Lucy fällt. Gaby Mrosek

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Lucy fällt - Gaby Mrosek страница 11

Lucy fällt - Gaby Mrosek

Скачать книгу

Du lässt los und erkennst dich unerwartet in einem anderen. In dem der - ebenso wie du - leer von klebrigem Zeug und Abhängigkeiten ist. Dann sind in euch auch keine Unterschiede mehr. Heißt leer denn nun hohl – ohne etwas sein? Nichts, ein Loch? Nein, natürlich nicht. Wenn du deine selbstbelegte Kommode, deinen Geist, der all den weltlichen Kram in sich trägt, leerst, dann kann Liebe einströmen. Die nämlich gehört dort hinein. Die bist du und hast sie nur zur Seite gedrängt. Liebe fließt frei und heilt so alle Trennung, die niemals echt war, sondern einfach nur eine falsche Entscheidung deines Geistes.

      Sehr wichtig zu erwähnen ist wohl noch, dass du auch deine spirituelle Schublade gründlich auszumisten hast. Oft bekommst du gar nicht mit, wieviel Unsinn du gerade dort gelagert hast, von Verleugnung über Verdrängung und Vernebelung oder ein schlichtes Sichbetäubenwollen. Denn wenn du nun alles, was je in der Kommode war, einfach leugnest und es dir nicht ganz genau anschaust, bevor du es entlässt, dann hast du lediglich den Inhalt der Schubladen in einen großen Müllsack gesteckt und ihn neben deine Kommode gestellt. Der Sack ist weiterhin ein Teil von dir. Bleibe praktisch in dieser, in deiner Welt. Ja, es ist deine Welt, die um dich herum. Kümmere dich um sie in Liebe und entbinde dich. Du kannst sehr wohl alles dir gegebene nutzen ohne einen Hauch von Bindung daran.

      So, und nun wünsche ich dir viel Spaß beim Entrümpeln deiner Kommode. Vergiss nicht, es ist deine ureigene Aufgabe, und nur du kannst sie erfüllen.“

      Dann ist es still im großen Salon. Wieder hört man nur das Pendel der Uhr. Schließlich bricht Lucy ihr Schweigen: „Ich will sie erfüllen. Meine Aufgabe. Aber wie entrümpele ich diese Kommode?“

      „Indem du mir folgst, Liebes“, antwortet Josua und steht beschwingt auf. Sie verlässt das Zimmer, biegt nach rechts und geht zügig die steile Treppe hinauf. Lucy folgt aufgeregt.

      Oben angelangt gehen sie hintereinander durch einen schmalen Flur, dessen Wände weiße Stofftapeten mit Liliendruck zieren. Kerzen brennen in Haltern am Ende des Ganges. Josua öffnet die letzte Tür vor Kopf und beide treten ein.

      Der Raum ist groß und leer. Es gibt ein riesiges Fenster und darunter ein einziges Möbelstück: eine alte zerschlissene Kommode mit unzähligen kleinen Schubladen. Jede dieser Schubladen hat eine andere blasse Naturfarbe – falls noch Farbe vorhanden ist, denn einige sind so verkratzt, dass man den Ton höchstens noch erahnen kann. Von weitem wirkt sie insgesamt rötlich.

      Josua bleibt mitten im Zimmer stehen und macht mit dem untersetzten Kinn eine Bewegung Richtung Schrank. Lucy zögert zunächst. Dann geht sie vorsichtig, als würde sie sich einem Raubtier nähern, auf die Kommode zu.

      „Und die soll ich aufräumen? Ist das meine Aufgabe in Etage 19?“, fragt sie zögerlich. Gleichzeitig denkt sie an die Metapher von gerade. Da hat Josua gesagt, der Geist sei die Kommode.

      „Ja Liebes“, nickt sie, „dein Geist ist sozusagen diese Kommode. Aber vergiss nicht, dass du in Bildern denkst. Auch deine Zwischenstationen, beim freien Fall von einem Hochhaus, sind lediglich Bilder. Wir nutzen jetzt einfach deine Träume, um zu heilen. Ist das für dich in Ordnung?“

      „Ja ja…klaro“, entgegnet sie, „ich vertraue dir und will mich auf die Dinge einlassen, die von dir kommen. Ich denke, du bist der beste Führer, den ich je hatte. Und….“

      „Und dir bleibt auch gar nichts anderes übrig, wenn du dich für das Leben entscheidest“, zwinkert Josua ihr aufmunternd zu, „allerdings ist auch das nur eine Scheinwahl. Letztendlich steht der Tod nicht wirklich zur Wahl – nur in einem Spiel. Du räumst deine Beziehungsschubladen auf. Und wir zwei treffen uns in diesem Zimmer zwischendurch, ab und zu, mal wieder. Hier, in dem alten Haus, ist dein Basislager.“

      Lucy ist verunsichert, weil sie gar nicht genau weiß, was sie nun zu tun hat. Josua bemerkt das natürlich und fordert sie auf, sich die Kommode genauer anzuschauen.

