Titain - Warrior Lover 15. Inka Loreen Minden
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Pearl riss ihre außergewöhnlich schönen Augen auf. Die Farbe – ein goldgelbes Braun mit einem grauen Kreis um die Iris – erinnerte ihn an das schimmernde Fell einer Wildkatze. »Ich habe nichts deaktiviert«, wisperte sie und wich einen Schritt zurück. »Nicht absichtlich jedenfalls.«
Sofort nahm er die Arme herunter. Machte er ihr Angst?
»Die Warnung an dem Gerät … das starke Magnetfeld«, murmelte sie, wobei ihre Augen noch größer wurden. Dann lächelte sie zittrig. »Es muss die Steuerung deaktiviert haben!«
»Wird das eine Prüfung, Pearl?« Er trat wieder näher, sodass er sie fast berührte und ihm ihr unvergleichlich guter Duft in die Nase stieg. Verflucht, er konnte ihr kaum widerstehen! War es ihre Absicht, ihn zu verwirren? Spielte sie ein gemeines Spiel mit ihm? Hatten die Oberen sie ihm zugeteilt, um irgendwelche perversen Tests mit ihm durchzuführen? Ihre Fürsorge, ihre Freundlichkeit … hatte sie das gespielt, um ihn zu manipulieren? Fuck, er traute einfach niemandem mehr!
»Ich hatte wirklich keine Ahnung, dass das passieren könnte!«, rief sie, und er roch ein wenig Furcht an ihr. »Wenn ich das schon früher gewusst hätte …« Plötzlich wirkte sie traurig. Verzweifelt. Sie schloss kurz die Lider und atmete zitternd aus. »Dann würde Koa jetzt vielleicht noch leben.«
Es hatte ihm nicht gefallen, wie sehr sie Koa zugetan war. Doch sein Tod hatte auch ihn entsetzt und er hatte Koa während des Haiangriffes wirklich helfen wollen. Schließlich kannten sie sich schon seit ihrer Ausbildung. »Er hat sein Ende selbst gewählt«, erklärte er Pearl und konnte es seinem ehemaligen Waffenbruder nicht verdenken.
»Was?« Schockiert starrte sie ihn an. »Du glaubst, er hat sich umgebracht?«
»Ich war zwar wie gelähmt«, knurrte er, »aber meine Sinne haben alle noch funktioniert.« Es hatte Koa unglaublich viel Willenskraft kosten müssen, gegen seine Steuerung anzukämpfen, doch der Wunsch nach einem schnellen Ende war sicher stärker gewesen.
»Aber … warum hat er das bloß getan?«
Sollte er es ihr erzählen?
Für einen Moment zögerte er, denn diese Frau war furchtbar neugierig und er hatte im Grunde keine Zeit, sich mit ihr abzugeben. Er wollte nur noch von hier weg! Doch er war ihr eine Erklärung schuldig, und sie wirkte ehrlich verzweifelt. Anscheinend hatte sie nicht gelogen, als sie ihm versprochen hatte, ihn von der Steuerung zu befreien – auch wenn sich ihr Versprechen eher zufällig erfüllt hatte. »Hawthorne hat ihn heute vor Schichtbeginn aufgesucht. Da Koas Kammer gleich neben meiner liegt und sie durch dasselbe Belüftungssystem verbunden sind, habe ich gehört, was er zu ihm gesagt hat.«
»Gehört?« Skeptisch runzelte sie die Stirn. »Niemand kann so gut hö…«
»Ich schon«, unterbrach er sie barsch und löste sich aus ihrer Nähe, oder sie würde ihn noch vollends um den Verstand bringen. Dabei gab es jetzt wirklich Wichtigeres als dieses Vollweib. Er musste hier raus oder er würde früher oder später wieder ihr Sklave sein!
In einem anderen Kontext würde er es sogar anregend finden, von ihr gesagt zu bekommen, was er tun, was er mit ihr anstellen sollte. Sie besaß einfach alles, was eine Traumfrau seiner Meinung nach haben musste, und er hatte auch nie zuvor solch ein sexy Wesen gesehen. Als wäre sie nur für ihn erschaffen worden!
Ja, womöglich ist sie tatsächlich nur hier, um dich aus dem Konzept zu bringen, warnte ihn sein Verstand.
Er brauchte eine Waffe! Vielleicht ein Messer. Ein Skalpell. Aber natürlich war in diesem Raum alles Gefährliche weggesperrt.
