Alles Geld der Welt. Gerhard Loibelsberger

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Alles Geld der Welt - Gerhard Loibelsberger

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nahm einen Schluck Schnaps und fuhr dann fort:

      »Mit der Alten meine ich meine Heimatstadt Wien.«

      Jänner

      

      Die Messerklinge näherte sich schwungvoll seinem Hals. Nur nicht bewegen. Nicht zucken. Nicht durchatmen. Das kalte Metall setzte oberhalb des Kehlkopfs an und glitt dann energisch seinen Hals hinab. Brennender Schmerz.

      »Hab’ ich Ihnen weh’tan? Nix is g’schehn. Ein kleines Ritzerl nur. Ein bisserl einen Schwamm drauf, und das Bluten is augenblicklich gestillt. So. Is’ schon wieder in Ordnung.«

      Heinrich von Strauch atmete tief durch, bevor er seinen Hals aufs Neue darbot und es ihm schien, dass er sich dem Barbier auf Leben und Tod überantwortete.

      »Und, Herr Baron, wie laufen die Geschäfte?«

      »Ausgezeichnet. Danke der Nachfrage.«

      »Ich hätt’ a bisserl was auf die Seite gelegt. Wollen der Herr Baron mir nicht endlich einmal ein paar Aktien verkaufen? Ich hab’ Sie ja schon vor einigen Monaten einmal g’fragt. Aber da haben Sie sich taub gestellt.«

      *

      »So da! Fertig samma. Guad is gangen, nix is g’schehn.«

      Er schreckte aus seiner Grübelei hoch. Mit Wohlgefallen registrierte er, dass die Haut seiner Backen glatt wie ein Kinderpopo war. Es folgte ein Seufzer der Entspannung, als der Barbier sein Gesicht zuerst mit kühlen Tüchern und dann mit Rasierwasser erfrischte.

      »Und, Herr Baron, wollen S’ mir nicht endlich einmal einige Ihrer an der Börse so erfolgreichen Papiere verkaufen?«

      Heinrich von Strauch lächelte freundlich. Er erhob sich, gab dem Barbier ein großzügiges Trinkgeld, schlüpfte in seinen Überzieher, setzte den Hut auf und verabschiedete sich mit folgenden Worten:

      »Legen S’ Ihr Erspartes unter die Matratze. Da können S’ ruhig schlafen. Und ein ruhiger Schlaf ist wichtig für eine ruhige Hand beim Rasieren. Beherzigen S’ meinen Rat: Lassen S’ die Finger von Börsenpapieren. Habe die Ehre!«

      *

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