Titain - Warrior Lover 15. Inka Loreen Minden
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»Was?« Das durfte niemals geschehen! »Warum?«
Die Fäuste geballt, schritt er auf sie zu und blieb wieder direkt vor ihr stehen. Mit einer Mischung aus Wut und … ja, auch Furcht, sagte er grollend: »Sie wollen meinen Verdauungstrakt modifizieren, genau wie sie es bei Koa gemacht haben, damit sie mich einfach an ihre Ernährungsmaschinen anschließen können!«
Nein, nein, nein!, dachte sie und musste neue Tränen zurückhalten. Wie konnten Menschen nur so grausam sein? »Warum tun die Oberen das? Warum führen sie all diese Operationen an euch durch?«
»Das musst du sie selbst fragen«, spie er ihr ins Gesicht. »Aber ich werde nicht zulassen, dass sie mich zu einem Ding machen. Vorher werde ich sie alle töten!«
Sie packte ihn an beiden Oberarmen, obwohl sie wusste, dass sie ihn niemals würde aufhalten können, und sagte eindringlich: »Wenn du jetzt dort hinausstürmst, hetzen sie die Garde auf dich. Gegen die Roboter hast du keine Chance!«
»Lieber sterbe ich auch, genau wie Koa. Und jetzt geh mir aus dem Weg!« Er drängte sich an ihr vorbei und marschierte in Richtung Tür. Ohne sich zu Pearl umzudrehen, blieb er davor stehen und sagte: »Weil du mich von der Steuerung befreit hast und immer freundlich zu mir warst, werde ich dich verschonen. Alle anderen müssen sterben.«
»Ich verstehe zu gut, dass du hier jeden töten willst.« Sie wollte sich nicht ausmalen, was er alles durchgemacht hatte. »Aber …« Verdammt, ihr fielen keine Argumente ein, ihn zur Besonnenheit zu rufen. Sie konnte seine Beweggründe absolut nachvollziehen!
Sie lief ihm hinterher und hielt ihn am unverletzten Arm fest. »Mit einer Sache hast du aber recht, wir sollten jetzt erst einmal aus diesem Raum raus, bevor uns jemand sieht. Bevor dich jemand in … diesem Zustand sieht! Aber wir müssen aufpassen. Lass mich erst die Kameras anzapfen.« Sie holte ihr Tablet aus dem Rucksack und machte sich an die Arbeit. Dabei fragte sie möglichst beiläufig: »Wie würden theoretisch deine Pläne aussehen, nachdem du hier alle umgebracht hättest und nicht krepiert wärst?«
»Ich will so schnell wie möglich an die Oberfläche.«
Überrascht blickte sie ihn an. »In die verstrahlten Outlands?«
»Ich bin als Warrior widerstandsfähiger gegen die Strahlung. Aber da draußen wohnen noch genug normale Menschen, ich habe selbst unter ihnen gelebt.«
»D-du warst schon einmal draußen?« Das zu hören, überrumpelte sie völlig, sodass sie für einen Moment vergaß, die Flure auszuspionieren. »Und … es gibt dort andere Leute?«
Als er sich mit verschränkten Armen gegen die Wand lehnte und nickte, hüpfte ihr Herz wild. »Wie willst du hier raus? Die alten Shuttles sind aktuell weder schwimm- noch flugtauglich, und ich glaube kaum, dass du dich in einen Tauchanzug zwängen möchtest, um ein Rendezvous mit einem Megalodon zu haben! Lass mich dir helfen. Wir könnten zusammenarbeiten!« Tatsächlich könnte er ihre einzige Chance auf Flucht sein.
Er seufzte, als wäre er gelangweilt von ihren Worten, sodass sich seine breite Brust hob. »Warum willst du weg? Du hast doch hier alles?«
»Habe ich das?« Während sie auf dem Monitor überprüfte, ob die Luft in den Gängen rein war, erzählte sie ihm, wie ihr Dasein hier aussah und dass sie im Grunde nichts anderes als eine Sklavin war. »Die Privilegierten flippen immer mehr aus, ihnen ist langweilig. Jeder macht nur noch, was er will, bald herrschen Chaos und Anarchie. Und natürlich halten wir Arbeiter die Unterwasserstadt am Laufen. Sonst würden wir auch sterben! Ich habe genauso einen Hass auf die Oberen und Privs wie du.«
»Ich bin nur ein Sklave für dich«, murmelte er, wobei er ihr einen finsteren Blick schenkte.