      „Zieh die erste Schublade einfach auf, sagt sie aufmunternd, „einfach irgendeine. Es wird die richtige sein…“

      Lucy zögert dennoch. Vorsichtig greift sie einen der messingfarbenen Griffe in der oberen Reihe und zieht sie ganz langsam auf. Es ist gar nicht so einfach, das alte Holzding zu bewegen, weil es verzogen ist und dadurch klemmt. Lucy spürt, wie ihr Atem schneller geht und ihr Herz pulsiert als hätte sie einen Marathon hinter sich. Mit einer rappelnden Bewegung zieht sie die Schublade auf und schaut hinein. Ein einziges Foto liegt darin – es ist ein Bild von Raffael. Lucy erschrickt und will protestieren. Doch bevor ein Laut aus ihrer Kehle tritt, verschwimmt der Raum vor ihren Augen. Sie nimmt einen Hauch des sanften Lächelns Josuas wahr. Dann beginnt das Fallen erneut – dieses schreckliche Fallen vom Hochhaus.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAQEAYABgAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCAp4BkADASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwDpBS5p lOrrOQcG5p4eoqVaQ7k2e5pysKjUVIIyaLFrYd5gHFORctTfKPrUyLtqWxiEYozmpcZpQgHWlcdi Aqc0u0LUxxioWouFgB5pc0ynCmAZ21EWzT2XNMKc0LQQAZpSMCnDgUuMincViDGaYy5qZuKjJzxT QiPGKKU4pKYgoopw6UAM70/GaKKADGKD0oooABRRS7aAFpO+aWlFACE5FA6UtFAAaSlooAKdTadQ A09aUdKWigAoFFFAC0UlLQAUUUUgClFA6UtILhRRRQMKWijbTAKWkpw6UAIKWiigdwooo70DCinU UgAdKKKKACiigUAFFLRTASlFFFJgKetApKUUgFoooHWgAp1FFK47CU4DIooouAYxRRSikOwDrS0d aMUDCloooAXFKKB0oxmlcApD0pcYoouAg6in02jNMB1O7U2jNSO4tBpOtFUIBS0lFAC5o3UlFJjH UUlOHSgVxMU5aSlFILgelKKKWmO4tLTadSAUdaeOlMpy0DHYzTgMCkozikNDhTqQHilFFgHilHWk FHekA+gU2lWgCQU8UwU8UgHrTxUdSCkAtOWminCgB1OpKUUrDuOXrTqQUtAbi05etNFOFADxTqaK XvQMetKaQU4UCBaWiimIKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACii igAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigBD1o7UHrR2 oAYaaelONNPSgBgppp9MNADT0php5phoAaaZ3qSmnrQAw9aYaeetMNADDTKeRTDVANamdqcab2oA aaaafTWpoQ09KjNSU00AMprU7FIRTQjk+KKTNLW9jmClFJ3p2AOlAD161OpqBeTUq8UmXF6EwqQE VErUpYCpsVcmyKXPFQq+aXeKVh3JDiom56Uu7d0pcY60AR4NKM5p/FJxTHYMU3FLml4oJGEU3dji nnrTSKAGMdw6VEwqYioytUiWRYpQKXv0p3SmIjINKKXrSdKAHYFLgUgPFLSAaaMH1p2OaMUAIop2 DQBilzTAQjFFB5ooAKKKKADFFFFABTqTFLQAUUmeaBQAtFAowKAClANGKXNIBKXFJTu1IQUUUUAF FFFBSFozRRTAdiiiigAooooGFLigdaXNK4XCiiigYUUYooAKKKXAxQAlFGKMUXAKWl2igCgBKUUu 2kFIBaB1pRS4oAKWjFFSUFFFKBxQAClAoApaBhRRRQAU7FNp1ABRRRSsAUUUUWAKMUUUwHUYpM0t KwBRRRTAKKKKAClpKWgAFOptOHSkAUopKUUgFpaSigBRTqbTqAFpQaSjvSKJM0Cmg0oPNADhTgab mlBzQFyQU6mA07NDGOpwpgp4pAPFKCaQU4AUAOFPU00CnqKkBwpwpAKdQA6lFIKUUAPFLSClHWkN D

Скачать книгу