Du brauchst keine Waffe, flüsterte ihm eine innere Stimme zu. Sie haben dich zu einer Waffe gemacht. Zuerst zu einem Warrior, danach zu einem viel mächtigeren Wesen.
Titain spürte seine immense Kraft in jeder einzelnen Zelle. Seine mit einer Legierung überzogenen Knochen waren extrem widerstandsfähig, was sich schließlich auf den gesamten Körper auswirkte. Er war noch schneller, stärker und tödlicher als ein gewöhnlicher Superkrieger.
Er könnte sie alle wie Maden zerdrücken.
Während er sich dennoch weiter umschaute, berichtete er Pearl, was er gehört hatte, obwohl er nicht wirklich wusste, warum er das tat. Vielleicht einfach, um sie abzulenken, damit sie nicht erraten konnte, was in ihm vorging. »Hawthorne, dieser kranke Bastard, hat Koa bis ins kleinste Detail erzählt, was er noch alles mit ihm vorhat. Er hat den Privilegierten versprochen, dass sie sich so richtig an ihm austoben dürfen, ohne Zurückhaltung …«
»Stopp!«, rief sie, wobei ihre Augen feucht schimmerten. »Ich will es gar nicht wissen!«
» … bis zu seinem Tod«, setzte er hinzu. Dann warf er ihr einen dunklen Blick zu. »Ich würde auch lieber in Freiheit sterben, als ein letztes Mal das Ventil für die perversen Fantasien dieser Irren zu sein. Koa hat bewusst dieses Ende gewählt. Glaube mir, alles ist besser, als diesen Bestien wehrlos ausgeliefert zu sein.«
Tränen perlten plötzlich über ihre Wangen, und sie wisperte: »Cornelius ist …« Danach brach ihre Stimme.
Er hasste es, wenn sie weinte, doch noch mehr hasste er es, dass sie diesen Oberen beim Vornamen nannte. Was hatte sie mit dem Mann zu schaffen? Titain hatte sehr wohl mitbekommen, dass Hawthorne sie vor der geifernden Meute gerettet hatte. Beinahe, als ob sie diesem Bastard wichtig wäre. Titain durfte ihr nicht vertrauen, mochte sie ihn auch noch so sehr reizen!
Sie hat dir zu essen gegeben, als du fast verhungert wärst, erinnerte er sich. Womöglich gehörte sie doch zu den Guten? Durfte er hoffen, dass ihm einmal etwas Positives widerfuhr und ihm das Schicksal Pearl zu seiner Rettung geschickt hatte?
Resolut wischte sie sich über die Lider und kam auf ihn zu. »Was bist du, dass du so gut hören kannst?«
»Ihr würdet mich wahrscheinlich als Cyborg bezeichnen, aber meine Supersinne habe ich nicht durch die Operationen erhalten. Mit meinen Spezialfähigkeiten wurde ich geboren. Früher war ich ein Warrior, ein im Reagenzglas erschaffener und mit tierischer DNS modifizierter Superkrieger.« Das schien Äonen zurückzuliegen. »Doch jetzt bin ich nur noch ein Sklave!«
Pearl stockte der Atem. Titain war ein Krieger?
Auf jeden Fall war er ein sehr gefährlicher Mann, das spürte sie mit jeder Faser ihres Seins, und durch seine mit Metall verstärkten Knochen bestimmt noch viel stärker, als er ohnehin wäre.
Sein düsterer Blick streifte abwechselnd ihren Körper, dann wieder die Umgebung, als ob er sich nicht entscheiden könnte, wohin er sehen sollte. Alles, was er ihr erzählte, verwirrte sie und machte doch wieder Sinn. Aber am meisten verstörte sie, dass Koa bewusst in den Tod gegangen war, weil Cornelius ihm diese Perversitäten angedroht hatte. Doch Titain hatte damit nur das bestätigt, was sie sich bereits gedacht hatte, und jetzt wusste sie auch den Grund. Trotzdem konnte sie nach wie vor nicht begreifen, dass Koa nun für immer aus ihrem Leben verschwunden war.
Pearl war bisher überzeugt gewesen, Cornelius wäre noch der vernünftigste von allen Oberen. Er hatte sie schließlich von dieser Bühne geholt und dem Horror ein Ende bereitet! Doch genau dort hatte sie auch mitbekommen, was er den Privs versprochen hatte. Deshalb glaubte sie Titain jedes Wort.
»Koa …«, fragte sie erstickt. »War er auch ein Cyborg?«