Was bleibt vom Mensch im Post-Humanismus?. Richard A. Huthmacher

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Was bleibt vom Mensch im Post-Humanismus? - Richard A. Huthmacher

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Gehirnen), sie beschäftigen sich mit der Transplantation sämtlicher Körperteile (mit ersten ernsthaften Überlegungen und Vorbereitungen, menschliche Gehirne zu transplantieren); sie beschäftigen sich mit allen nur denkbaren (weiteren) Eingriffen ins menschliche Erbgut (mit dem Ziel, künstliche, „trans“-humane Menschen zu züchten), sie beschäftigen sich mit dem Einbau künstlicher Sinnesorgane zum Zwecke der Verbindung von Mensch und Maschine, sie beschäftigen sich mit der digitalen Speicherung menschlichen Bewusstseins in Computern und der Her- und Bereitstellung von Gehirn-Bewusstsein-Computer-Schnittstellen, sie beschäftigen sich (somit auch) mit der Entwicklung von „Super-Intelligenz“; sie beschäftigen sich mit Gentechnik allgemein und mit all den Möglichkeiten, die sich aus der Anwendung derselben auf den Menschen ergeben, sie beschäftigen sich mit Nanotechnologie und nanotechnologischen Biotechnologien, mit Kybernetik, mit Kryonik u.v.a.m.

      Seit 1996 als erstes Säugetier das Schaf Dolly geklont wurde, ist grundsätzlich das Klonen jedes Säugetiers, also auch von Menschen, möglich: „Selbstverständlich ging es in allen Dolly-Debatten nicht um geklonte Schafe, sondern um die Möglichkeit der künstlichen Reproduktion von Menschen.“

      Ein weiteres Ziel der Horror-Schöpfungen von Trans-Humanisten ist die Verknüpfung von Mensch und Computer. Die Nano-Bio-Technologie hat sich zur Aufgabe gemacht, elektronische und biologische Systeme miteinander zu verkoppeln; bereits heute ist es möglich, tierische Nervenzellen in Halbleiter-Systeme einzubauen und die Nervenimpulse in Form elektrischer Signale zu übertragen (wodurch sich z.B. der Sehnerv direkt stimulieren lässt und Blinde ein grobes Bild wahrnehmen sowie schwarz und weiß unterscheiden können).

      In der Biotechnologie liegen Sciencefiction und Realität, liegen Segen und Fluch nirgends so nah beieinander wie im Bereich sog. Gehirn-Computer-Schnittstellen (Brain-Computer-Interfaces). Solche Schnittstellen lassen sich durch Gedanken, die in elektrische Impulse umgesetzt werden, steuern; zu diesem Zweck wird die elektrische Aktivität des Gehirns entweder (nicht-invasiv) durch ein EEG gemessen oder (invasiv) mittels implantierter Elektroden (Chips) ermittelt.

      Ethische Fragen, die sich aus solchen Experimenten und vergleichbaren Anwendungsmöglichkeiten beim Menschen ergeben, liegen auf der Hand. Indes: Schon immer hat „Homo sapiens“ das, was machbar war, in die Tat umgesetzt. Und wurde dann die Geister, die er rief, nicht mehr los.

      Schon lange versuchen „interessierte Kreise“, Mischwesen aus Mensch und Tier herzustellen; vor kurzem ging in diesem Zusammenhang eine Meldung von außerordentlicher Tragweite um die Welt: „Japan erlaubt Zucht und Geburt von Chimären ... Da Spenderorgane weltweit Mangelware sind, tüfteln Forscher an Methoden, um Organe im Labor zu züchten. In Japan gab die Regierung nun grünes Licht für einen besonders umstrittenen Ansatz: Mischwesen aus Mensch und Tier dürfen ... künftig als Organspender [nicht nur embryonal] gezüchtet …, [sondern] auch geboren werden.“ Sic!

      Und an anderer Stelle ist zu lesen: „Schon 1984 gelang es ..., eine Chimäre aus Ziege und Schaf zu ...zeugen. Einige Organe dieser ´Schiege´ waren Schaf[-] ..., andere Ziegenorgane … Bisher wurden ... tierische Embryo[nen] mit menschlichen Zellen … [jedoch] nie ausgetragen … [Jetzt] änderte die japanische Regierung die bisherige Regelung, die verbot, Chimären länger als bis zum 14. Tag der Embryonalentwicklung heranwachsen zu lassen.“

      Und weiterhin: In China wurden bereits Mischwesen aus Mensch und Affe hergestellt; Forscher aus Kalifornien und Wissenschaftler der Katholischen(!) Universität Murcia (UCAM) seien an den Experimenten, bei denen menschliche Stammzellen in Affenembryonen injiziert wurden und die „sehr vielversprechend“ verlaufen seien, beteiligt gewesen.

