Fiona - Liebe. Zsolt Majsai
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Fiona - Liebe - Zsolt Majsai страница 12
„Flügel?“, erkundigt sich Katharina misstrauisch.
„Sie sehen aus wie Flügel, daher. Aber sie wachsen aus dem Boden, als Ableger von Sal-Nom. Wieso wisst ihr das eigentlich nicht?“
Katharina und ich sehen uns an. Auch ohne Worte sind wir uns einig, dass wir möglichst wenig reden sollten. Das geht sonst fürchterlich schief. Für uns möglicherweise auch, aber ganz sicher für Roakan. Vielleicht sollten wir ihn nicht unnötig in Schwierigkeiten bringen. Er könnte das Handbuch ersetzen, aber erst, wenn wir unter uns sind.
„Ich glaube, ihr wolltet zeitig aufbrechen, wenn ich mich richtig erinnere“, bemerkt Roakan in die entstandene Stille hinein.
„Wieso willst du eigentlich unsere Gäste so dringend loswerden?“, erkundigt sich seine Frau stirnrunzelnd.
„Das will ich gar nicht. Sie haben es nun einmal eilig.“
Sie glaubt ihm offensichtlich kein Wort und beugt sich stirnrunzelnd über ihre Flügel.
Ich koste von dem, was auf meinem Teller liegt. Es ist definitiv pflanzlich, das stelle ich schnell fest. Und was es auch ist, es schmeckt gar nicht schlecht. Ob es an der Marinade liegt oder am Eigengeschmack, weiß ich nicht.
Roake mustert zwischendurch Katharina. Ob er wirklich nur sieben ist? Sein Blick bleibt für meinen Geschmack zu lange an ihrem Ausschnitt hängen. Sie bemerkt es auch und knöpft ihr Hemd amüsiert bis nach oben zu.
Schade eigentlich.
Fängst du jetzt auch schon an?, erkundigt sich die Andere.
War nur so ein Gedanke, erkläre ich mir. Ich kann es mir ja jederzeit ansehen.
Eben.
Ich steige aus dem langweilig Dialog aus und blicke Roakan mit einem Lächeln an. „Du wolltest uns noch ein Stückchen begleiten, wenn ich mich richtig erinnere. Ich hoffe, das Angebot gilt noch.“
Er starrt mich an und wie zufällig streichelt Katharina ihre ausgesprochen hübsche Stupsnase. Roakan räuspert sich, dann nickt er.
„Sehr gut. Nach diesem wirklich leckeren A... Essen brechen wir auch tatsächlich auf, wir haben noch einen langen Weg vor uns.“
„Was ist euer Ziel?“, fragt Reka.
Wollte ich nicht möglichst wenig reden? Scheiße.
Roakan, tatsächlich Roakan, rettet mich: „Schatz, das ist in gewisser Weise geheim. Sie dürfen dir nichts dazu sagen, es wäre unhöflich, sie in Verlegenheit zu bringen.“
Nach einem Moment nickt sie, etwas konsterniert. „Ich verstehe. Nun, ich hoffe, es schmeckt euch.“
„Oh ja, sehr lecker!“, antwortet Loiker mit vollem Mund und löst damit die Anspannung. Wenigstens ein bisschen. Und ich weiß wieder, warum ich ihn damals ausgesucht habe.
Nachdem wir Flügel gegessen und Skour getrunken haben, das übrigens erstaunlich gut schmeckt und irgendwie an einen Gemüse-Smoothie erinnert, verabschieden wir uns von Reka, Reoka und Roake.
Von Roakan nicht, was er sichtlich nicht gut findet. Aber darauf können wir keine Rücksicht nehmen.
Diesmal nimmt Loiker das Schwert, er braucht schließlich nicht mehr die Hände, um seinen Dauersteifen zu verdecken. Ob er ihn überhaupt noch hat? Reka sah nicht ausgesprochen erotisch aus, Katharinas Brustansätze sind auch nicht mehr zu sehen, meine … Hm, meine schon.
Ich knöpfe mein Hemd auch bis oben zu, begleitet von Katharinas Stirnrunzeln. Dann wirft sie einen Blick auf Loiker und schüttelt den Kopf.
„Wo wollt ihr überhaupt hin?“, erkundigt sich Roakan.
„Ich habe keine Ahnung“, erwidere ich. „Was gibt es hier denn?“
„Wie meinst du das? Auf diesem Skeg? Die Stadt, in der wir uns befinden.“
„Das ist eine Stadt?“ Als ich seinen verwirrten Gesichtsausdruck sehe, füge ich schnell hinzu: „Vergiss es. Nein, ich meine, in dieser Welt.“
„In dieser Welt?“
So kommen wir nicht weiter. Wir gehen, zur Tarnung, langsam auf das Lustzentrum zu. Wie hieß das Ding nochmal? Ach so, ja, Vagy. Und dann? Klar, wir könnten von Skeg zu Skeg wandern, bei über 66 Tausend davon wären wir eine längere Zeit beschäftigt.
Da kommt mir eine Idee.
„Sag mal, Roakan, was macht ihr eigentlich, wenn ihr zu einem weit entfernten Skeg gehen wollt? Das dauert zu Fuß ja sehr lange.“
„Dann nehmen wir den Skonkan. Ihr wisst wirklich gar nichts?“
„Skonkan? Wo ist das?“
Er deutet stumm nach unten.
„Eine U-Bahn also?“
„Eine was?“
„Dieser Skonkan bewegt sich unterirdisch durch eine Höhle?“
„So könnte man das tatsächlich auch ausdrücken“, erwidert er nach kurzem Nachdenken und sichtlich verwirrt. „So hat es zwar noch niemand gesagt, aber irgendwie stimmt es.“
„Hm. Also gut, wie kommen wir da rein? Und wohin sollten wir dann fahren?“
„Fahren?“
So kommen wir nicht weiter.
„Zeige uns diesen Skonkan“, sagt Katharina. „Danach sehen wir weiter.“
Roakan nickt und hält auf das Lustzentrum zu. Wir gelangen ungehindert hinein, begeben uns allerdings nicht in die Mitte wie auf dem Enskeg, sondern biegen nach rechts ab und nehmen eine Treppe nach unten. Also doch eine U-Bahn. Warum hat er damit so ein Problem?
Dann wird es mir klar.
Es ist schlichtweg keine U-Bahn.
Roakan hält auf eine Vorrichtung zu, die ein wenig an den Turm eines U-Bootes erinnert. Eine Luke führt weiter nach unten, sie ist mit einem Geländer gesichert. Zwei Männer stehen daneben und halten lange Stangen mit gebogenen Enden in den Händen. Ein wenig wie überdimensionierte Schürhaken.
Ich schaue in die Öffnung. Über eine metallische Leiter gelangt man nach unten. Es ist dunkel, und obwohl ich im Dunkeln sehen kann, sehe ich nichts. Okay, nicht nichts. So etwa stelle ich es mir vor, wenn ein Regenwurm im Erdreich ein Loch gegraben hat und schon fort ist.
Das ist doch verrückt.
„Gibt es da unten … Würmer?“, erkundige ich mich.
„Den Skonkan“, antwortet Roakan und starrt mich an, genau wie die beiden Männer mit den überdimensionierten Schürhaken.
„Der Skonkan ist ein Wurm?“
„Nein, der Skonkan ist unsere