Titain - Warrior Lover 15. Inka Loreen Minden

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Titain - Warrior Lover 15 - Inka Loreen Minden Warrior Lover

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waren harmlos, zu klein und zu schwach, um auch nur ansatzweise irgendeinen Schaden anrichten zu können.

      Pearl hörte selbst durch das meterdicke Kuppelglas das dumpfe Geräusch, als Koa mit einem Gummihammer auf den Putzroboter schlug, um einen Sicherungsbolzen hineinzutreiben. Die Unterdruckkammern der Maschinen mussten stets gut verschlossen sein, weil sonst nicht genügend Saugkraft aufgebaut werden konnte und sie von der Scheibe fielen.

      Gerade, als die beiden fertig waren und das Werkzeug zurück in den Koffer packten, löste sich eines dieser großen, langgezogenen »Ovale« vom Rande des Überwachungsmonitors und schwamm in rasanter Geschwindigkeit auf Paradisia zu. Shit!

      »Koa! Titain!«, rief Pearl. »Sofort in den Schutzkäfig mit euch! Etwas Riesiges kommt auf euch zu. Sieht nach einem Megalodon aus!« So nannten sie hier die mutierten Haie, die sich durch den Atomkrieg vor über hundert Jahren wieder in ihre Urversion zurückverwandelt hatten. Dieser hier war mindestens zehn Meter lang – und gehörte noch nicht einmal zu der ganz großen Sorte!

      Titain schwamm ohne zu zögern zum Käfig, während sich Koa von der Scheibe abstieß und im Wasser treiben ließ. Was tat er da?

      »Koa, verdammt! In den Käfig mit dir!« Ihr Herz hatte noch nie so sehr gerast, nicht einmal, als die Privilegierten Titain befohlen hatten, über sie herzufallen. Je weiter sich Koa von der Scheibe entfernte, desto undeutlicher nahm sie ihn wahr. Die Nacht brach langsam herein, und die Sicht in diesem Gewässer war heute nicht besonders gut. Dennoch glaubte sie, dass Koa ununterbrochen den Blick auf sie gerichtet hielt.

      »Pass auf Pearl auf, Titain«, sagte er so leise, dass sie fast glaubte, sich das einzubilden – dann tauchte ein riesiger, dunkler Umriss hinter ihm auf. Der Megalodon! Je näher der Hai kam, desto deutlicher erkannte Pearl ihn.

      »Koa!«, rief sie verzweifelt und presste eine Hand gegen die Scheibe. »Schwimm zum Käfig!« Doch er drehte ihr den Rücken zu, gerade als der Hai sein gigantisches Maul aufriss, und hielt sich schützend einen Arm vor den Kopf.

      Der Hai biss zu, und dessen mindestens zehn Zentimeter langen Zähne rissen Fetzen von Koas Anzug ab, sodass der Metallarm zum Vorschein kam. Offenbar war der Hai daran abgerutscht – und Koa hatte keinen Ton von sich gegeben! Pearl hörte nur, dass sich seine Atmung beschleunigte. Oder war das Titain? Sie wusste es nicht.

      Da Koa noch immer keine Anstalten machte, sich in Sicherheit zu bringen, rief Pearl ins Mikro: »Titain, tu was!«

      Tatsächlich schwamm er sofort aus dem Käfig heraus, und der Mega schien das Augenmerk nun auf ihn zu richten, denn er drehte den Kopf in seine Richtung. Noch bevor Titain bei ihm war, wirbelte der Hai herum und traf ihn mit der Schwanzflosse seitlich am Körper, sodass er mit voller Wucht zurück gegen den Käfig geschleudert wurde.

      »Nein!« Pearl konnte kaum begreifen, was dort draußen geschah. Es war ein Albtraum! »Zurück in den Käfig! Alle beide!«

      Koa winkte dem Hai mit seinem glänzenden Arm – da schoss er erneut auf ihn zu und verbiss sich diesmal so fest im Metall, dass er Koa daran mit sich zog. Pearl konnte nur noch hilflos mit ansehen, wie das Riesenvieh mit ihm im trüben Wasser verschwand. Kurz verfolgte sie noch sprachlos dessen Route auf dem Monitor, doch dann waren beide – Koa und der Hai – aus der Überwachungszone verschwunden.

      »Nein«, wisperte sie und ließ sich im Sand auf die Knie sinken. »Koa …« Verzweifelt versuchte sie, ihn über Funk zu erreichen. »Bitte melde dich!« Doch auch wenn er noch leben würde, wäre er zu weit weg, damit er sie und sie ihn hören konnte.

