Wyatt Earp Staffel 10 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 10 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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nickte. »Leider ist das nicht ausgeschlossen.«

      Daß er aus den Männern im Jail nichts herauspressen könnte, hatte er schnell begriffen. Er verstand sich auf Gesichter. Zu lange jagte er Banditen, zu viele Menschen hatte er kennengelernt, als daß er nicht gewußt hätte, was er von solchen Gesichtern zu halten hatte.

      Der Marshal schärfte dem Sheriff ein, daß er auf jeden Fall die drei Wagen mit Rinderhäuten sicherzustellen habe. Wenn sich jemand meldete, der sie holen wolle, so habe er sich zu legitimieren. Außerdem erklärte Wyatt dem Sheriff, es sei anzunehmen, daß außer diesem Hal noch andere Männer bei dem Treck gewesen seien.

      Der Sheriff beteuerte, alles verstanden zu haben und es ganz sicher dem Gesetz entsprechend zu regeln.

      Wem gehörten die Kinder?

      Wyatt hatte schnell festgestellt, daß die Ranch, von der die Wagen stammte, sich G-Ranch nannte. Ferner konnte er feststellen, daß die Rinderhäute das G-Zeichen und ein Hufeisen trugen. Auch an den tief eingedrückten Spuren der schweren Prärieschooner vorm Tor erkannte er, daß der Treck von Westen gekommen war.

      Also hatte er die G-Ranch höchstwahrscheinlich im Westen, wahrscheinlich sogar im Nordwesten zu suchen, denn Garcia lag an der schmalen alten Overlandstraße hinüber nach New Mexico.

      Das waren schon ganz gute Anhaltspunkte, und der Marshal war sicher, die Ranch finden zu können.

      Wo aber steckte der Mörder?

      Hatte er sich hier in einem der wenigen Häuser verborgen?

      Oder war es ihm gar gelungen, ein Pferd zu bekommen und zu fliehen?

      Wyatt hielt die letztere Möglichkeit für wahrscheinlicher. Dieser Bandit hatte nicht nur seine Schwester unter seiner Gewalt, sondern ganz offensichtlich noch mehr Leute in diesem abgelegenen Nest.

      Wer war dieser Jack Sommers?

      Der Mann hatte den Namen des Marshals gehört, wußte also, wer gegen ihn stand und hatte mit seiner Flucht bewiesen, daß er allen Grund hatte, sich rasch auf und davon zu machen.

      Der Marshal kannte solche Orte, er kannte auch die Menschen, die gezwungen waren, in ihnen zu leben. Oft wurde eine ganze Stadt von einem einzigen Banditen regelrecht tyrannisiert und war so eingeschüchtert, daß es keiner wagte, sich dagegen aufzulehnen oder gar den Verbrecher zu verraten.

      Aus diesem Grunde verwarf der Missourier den Gedanken, in der Ansiedlung Nachforschungen zu halten.

      Diesem Umstand verdankten es Edward Chester und der Verletzte, daß sie zunächst unentdeckt blieben.

      Wyatt Earp nahm einen leichten, hochrädrigen Wagen aus dem Schuppen Sommers, legte seine niedrige Ladefläche mit Stroh und Decken aus und schaffte so einen guten Platz für die beiden Kinder.

      Noch bevor die Nacht zu Ende war, verließen er, Doc Holliday, der kleine Juan Gonzales und die vierjährige Erica Hartman das düstere Garcia, das Banditennest, die Bleibe des Anführers der Sands, Jack Cassedy.

      Doc Holliday ritt voran, und der Marshal, der seinen Falben eingespannt hatte, lenkte den Wagen.

      Die beiden Kleinen waren so müde, daß sie trotz des holprigen Weges rasch wieder einschliefen.

      Wichtiger als der Mörder und alles andere sonst war jetzt, die beiden Kinder so rasch wie möglich zu ihren Eltern zurückzubringen.