Am liebsten hätte sie mit den Augen gerollt. »Das habe ich doch letztens nur gesagt, damit die anderen dich in Ruhe lassen! Ich will hier genauso raus!« In ihr reifte gerade ein gigantischer Plan. »Aber das schaffen wir nur gemeinsam. Natürlich könntest du durch eine der Schleusen gehen und versuchen, schnell aufzutauchen, bevor dich ein Mega schnappt. Du würdest es vielleicht sogar schaffen, ohne dass deine Lungenbläschen platzen. Doch gewiss nicht in deinem Zustand.« Sie deutete auf seinen Arm. »Solange du blutest, rufst du die Haie ja quasi ans Buffet.«
Er kniff die Lider zusammen und stieß sich stumm von der Wand ab. Er wusste genau, dass sie recht hatte!
»Ich habe mir mein Leben genauso wenig aussuchen können wie du deines«, sagte sie und hoffte, ihn endlich auf ihre Seite ziehen zu können. »Also lass uns zusammenarbeiten. In ein paar Tagen könnten wir gemeinsam einen Transporter reparieren, um damit an die Oberfläche zu tauchen und danach weit weg zu fliegen. Niemand wird uns verfolgen können, weil es einfach keine weiteren funktionierenden Shuttles mehr gibt. Oder, wir versuchen irgendwie, an eines der hochgesicherten Evakuierungsschiffe zu kommen, wobei dieses Unterfangen fast unmöglich ist.«
Er sah sie stirnrunzelnd an, als ob er sich ernsthaft überlegen würde, sich mit ihr zusammenzutun.
»Wann soll deine nächste Modifikation stattfinden?«, wollte sie wissen. Der Zeitfaktor spielte natürlich eine entscheidende Rolle.
Titain stellte sich dicht neben sie, um ebenfalls auf den Monitor zu starren. »Der junge Arzt hat gesagt, er habe solch eine Operation noch nie gemacht und muss sich erst die alten Aufzeichnungen von Cornelius und den anderen ansehen, die uns damals mit einem Arzt, der wohl nicht mehr lebt, modifiziert haben. Scheele braucht noch ein paar Tage, meinte er. Währenddessen zwingen sie mich, heimlich zu essen, damit niemand hier mitbekommt, was ich wirklich bin.«
»Dann haben wir noch etwas Zeit. Du musst solange nur den Androiden mimen, damit wir nicht auffliegen.« Sie packte das Tablet weg, schulterte den Rucksack und öffnete die Tür. »Jetzt müssen wir uns erst einmal um deine Wunde kümmern. Die Luft ist rein!«
Sie schlüpften hinaus in den leeren Gang, und Titain trottete mit unbewegter Miene neben ihr her, als würde er weiterhin von der Steuerung beherrscht werden. Zum Glück war der Weg bis zu seiner Kammer nicht weit. Dort sollten ihn die Naniten erst einmal heilen und sie könnten besprechen, wie sie weiter vorgingen.
Als plötzlich Cornelius in seinem schicken weißen Anzug vor ihnen um die Ecke bog und auf sie zumarschierte, wäre sie am liebsten weggerannt. Shit, wo kam der plötzlich her? Die Flure waren gerade noch leer gewesen!
Sie hörte, wie Titain neben ihr leise »Fuck« knurrte, und hoffte, dass er jetzt nichts verbockte!
Cornelius blieb prompt vor ihnen stehen und kniff argwöhnisch die Lider zusammen. »Warum läufst du mit Titain hier noch herum? Er sollte schon lange in seiner Kammer liegen!«
Pearl redete einfach drauflos und hoffte, nichts Falsches zu sagen. »E-er war verletzt, die Tür zur Krankenstation stand offen, ich wollte zu Dr. Scheele, habe gehört, er soll der Beste sein. Er war nicht da, ich habe einen Verband gefunden …«
»Wolltest du Titain etwa von ihm untersuchen lassen?« Cornelius schüttelte schnaubend den Kopf. »Du weißt doch, dass er als Android am schnellsten in seiner Kammer heilt!«
»I-ich … habe ihm einen Verband angelegt.«
»Du bist ja völlig verwirrt!«, rief er entrüstet.
Vorhin war sie verwirrt gewesen, aber nun lag alles glasklar