in beiden Staaten gesucht, drüben bei uns in New Mexico und hier in Texas!«

      »Und du glaubst, er würde die Kinder umbringen lassen?« fragte Ed unsicher.

      »Das denke ich. Weil er die offene Gefahr scheut. Dafür ist er doch bekannt.«

      »Hal wird ihn dazu zwingen, die Kinder wohlbehalten nach Tucumcari zurückzusenden.«

      »Hal wird ihn zwingen? Das träumst du, weil du Cassedy nicht kennst!«

      »Ich kenne ihn wohl. Wir haben ihn zweimal getroffen. Und im vergangenen Herbst hat Jack Hal auf die Schulter geklopft und gesagt: Junge, du bist richtig. Du wirst eine Kanone! Ich bin dein Freund, hat er zu meinem Bruder gesagt…«

      Ja, das hatte der Llano-Bandit wirklich zu dem jungen Hal Chester gesagt, und Hal war sehr stolz darauf gewesen. So stolz, daß er jetzt glaubte, mit seinem lebenden Raub zu Cassedy gehen zu können.

      Es half nichts, daß Frank dem jungen Chester in allen Farben ausmalte, was ihm und Hal bevorstehen könnte – sie blieben auf dem Weg.

      Wenn auch Ed ein schlechtes Gewissen bei der ganzen Sache nicht los wurde, er wagte nicht, sich gegen Hal zu stellen.

      Längst lagen die Kinder neben Frank im Schlaf.

      Da rollten die drei schweren Prärieschooner in Garcia ein.

      Es war eine winzige, abseits von der großen Overlandstraße liegende Stadt.

      Vor dem Haus, in dem Cassedy damals gelebt hatte, hielt Halbom den Treck an. Mit steifen Gliedern rutschte er vom Bock und klopfte an die Haustür.

      Eine brummige alte Frau, die nur auf einem Auge sehen konnte, kam mit der Petroleumlampe an die Tür geschlurft.

      »Was wollen Sie?« knurrte sie dem Mann in dem unverkennbar singenden texanischen Tonfall entgegen.

      »Ich suche…«

      »Wen?«

      »Den Mann, mit dem ich damals hier gesprochen habe. Ich lernte ihn im Llano kennen.«

      »Wer sind Sie?«

      »Mein Name ist Chester. Halbom Chester.«

      »Woher kommen Sie?«

      »Aus Tucumcari in New Mexico.«

      »Sie sind doch Texaner«, grollte ihn die Alte an.

      »Ja,

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