      Sie hielten auf die Grenze zu und kamen auf die sandige Straße nach San Jon.

      Als die Sonne aufging, hatten sie schon ein gutes Stück Weg hinter sich gebracht. Und jetzt fand der Marshal seine Vermutung bestätigt, die drei Schooner waren auf diesem Weg gekommen. Ganz deutlich vermochte er immer wieder ihre Wagenspuren zu erkennen. Es waren besonders schwere Wagen, die großen Räder hatten breite Stahlbänder, und das beachtliche Gewicht der Häute hatte die Räder zuweilen sehr tief einsinken lassen.

      Von Garcia nach San Jon hatten sie mehr als dreißig Meilen zurückzulegen. Aber sie schafften die Strecke fast in der Hälfte der Zeit, die die schweren Planwagen dazu benötigt hatten.

      Leicht rollte der Highlander, von dem hochbeinigen Falben spielend gezogen, dahin. Doc Holliday ritt immer so weit voraus, daß der Marshal und die beiden kleinen Passagiere kaum Staub zu schlucken hatten.

      Plötzlich sah der Marshal, daß der Spieler seinen Rappen anhielt.

      Wyatt fuhr näher heran, hielt dann ebenfalls an und stieg vom Kutschbock.

      Doc Holliday war abgestiegen und betrachtete Fußspuren, die vom Weg ab in den Sand und zwischen dem Steppengras hindurchführten.

      »Was mag das zu bedeuten haben?«

      Wyatt Earp hatte die Eindrücke eine Weile betrachtet und erklärte dann: »Hier hat ein Kampf stattgefunden.«

      »Zwischen den Leuten vom Wagen?«

      »Schwer zu sagen. Möglich wäre es ja, da die Spuren alle wieder zur Straße führen.«

      »Vielleicht haben die beiden anderen sich hier mit diesem Hal gestritten.«

      »Irgend etwas ist da noch unklar. Aber ich werde es herausfinden!«

      Sie machten eine Rast. Die Kinder bekamen zum erstenmal in ihrem Leben ein Essen vom Campfeuer mitten in der Savanne.

      Am gestrigen Tag hatten sie nur Brot gekaut und vor Angst und Aufregung kaum Appetit gehabt.

      Es hatte bis zum Mittag gedauert, bis zumindest das kleine Mädchen so viel Vertrauen zu den neuen Onkeln gefaßt hatte, daß es den Marshal ansah und fragte: »Bringst du uns wieder zu Mutti?«

      »Ja.«

      »Heute noch?«

      »Ich hoffe es sehr. Jetzt müßt ihr erst gut essen, damit ihr uns nicht umfallt, ihr Präriezwerge.«

      Holliday hatte anschließend in seinem kleinen Kupferkessel einen Kaffee gemacht, wovon auch die Kinder, nachdem er stark verdünnt und gezuckert worden war, etwas bekamen.

      Der Georgier kniete sich neben dem Mädchen nieder. Er nahm seine Uhr aus der Tasche und zog sie auf, dann hielt er sie dem Kind an das Ohr.

      Die kleine Erica lauschte dem klingenden, weichen Schlag und lachte silberhell auf.

      »Das ist hübsch.«

      Holliday fragte: »Hatte denn von den Männern, mit denen ihr gestern gefahren seid, keiner eine Uhr?«

      »Nein. Ich weiß nicht, Onkel Hal vielleicht. Aber er hat nicht mit uns gesprochen.«

      Fast wie aus einem Munde fragten die beiden Dodger: »Und wie heißen die anderen?«

      Der Junge richtete sich auf und zog die Brauen wichtig in die Stirn.

      »Ich weiß es, Onkel Ed, der war lieb, und Onkel Frank, der war noch lieber. Aber er war krank. Deshalb mußte Onkel Hal ihn verbinden.«

      Die beiden Männer tauschten einen raschen Blick miteinander.

      Bald

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