Fiona - Liebe. Zsolt Majsai

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Fiona - Liebe - Zsolt Majsai Die Kristallwelten-Saga

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sieht die beiden Männer an. „Ruft einen Skonkan!“

      Jetzt bin ich ja gespannt, und meine Gefährten auch, das sehe ich ihnen deutlich an. Ich werfe einen Blick auf Katharina, die ihn nachdenklich erwidert.

      Dann spüren wir ihn. Der Boden erzittert leicht. Und wieder. Und wieder. In einem absolut gleichmäßigen Rhythmus. Eigentlich ist es kaum zu merken.

      Dann schiebt sich etwas durch den Tunnel unten in den sichtbaren Bereich. Sieht wirklich wie ein riesiger Wurm aus, mit einem Durchmesser von mindestens fünf Metern. Und jetzt sehe ich auch, was die rhythmische Erschütterungen auslöst. Das Wasauchimmer bewegt sich durch Kontraktionen und Dehnungen fort, so wie sich auch ein Regenwurm vermutlich bewegen würde. Bewegt hat. Ich hatte nie einen dabei beobachtet, aber so stelle ich es mir ungefähr vor.

      Krass.

      Dann bleibt er stehen und die beiden Männer greifen mit ihren langen Haken nach unten und ziehen den Rücken des Wurms auseinander, sodass darunter eine Tür sichtbar wird. Sie befestigen ihre Haken am Geländer, dann klettert einer von ihnen nach unten und öffnet die Luke. Sie führt in einen Raum, der mich an die Rohrpost im Kernel erinnert.

      „Ach du Scheiße!“, sagt Katharina. „Ist das Ding lebendig?!“

      „Es ist ein Skonkan“, erwidert Roakan.

      Ich werfe einen Blick auf Loiker, der bleich geworden ist, dann zucke ich die Achseln und klettere nach unten. Katharina lässt Roakan und dann Loiker folgen, bevor auch sie nach unten kommt. Die Luke wird geschlossen.

      Der Raum ist länglich, es befinden sich Sitzbänke rundherum. An einer Stelle ist eine Art Schalttafel wie aus den Anfänger der Telefonie in die Wand eingebaut. Zwei Hebel ragen daraus hervor.

      Roakan tritt jetzt zu diesen und fragt nach unserem Ziel.

      „Irgendwohin mit vielen Menschen“, antworte ich. „Und von wo aus man nach unten kommt.“

      „Nach unten?“

      „Hast du nicht gesagt, unten leben auch noch Menschen?“

      „Da ist nur der Abschaum! Die Lustlosen!“

      „Unwahrscheinlich, dass wir Sarah dort finden“, bemerkt Katharina.

      „Meinst du? Rebellisch wie sie ist?“

      „Hm. Auch wieder wahr.“

      „Wer ist Sarah? Vielleicht kann ich euch helfen, sie zu finden.“

      Ich mustere den Lustwächter, dann schüttele ich den Kopf. „Das glaube ich nicht. Also, bring uns irgendwohin, von wo aus wir nach unten kommen.“

      Schweigend beginnt er, die beiden Hebel zu bewegen. Darüber erscheinen jetzt Zahlen auf einem Monitor. Eigentlich nur eine Zahl. Zum Schluss zieht er beide Hebel kurz zu sich heran, daraufhin setzt sich der … Wurm in Bewegung.

      Und zwar erstaunlich gleichmäßig und schnell beschleunigend. Von den Erschütterungen, die von den Kontraktionen verursacht werden, ist kaum was zu merken.

      „Stabilisatoren“, bemerkt Katharina auf meinen fragenden Blick hin. „Aber was ich nicht wirklich in den Schädel kriege, ist, dass das Ding hier etwas Lebendiges zu sein scheint. Vor allem, wie weiß es, wo es hin soll?“

      Roakan zuckt die Achseln und setzt sich. „Das weiß ich auch nicht. Wir haben Ingenieure, die das wissen. Es interessiert mich auch nicht. Wichtig ist nur die Lust, alles andere dient einem untergeordneten Zweck.“

      „Aha.“

      „Wie lange ist es noch notwendig, dass ich euch begleite?“

      Das ist allerdings eine gute Frage. Im Moment ist er unsere einzige Möglichkeit, in dieser Welt halbwegs normal unterwegs zu sein, ohne mehr als unbedingt nötig aufzufallen. Als Oberster Lustwächter ist er außerdem anscheinend mit einer gewissen Macht ausgestattet. Das birgt zugleich auch die Gefahr in sich, dass er vermisst und gesucht wird.

      Und dann stellt sich auch noch die Frage, was wir mit ihm machen, sobald er überflüssig geworden ist. Auf welche Weise auch immer. Er weiß, wie wir aussehen, er weiß, dass wir nichts wissen, er weiß, dass wir offenbar nicht in diese Welt gehören, er weiß, dass wir keine gewöhnlichen Menschen sind. Er weiß ziemlich viel über uns und stellt dadurch ein echtes Risiko dar.

      Ich möchte ihn nicht töten müssen, aber ihn einfach gehen zu lassen kommt auch nicht infrage.

      „Hallo?“

      Ich blicke Katharina fragend an.

      „Wo zum Teufel warst du denn?“

      Ich nehme sie am linken Arm und ziehe sie zur Seite. „Roakans Frage ist gut. Wir können ihn nicht einfach gehen lassen!“

      „Ich weiß.“

      „Würdest du ihn töten wollen?“

      „Ungern, aber wenn es sein muss ...“

      „Das hätte aber wiederum vermutlich zur Folge, dass man intensiv nach uns suchen würde. Er scheint wichtig zu sein.“

      „Ist mir auch klar. Es ist ein Problem, das wir irgendwie lösen müssen. Aber nicht jetzt.“

      „Und was antworte ich ihm? Er schaut bereits ziemlich besorgt drein.“

      „Er ist ja nicht blöd und kann sich vorstellen, dass wir nicht ohne Grund so lange über die Antwort nachdenken.“

      Ich kaue kurz auf meiner Unterlippe herum, dann trete ich vor Roakan.

      „Hör zu, ich will dich nicht anlügen. Wir können dich nicht einfach so gehen lassen, dazu weißt du zu viel über uns.“

      „Ihr wollt mich töten?!“

      „Nur wenn du uns keine andere Wahl lässt.“

      „Ich tue doch, was ihr wollt!“

      „Weil du nicht sterben willst. Okay, pass auf. Ich will ehrlich zu dir sein, vielleicht ist das der beste Weg. Dass wir von dieser Welt keine Ahnung haben, hast du ja gemerkt.“

      Er nickt düster.

      „Ich werde dir nicht erzählen, wer wir sind und wo wir herkommen. Es ist besser, wenn du es nicht weißt. Besser für dich, vor allem. Wir sind auch nicht wirklich freiwillig hier und möchten eigentlich niemandem schaden. Aber dir sollte bewusst sein, dass wir alle schon mal Menschen getötet haben. Auch mit den eigenen Händen und haben dabei den Sterbenden bis zum Ende in die Augen geschaut.“

      Roakan schluckt, während ich ihn anstarre. Ob Loiker das wirklich schon getan hat, weiß ich eigentlich gar nicht, aber das spielt keine Rolle. Katharina hat es mit Sicherheit getan und ich auf jeden Fall. Ich denke an den Zauberer, der für Askans Tod maßgeblich verantwortlich war und den ich erwürgt und dabei beobachtet habe, wie das Leben förmlich aus ihm wich.

      Ich zucke zusammen, als Katharina mich von hinten berührt. „Fiona ...“

      Ich greife über meine Schulter und nehme ihre

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