Wyatt Earp Staffel 10 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 10 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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Holliday begann, den großen Bodenraum abzuleuchten.

      Es dauerte eine ganze Weile, bis er in einer niedrigen Ecke gleich unterm Dach auf einer Strohschütte die beiden Körper entdeckte.

      Er stürmte darauf zu und hielt inne.

      Seine entsetzliche Befürchtung traf glücklicherweise nicht zu.

      Vor ihm lagen unter einer Decke ein kleines Mädchen und ein kleiner Junge. Beide schliefen tief und hatten ihre pausbäckigen Gesichtchen ins Stroh geschoben.

      Der Spieler brachte es nicht fertig, sie aufzuwecken.

      »Doc!« hörte er da die Stimme des Marshals.

      Auf Zehenspitzen kam er zur Klappe zurück.

      »Schon mal zwei Engel schlafen gesehen, Marshal?« fragte er leise.

      Der Marshal, den ebenfalls eine Furcht befallen hatte um die beiden Kinder, atmete hörbar auf.

      »Alles in Ordnung?«

      »In bester Ordnung. Ich komme runter.«

      Holliday reichte die Lampe hinunter und rutschte dann durch die Klappe, die er wieder hinter sich zuzog.

      Unten im Korridor stand der Sheriff mit der Lampe vor der Frau.

      Margret Cassedy lehnte zusammengekauert an der Wand.

      Ihr hageres Gesicht wirkte jetzt eingefallen wie das einer Greisin. Das Kopftuch war verrutscht und hing ihr tief in die Stirn.

      Der Marshal sah sie groß an.

      »Wollen Sie nicht sprechen?«

      Die Frau schüttelte den Kopf.

      »Well, dann ist alles Weitere Ihre Schuld.«

      Da warf sie den Kopf hoch.

      »Was? Was ist meine Schuld? Habe ich ihn so gemacht? Er ist ein…«

      »Verbrecher! Das wissen wir.«

      Aber wußte der Marshal auch alles? überlegte die Frau. Wußte er wirklich, wen er da aus seinem Rattennest aufgestöbert hatte?

      Der Sheriff stand mit zuckendem Gesicht dabei.

      Wyatt blickte sich nach ihm um.

      »Sie wissen auch nichts weiter, Mister Plumback?«

      Der Sheriff schüttelte den Kopf.

      Da donnerte ihn der Missourier plötzlich an: »Mister Plumback, Sie tragen den Stern des Gesetzes! Offenhar haben Sie vergessen, zu was Sie sich da verpflichtet haben. Sie müssen dem Gesetz dienen und nicht einem Schurken gehorchen, den Sie vielleicht zu fürchten haben. Wer ist dieser Mann, der den Burschen da draußen niedergeschossen hat?«

      »Sommers, Marshal. Jack Sommers. Was soll ich mehr sagen?«

      »Alles müssen Sie sagen! Es geht hier um zwei schwere Verbrechen, um Mord und Kindesraub. Wo kommen die beiden Kinder her? Und wer ist der Tote im Hof dort?«

      »Den Mann kenne ich nicht.«

      »Und seinen Mörder?«

      »Ich weiß ja nicht, ob Jack ihn erschossen hat.«

      »Well, Mister Plumback. Ich werde dem Gouverneur berichten, welch zuverlässigen Sheriff er hier in dieser Stadt sitzen hat.«

      Earp tat, als wolle er sich abwenden.

      Da packte der alternde Sheriff ihn am Arm.

      »Warten Sie, Mister Earp«, sagte er.

      Die Frau schrie plötzlich auf: »Wenn Sie reden, Sheriff, sind Sie ein toter Mann!«

      »Noch ein Wort, Madam«, fuhr da der Spieler sie an, »und ich vergesse meine gute Erziehung. Sie wagen es, den Sheriff zu bedrohen in Gegenwart des Marshals? Wissen Sie, daß Sie sich jetzt selbst erledigt haben?«

      Der Kopf der Frau sank auf die Brust hinab.

      Wyatt Earp empfand schon Mitleid mit diesem zerrütteten Geschöpf.

      »Jack Sommers ist Ihr Sohn?«

      Sie schüttelte den Kopf.

      Da krächzte der Sheriff: »Er ist ihr Bruder.«

      »Und wer ist der Tote?«

      »Ich kenne ihn nicht. Er kam heute abend…«

      »… mit den Kindern?« schoß Holliday blitzschnell dazwischen.

      »Das weiß ich nicht.«

      »Lügen Sie nicht! Sie wissen es. Und wenn Sie so irrsinnig sind, mit dieser Lüge Ihres Bruders wegen zum Galgen gehen zu wollen, dann ist das Ihre Sache.«

      Wyatt Earp ergriff das rechte Handgelenk der Frau: »Stoßen Sie sich nicht noch tiefer ins Elend, sprechen Sie!«

      »Ich weiß ja nichts.«

      »Der Mann kam heute abend mit den Kindern?«

      »Ich glaube.«

      »Kam er etwa mit den drei Wagen, die im Hof stehen?«

      »Ich weiß es nicht.«

      Wyatt Earp drehte ihr den Rücken zu und ging hinaus.

      Holliday, der Sheriff und die Frau folgten ihm.

      Der Missourier hatte eine der Planen angehoben. »Rinderhäute! Der Wagen kommt von einer Ranch!«

      Das war dem erfahrenen Mann sofort klar. Und Rinderhäute wurden in dieser Gegend nach Levelland gefahren.

      »Sheriff, nehmen Sie die Frau mit ins Jail.«

      Mit gesenktem Kopf trottete die Frau neben dem Sheriff her.

      Doc Holliday und Wyatt Earp standen jetzt allein im Hof.

      »Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als die Kerle im Jail in die Mangel zu nehmen«, meinte der Georgier.

      »Die sind bestimmt noch verstockter als die Frau und haben auch mehr auf dem Gewissen als sie.«

      »Ich möchte den Mann finden, der vorhin gerufen hat: Hal hat versprochen, daß den Kindern nichts geschieht.«

      Wyatt Earp rieb sich nachdenklich das Kinn.

      »Mit diesen drei Wagen ist der junge Mensch da nicht allein gekommen. Es sind an jeder Deichsel Stränge. Also waren wenigstens sechs Pferde bei dem Treck. Und die überläßt kein Rancher der Welt einem einzelnen Burschen. Selbst mit zwei Männern wäre es ein gefährlicher Transport, bei dieser nicht eben wertlosen Ladung. Es müssen drei Driver gewesen sein. Einer von ihnen ist tot. Wo sind die beiden anderen?«

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