      Der Nutzen solcher Hybride wäre für unsere „Oberen“ beträchtlich, denn diese, die Hybriden, (leider Gottes) nicht die „Oberen“, ließen sich multifunktional verwenden: Als Arbeitstiere, als Killer-Soldaten, als Organspender, für vieles anderes mehr. Deshalb sind sie, unsere „Oberen“ gerne bereit, ethische Bedenken hintanzustellen, auch wenn durch solch Hybridisierung die Grenzen zwischen Mensch und Tier bis zur Undefinierbarkeit verwischt würden: Ist ein Halb-Mensch-Halb-Tier-Wesen erwünscht, das gerade noch klug genug ist für niedere Arbeiten? Oder soll es lieber eine Viertel-Mensch-Dreiviertel-(Raub-)Tier-Chimäre sein, besonders gut für den Einsatz bei kriegerische Auseinandersetzungen geeignet? Oder doch eher eine Dreiviertel-Mensch-Viertel-Tier-Mischung, die als Organspender taugen würde?

      Könnten solche Mischwesen denken (wie Menschen)? Hätten sie ein (Selbst-)Bewusstsein? Fragen über Fragen. Auf die wir keine Antwort wissen. Obwohl der Geist wohl schon entwichen. Aus Pandoras Büchse.

      Und es ist auch zu fragen und gilt zu bedenken, ob es tatsächlich ein Zufall ist, dass gerade in China solche Mensch-Hybrid-Experimente möglich sind und (in besonderem Maße) realisiert werden? Sollte tatsächlich zutreffen (was schwer vorstellbar, im Licht der Fakten jedoch kaum zu widerlegen ist), dass diejenigen, welche die Welt beherrschen, sozusagen in Hegelscher Dialektik die eine wie die andere Seite global dominierender politischer Systeme, mithin den Kapitalismus wie den Kommunismus befördern, um, weltweit, die Ausbeutung der Menschen in der Synthese beider Unterdrückungs-Systeme zu vollenden, dann, in der Tat, wäre eine Herrschaftsform (ähnlich der) wie (bereits heute) in China, wären Hybride zwischen Mensch und Tier ein wichtiger, ein entscheidender Schritt zur Vollendung ihrer Träume von der Weltherrschaft. Die derzeit immer konkretere Formen annimmt. Corona sei Dank.

      Kurzum: Was seiner-, zu Homers Zeit Fabel, ist heute bittere Realität – wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe:

      πρῶτον μέν ῥα Χίμαιραν ἀμαιμακέτην ἐκέλευσε

      πεφνέμεν· ἣ δ' ἄρ' ἔην θεῖον γένος οὐδ' ἀνθρώπων,

      πρόσθε λέων, ὄπιθεν δὲ δράκων, μέσση δὲ χίμαιρα,

      δεινὸν ἀποπνείουσα πυρὸς μένος αἰθομένοιο,

      καὶ τὴν μὲν κατέπεφνε θεῶν τεράεσσι πιθήσας:

      Hieß er jenen zuerst die ungeheuerliche Chimaira

      zu töten, die, von göttlicher, nicht von menschlicher

      Art, dort emporwuchs:

      Vorn ein Löwe, hinten ein Drache,

      in der Mitte die Ziege,

      um sich speiend gar schrecklich die Macht des

      lodernden Feuers.

      (Homer, Ilias 6, 179-183 [eig. Übersetzg.])

      Auf der To-Do-Liste der Transhumanisten obenauf steht auch die Schaffung einer „Super-Intelligenz“; ob diese als biologisches Wesen, als technisches Konstrukt oder als Hybrid, also als Mischwesen, realisiert wird, ist grundsätzlich unerheblich. Eine solche Super-Intelligenz wollen beispielsweise die EU und die USA jeweils in einem Großprojekt (Human Brain Project resp. Brain Activity Map Project) verwirklichen; das menschliche Gehirn soll vollkommen erforscht, nachgebildet und weiterentwickelt werden. Mit Hilfe der Gentechnik wollen die Transhumanisten „Über-Menschen“ züchten; die Implementierung selbstlernender Programme soll sich ständig verbessernde „Künstliche Intelligenzen“ schaffen. Durch Implantate (Chips, Mikroprozessoren) will man die Denkfähigkeit massiv steigern. Als Endziel transhumanistisch-verirrter Vorstellungen wird oft ein Roboter oder Cyborg genannt, der menschliches Bewusstsein in digitalen Speichern enthält.

      Solche Cyborgs

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