      Ihr Atem raste, ihr Herz krampfte sich zusammen und sie bekam kaum noch Luft. Das durfte nicht wahr sein! Koa … Er war weg. Weg!

      Warum hat er das gemacht?, fragte sie sich unentwegt. Es hatte fast so ausgesehen, als wollte er sterben! Aber wieso gerade jetzt, wo sie ihm doch ein wenig Hoffnung gemacht hatte? War das vielleicht falsch gewesen? Wusste er, dass er diesen Albtraum nie würde verlassen können?

      Pearl wollte sich ihrem Schmerz ergeben, weinen und schreien, als eine Bewegung im Meer ihren Blick nach draußen lenkte.

      Titain!

      Sie erkannte durch ihren Tränenschleier, dass er im Käfig neben dem Werkzeugkoffer kniete, doch ein Blutnebel breitete sich um ihn herum aus.

      »Titain!« Oh nein, es war ihre Schuld, dass er verletzt war. »Was ist mit dir?«

      »Nur ein Kratzer am Unterarm«, antwortete er monoton, aber sie hörte, wie schwer er atmete. Er musste Todesängste ausstehen. Außerdem würde das Blut weitere Haie anlocken!

      »Ich hole dich rein!«, rief sie mit krächzender Stimme. Bestimmt hatte er sich an einer scharfen Kante des Käfigs verletzt, als der Hai ihn dagegen geschleudert hatte. Nur ihretwegen!

      Die Sorge um ihn verlieh ihr sofort neue Kraft. Sie stand auf, wankte leicht und aktivierte auf dem Tablet die Seilwinde, die den Käfig bis zur Schleuse zurückzog. Dann machte sie sich auf den Weg zur Tür. Während sie wartete, bis in der Zwischenkammer das Wasser abgelaufen war und der Druckausgleich hergestellt wurde, wählte sie über ihr Tablet wie in Trance den Notrufkanal. Sie wurde sofort mit einem Oberen verbunden und sah »Mondgesicht« Valerian Audley auf ihrem Bildschirm.

      »H-hier ist Pearl, Wartungstechnikerin drei. I-ich habe eben Koa verloren!«

      »Was meinst du mit verloren?«, fragte Valerian barsch, wobei seine eisblauen Augen funkelten.

      »Ein Hai hat ihn erwischt! Ein Mega! Koa hat meinen Befehlen keine Folge mehr geleistet, er hat sich einfach nicht in Sicherheit gebracht!« Sie war so aufgewühlt, dass sie am ganzen Körper zitterte und sogar ihre Zähne aufeinander schlugen. Tränen strömten aus ihren Augen, sodass sie immer wieder mit dem Ärmel über ihre Lider wischen musste, um etwas sehen zu können.

      »Beruhige dich«, befahl Valerian. »Wir werden versuchen, ihn zu orten. Falls er in der Nähe ist, soll Titain den Panzeranzug anlegen und ihn reinholen. Titain ist okay?«

      »Er ist verletzt. I-ich hoffe, es ist nicht schlimm, er sagt, nur ein Kratzer.«

      »Okay, bring ihn zur Regeneration in seine Kammer und lass dir auf der Krankenstation etwas zur Beruhigung geben. Danach machst du eine Arbeit, die du ohne Android erledigen kannst, das wird dich ablenken.«

      »Ja, Sir«, sagte sie leise und betete, dass die Oberen Koa aufspüren konnten. Der Hai hatte ihn an seinem Metallarm gepackt. Vielleicht lebte Koa noch! Sauerstoff hätte er für eine weitere Stunde.

      Ein leiser Piepton an der Schleuse zeigte Pearl an, dass sie diese nun öffnen konnte. Kaum ging die Tür auf, lief sie zu Titain, um seine Verletzung zu begutachten. Der Anzug war am Unterarm aufgeschlitzt und etwas Blut sickerte hervor. Mehr erkannte sie gerade nicht. »Es tut mir so leid«, murmelte sie erstickt. »Komm, du musst schnell in deine Kammer.«

      Sie marschierte mit ihm zur Strandhütte, half ihm aus dem Anzug, bis er nur noch in seinen engen Shorts vor ihr stand, und erschrak über die Prellungen seitlich an seinem Brustkorb.

      Vorsichtig fuhr sie mit den Fingerspitzen über seine Rippen. »Sind sie gebrochen?«

      »Nein«, antwortete er lediglich.

      Wie konnte er sich da denn sicher sein? Allerdings schienen sie wirklich heil zu sein, soweit sie das beurteilen konnte.

      Als Nächstes begutachtete sie die Wunde an seinem

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