Wyatt Earp Staffel 10 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 10 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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Earp fragte: »Und die Pferde?«

      »Die kommen natürlich in den Stall«, entschied Holliday mit einer Handbewegung zum Wirt. »Unser freundlicher Gastgeber wird sie selbstverständlich sofort versorgen. Überhaupt ist er ein zuvorkommender, netter Mann, und ich werde mir das mit dem mehrwöchigen Aufenthalt dort überlegen!«

      Die Worte gingen dem Schankwirt Babe Laughton ein wie Honig.

      Trotz seiner dürftigen Bekleidung eilte er sofort auf die Pferde zu, um sich ihrer anzunehmen.

      Seine Gäste blickten ihm solange nach, bis sie die Tiere im Stall versorgt wußten, und gingen dann in das Haus.

      Doc Holliday stieß oben eine Zimmertür auf – da fiel drüben der Schuß.

      Die beiden Dodger eilten ans Fenster und vermochten einen Blick auf die gespenstische Szene drüben im Hof zu werfen.

      »Kein Licht machen«, mahnte Wyatt den Spieler.

      »Wo werde ich denn. Hier gibt es doch zum Sonderpreis von einem Dollar offenbar noch eine ländliche Komödie dazu.«

      So beobachteten die beiden Männer die Vorgänge auf dem gegenüberliegenden Hof, soweit sich dies über die ganze Breite der Mainstreet hinweg tun ließ.

      Der Missourier hatte sein Nelsonrohr hervorgeholt, um die Gesichter der Männer dort drüben besser beobachten zu können. Plötzlich zog er die Brauen zusammen.

      »He, wenn ich diese Raubvogelfratze nicht schon irgendwo gesehen habe, will ich Jeremias heißen!«

      Er reichte Holliday das Glas.

      Der blickte hindurch und sah jedes einzelne Gesicht scharf an.

      »Kenne keinen davon. Wen meinen Sie?«

      »Den langen Burschen, der den Kopf gesenkt hält und mit gespreizten Beinen und nach innen stehenden Füßen in der Mitte des Kreises steht.«

      »Scheint der Boß in dem netten Laden zu sein. Wahrscheinlich hat er vorhin die beiden armen Würmer noch verprügelt, ehe sie ins Bett kamen.«

      Wyatt Earp nahm das Glas zurück und beobachtete weiter den Hof.

      Für die zerschossene Lampe hatte einer der Männer rasch eine andere angezündet. Das ermöglichte den beiden stillen Beobachtern, die Vorgänge auf dem Hof im Fernrohr deutlich zu sehen.

      »Also, diesen Burschen kenne ich«, wiederholte der Marshal.

      »Gut oder schlecht?« wollte der Georgier wissen.

      »Bestimmt schlecht. Da war irgendeine düstere Geschichte, die mich mit ihm zusammengebracht hat. Der Mann ist eine ganz undurchsichtige Erscheinung. Wenn ich ihn einmal sprechen hören könnte, dann wüßte ich vielleicht, woher ich ihn kenne.«

      »Wahrscheinlich interessieren sich ein Dutzend Sheriffs und ebenso viele Richter für ihn!«

      »Richter!« Wyatt ließ das Glas sinken. »Zounds, ich habe es. Ich habe den Kerl in einer Gerichtsverhandlung drüben in Amarillo gesehen. Da sagte er aus. Er war zwar nicht angeklagt, aber er unterschied sich von dem Mann auf der Anklagebank lediglich darin, daß er keine eisernen Handfesseln trug. Es ging damals um einen Überfall im Sands. Ein einzelner Reiter ist angefallen worden und entkam zwei Banditen. Einen von ihnen hatte er in Amarillo wohl wiedererkannt, eine Zeitlang nach dem Überfall. Da tauchte dieser Mensch da drüben als Zeuge auf. Er bezeugte, daß der Beklagte zu der betreffenden Zeit mit ihm zusammen drüben in Oklahoma City gewesen sei. Ja, so war es, und als er den Raum in der großen City Hall von Amarillo verließ, blickten ihm eine Menge Männer mit sonderbaren Augen nach. Ich habe diese Gestalt niemals vergessen, weil mich der herrische Blick und das mehr als selbstsichere Auftreten dieses Menschen damals mißtrauisch gemacht hatten.«

      »Wissen Sie noch, wie er hieß?«

      »Warten Sie… Winters oder so. Kann auch irgendein ähnlich klingender Name sein, der jedenfalls unecht wirkte. Ein gerissener, hartnerviger Mann mit befehlsgewohntem Gehabe und einem Auftreten, das mich auf merkwürdige Weise an Ike Clanton erinnerte!«

      Doc Holliday hatte sich auf einen der plüschbezogenen Sessel niedergelassen und meinte seufzend: »Wäre es da nicht richtiger, wenn wir uns gleich wieder in unsere Sättel setzten und zusehen, daß wir rasch aus dieser behaglichen Gegend kommen? Denn wenn Sie erst irgendwo hintreten, dann ist da etwas faul.«

      Wyatt Earp wandte keinen Blick vom Fenster.

      »Am liebsten würde ich jetzt…«

      »Ich weiß«, unterbrach ihn der Spieler und erhob sich, schob seine beiden elfenbeinbeschlagenen Revolver nach vorn und stülpte seinen Hut auf. »Gehen wir also, es ist tatsächlich auch besser so. Sonst schlafen wir am Ende noch schlecht.«

      Sie verließen das Haus durch die Hoftür, die der Wirt nicht abgeschlossen hatte, als er aus dem Stall kam.

      Dunkel lag die Straße vor ihnen.

      Ein sichelscharfer Neumond stand hoch über der Mainstreet und warf ein geisterhaftes Licht auf die Häusergiebel.

      Wyatt Earp und Doc Holliday überquerten die Straße und blieben neben dem Hoftor Cassedys stehen.

      Es war ruhiger geworden da drinnen.

      Die beiden lauschten und vernahmen nur Wortfetzen.

      Bis der Marshal dann ganz deutlich hörte, wie ein Bursche sagte: »Und damit wir uns verstehen: Den beiden Kindern geschieht nichts. Hal hat es versprochen.«

      Doc Holliday meinte, als sich die beiden Dodger etwas vom Hof entfernt hatten: »Glauben Sie wirklich, daß sich diese Burschen nur der Kinder wegen so aufgeführt haben?«

      »Das soll es ja geben. Aber ich glaube es nicht. Vor allem nicht, weil dieser Winters dabei ist.«

      Sie beschlossen, durch eine Quergasse an die Rückfront des Anwesens heranzugehen, um von dort aus vielleicht ungestörter Einblick in die Geschehnisse zu gewinnen, die sich da abspielten.

      Es war Edward Chester gewesen, der diesen Satz gesprochen hatte: »Und damit wir uns verstehen: Den beiden Kindern geschieht nichts. Hal hat es versprochen.«

      Danach wandte sich Ed um, packte Frank Macirian am linken Arm und schob mit ihm zum Tor.

      »Wo wollen die beiden hin?« fragte Cassedy knurrend Hal Chester.

      »Weiß ich es? Wahrscheinlich will Ed ein Bett für Frank suchen.«

      »Ein Bett? Wozu, wir haben einen großen Heuschober.«

      Aber Ed Chester war schon auf der Straße und warf das Tor hinter sich und dem Arizonamann zu.

      Stumm überquerten die beiden Männer die Straße.

      Ed hatte schon beim letztenmal, als sie hier durchkamen, das kleine Hotel drüben an der Ecke gesehen.

      Jetzt klopfte er dort ein Mädchen heraus, das ein kleines Zweibettzimmer richten mußte.

      So hatte Ed den Verletzten unter Aufsicht, Frank konnte sich nicht heimlich davonstehlen

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